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Kopfgeldjagd

Kopfgeldjagd

Titel: Kopfgeldjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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Finanzzeitschrift Bloomberg Magazine , den der preisgekrönte Journalist Herr T. verfasst hat, werde ich als pathologischer Lügner dargestellt. Dieser Artikel behauptet oder suggeriert zumindest, dass ich über meine Ausbildung, meine Basketballkarriere und sogar meinen Geburtsort – also praktisch alles in meinem Leben – gelogen habe. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass derart heimtückische Behauptungen und Andeutungen nichts weiter sind als ein Rufmord mit billigsten Mitteln; sie sind völlig subjektiv und offen gesagt unprofessionell. Nicht mit einem Wort wird meine karitative Arbeit erwähnt oder meine lange Liste an beruflichen Leistungen. Wie ein gutgläubiger Einfaltspinsel gibt der Autor beinahe im Wortlaut die völlig absurden Behauptungen von ACMH wieder. Normalerweise ist T. ein ziemlich intelligenter und objektiver Journalist. Auf meinem Weg nach Kolumbien habe ich ihn bei einem Interviewtermin versetzt, aber das ist kein Grund, mich öffentlich ans Kreuz zu nageln, indem er derart eklatante Lügen über mich verbreitete.
    Barron’s , ein weiteres großes Finanzmagazin, behauptete, ich hätte irgendeinen brasilianischen Kampfsportler namens Wallid Ismail um seinen »rechtmäßigen« Multimillionen-Dollar-Anteil an einer unserer Risikoinvestitionen, ProElite, betrogen. Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich bis zu diesem Artikel noch nie von dieser Person gehört habe. Weder habe ich einen Wallid je getroffen noch habe ich ihn um irgendetwas betrogen. Was für ein Kraut rauchen die Journalisten eigentlich, wenn sie diese Münchhausen-Geschichten erfinden? Redigiert oder überprüft irgendjemand diese Märchen, bevor sie gedruckt werden? Diese Tatsachenverzerrungen richten echten Schaden an. Menschen, die es aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung eigentlich besser wissen sollten, nehmen diese Lügen als Tatsachen. Das gilt selbst für Staatsanwälte.
    Andere behaupteten, ich besäße ein Boot, das ich – böse und niederträchtig, wie ich nun einmal bin – No Remorse (keine Reue) getauft hätte. Natürlich empfinde ich Reue, vor allem über meine eigene Dummheit, dass ich meine Seelengefährtin und meine Kinder verletzt und enttäuscht habe. Wer sein Boot so tauft, empfindet sehr wohl Reue und versucht nur, dieses Gefühl zu vertuschen. Mein Boot hatte allerdings nie einen anderen Namen als White Star . Der Ehrlichkeit halber muss ich sagen, dass ich nach meiner Ankunft auf Mallorca, als ich im Ruhestand war und mehr Zeit als Verstand hatte, ein Speedboot besaß, dass Flo-Toy hieß – eine zusammengesetzte Abkürzung aus »Florian« und »Toy« (Spielzeug). Ich fand das damals lustig. Die Vorwürfe, die gegen mich erhoben werden, sind aber alles andere als lustig und keine angenehme Lektüre. Es wäre feige, keine Stellung dazu zu beziehen.
    Natürlich bin ich kein Heiliger. Außerdem habe ich zugegeben, dass ich für den größten Teil meines Lebens von einem ungesunden Streben nach Reichtum besessen war. Meine Finanzkarriere enthält zahlreiche helle, aber auch viele umstrittene Punkte, einen Rechtsverstoß (Sixt) und eine Verurteilung wegen Marktmanipulation (WCM), die mit einer Bewährungsstrafe geahndet wurde. Außerdem wird wegen Geldwäsche und der Verwendung einer falschen Identität gegen mich ermittelt.
    Meine größten Gegner behaupten Folgendes: Von 2004/05 bis 2007 hätte ich heimlich und unerlaubterweise einen Anteil von 50 Prozent am amerikanischen Brokerhaus Hunter World Markets (HWM) besessen, den ich dazu benutzt hätte, heimlich Anteile an kleineren amerikanischen Unternehmen in Höhe von 500 Millionen Dollar in den ACMH-Fonds unterzubringen. Diese Penny Stocks hätte ich dann aufgepumpt, um den Wert des Portfolios aufzublähen. Und schließlich behaupten meine Gegner, ich hätte ungefähr brutto 24,9 Millionen Dollar Gewinn aus HWM und dem Verkauf von Aktien über HWM an die ACMH-Fonds erzielt.
    Erstens wusste mein Arbeitgeber ganz genau, dass ich die Hälfte an HWM besaß. Das war überhaupt kein Geheimnis. Beinahe alle meine Vermögenswerte liefen über Offshore-Unternehmen. Meine Beteiligung an Hunter war der einzige nennenswerte Vermögenswert, den ich offen und direkt besaß. Diese Information wurde gegenüber der Regulierungsbehörde FINRA offengelegt und war allgemein zugänglich. Die FINRA musste dieser Beteiligung übrigens zustimmen. Die Behauptung meines früheren Arbeitgebers, ich hätte die Anteile an Hunter heimlich besessen und ACMH, Investoren und

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