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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Furcht, ich bin der Wechsel der Zeiten, ich bin der Bedränger der See und Tröster von Flügeln, man wird meiner gedenken als Taranis und Wotan, Thor und Zephyrus, und Gaoh und Hino, und meinen Donner wird man hören bis zum Feuer des Endes – aber du, Farrel, der du all dieses weißt, solltest auch wissen, daß dies der Augenblick unseres großen Schmerzes ist, wo wir unser Reich aufgeben und in die Seelen der Menschen ziehen, denn nur in der Seele des Menschen können wir weiterleben …
     
    Und dann drängten andere herein und kämpften um Gehör: Ich bin Feuer, das ist Tinedia, das wird sein Svarogich und Sonne und Steropes … Ich bin Wasser, das ist Uisceg … Ich bin Himmel … Ich bin Schlange …
    Sie alle hörte und verzehrte Farrel, und dann sanken sie zurück, sie verschwanden im Fels und hinauf in den Wind, und sie ließen nur einen Bruchteil eines jeden Gottes, ein Stückchen eines jeden der großen Wesen, in seine übervolle Seele herabsinken.
    Er stieg aus der Erde, schüttelte seinen Körper und fühlte, wie Sand und Lehm von seinen Gliedern fiel, aus seinem Mund und aus seinen Augen. Der Tag war kalt; er nahm den Regen wahr, die schweren Wolken, den trüben Dunst, der auf dem durchtränkten Land lag: Er liebte das alles. Ein mehr oder weniger großer Teil von ihm war sich bewußt, daß zwei volle Jahreszeiten verstrichen sein mußten, während er in inniger Umarmung mit der Erde gelegen hatte. Aus demselben mehr oder weniger großen Teil entsprang ein fremdartiger Gedanke, ein letzter, tränenerstickter Schrei aus seiner toten Zukunft: Eine wahrhaft große, edle Pracht wird zu meiner Zeit von Glas und Stahl versunken sein.
    Das neugeborene Kind wandte sich um und blickte auf das jungfräuliche Land. Der Regen prasselte gegen ihn und wusch ihn. Er öffnete den Mund, um ihn zu trinken, und sein Lachen vereinigte sich mit den sanften Klängen der natürlichen Welt.
    Ich habe das Leben gefunden, endlich, endlich …
    Die großen Götter waren noch da, dachte er, während er den Regen aus den Augen blinzelte und in das Grün um ihn herum starrte. Sie starben jetzt, begingen ihren großen Selbstmord, und sie überlebten nur in den Tuthanach und ihren Kindern und in ihren Enkelkindern, und immer weiter, bis sie sich überall verbreitet hatten … sie taten dies als Geste der Ergebung für den Menschen; aber als er so durch den Regen starrte, durch die offene Ferne des Landes, da konnte der Mann namens Farrel diese Götter sehen, er konnte sie fühlen und riechen und hören, mit all seinen Sinnen erfassen.
    Als er den Hang hinunterlief, spürte er sie auch im strahlenden Licht seines Geistes. Sie waren, ererbt, bei ihm gewesen, als er herkam, und jetzt waren sie direkt zu ihm gekommen, und das weitere Bewußtsein, das sie ihm in so vielen Dingen gebracht hatten, erfüllte ihn mit Ekstase … im Laufe der Jahrhunderte würde ihre Gegenwart verschwimmen und schwach werden, und vielleicht hatten sie damit nicht gerechnet.
    Sie hatten viel Zeit, ihn zu erforschen und zu verstehen, wie es sein würde. Was Farrel betraf, so gab es Wichtigeres zu tun, als sich Gedanken zu machen über einen Tag und eine Zeit, wo er Staub und Asche sein würde.
    Er war jetzt ein Teil der Erde, ein Mann der Erde, ein Tuthanach. Sein Volk errichtete einen Tempel für die Erde, und er wußte, wie wunderbar dieser Tempel sein würde, denn er hatte ihn gesehen. Er würde die Steine des Tempels mit seiner Seele zeichnen und die Mauern des Tempels mit seinem Schweiß errichten, er würde den Tempel mit seiner Ekstase füllen. Er rannte noch schneller über das regengetränkte Land, bis er hörte, wie der Stein gemeißelt wurde.
    Die Erde ging mit ihm.

 
Jörg Weigand
Die Demonstration
oder
Lektionen für einen außerirdischen Gast über demokratische
Grundrechte
     
     
     
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    SZENE:
    Das Raumschiff vom Arkturus. Gelandet in der vergangenen Nacht. Tief sinken die Teleskopbeine in den weichen Boden des Fußballplatzes von Niederbachem ein.
    Anmerkung: Niederbachem ist Teil der Verbundgemeinde Wachtberg im „Drachenfelser Ländchen“, linke Rheinseite; es liegt am südwestlichen Ortsausgang von Bonn – Bad Godesberg-Mehlem. Einwohnerzahl: ca. 3500, damit größte Teilgemeinde von Wachtberg).
    Überall Uniformen: Bereitschaftspolizei. Mehrere Hundertschaften. Die Bäume rund um das Fußballfeld sind bei der Landung des kugelförmigen Raumfahrzeuges geknickt, die Tore beiseite gefegt worden.
    Berichtigung: „Kugelförmig“ ist

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