KopfKissenKino - Hinterhaeltig Unerwartetes
gesagt.
Da wurde kaum Sperrgut, Müll und Dreck gefunden.
Und all diese netten Menschen, die sich eingefunden hatten um dem Müll eine Abfuhr zu erteilen, wirkten beim gemeinsamen Erbsensuppenessen im Anschluss doch irgendwie niedergeschlagen.
Da kämpft man sich am frühen Samstagmorgen , der eigentlich noch eine Stunde Schlaf zusätzlich bereitgestellt hätte, aus den Federn und was ist das Ergebnis?
Ein heißes Essen, ein bis vier Freigetränke und das nagende Gefühl, seine Zeit unnütz vertan zu haben.
Sicher, irgendwie war es ja schön, dass dieser „Sa uberhaft"-Tag allen das Gefühl gegeben hatte, am Umdenken der anderen Mitmenschen teilgenommen zu haben. Aber dann wirst du einfach überflüssig.
Du und dein Dienst an der Gemeinschaft.
Susanne und ich sind an jenem Abend zuhause tief in uns gegangen. Will sagen: Susanne.
Und ich wartete ab.
Sie ist nämlich der Ideenschmied von uns beiden. Ich betätige lieber den Blasebalg und heize das Feuer an.
Bei Susanne wirkt da ein Likör chen Wunder. So heize ich nach und Susanne bekommt Eingebungen.
Und die gewonnene Erkenntnis nach drei Schlehe nfeuern war: Wie man's macht, macht man's verkehrt.
Da hatten wir nach der zweiten Teilnahme den Ei nfall so einmal im Monat in eben diesem Waldteilstück auf Patrouille zu gehen und uns der dicksten Fische im Vorfeld anzunehmen, bevor das Rosten begann.
Und dann zogen die Suchenden lange Gesichter am „Sauberhaft"-Tag, weil sie nichts fanden. Was Susanne und ich völlig außer Acht gelassen hatten, war ein simpler Grundgedanke: Wer sucht, der MUSS finden!
Je spektakulärer, desto besser.
Eine Art Ostereierjagd — nur ein bisschen größer!
Denn dann kann man sich schon während und noch mal hinterher gegenseitig versichern, wie gut das — wieder mal — gelaufen ist.
Stolz gleich Zufriedenheit. Ein Vorurteil?
Sicher nicht.
Das hatte uns der Samstag vor zwei Jahren im Dienst der guten Sache bewiesen. Aus der Erkenntnis entsprang die Lösung, die so einfach wie simpel war:
Liegen lassen!
Und da wir durch meinen Job Schrott aller Arten bevorratet haben, packten wir somit noch etwas drauf.
Letzte Nacht.
Und die Nacht davor.
„Na, du scheinst ja nicht gut dabei zu sein!"
Erichs Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.
Das hat er einerseits gut festgestellt, mir aber dann mitleidsvoll auf den Rücken zu klopfen, genau da wo mein Schulterbereich ein einziger Schmerzensschrei ist, das hätte es nicht gebraucht.
Aber ich bin ja selber schuld an der Zerrung. Was musste ich diesen Kanonenofen auch alleine vom Hänger wuchten?
Susanne warnte mich noch.
Sie schaut auch gerade herüber und zwinkert mir zu.
Da muss ich jetzt durch. Männer, die wir sind. Jungs von großem Wuchs. Egal wie alt - wir wollen 's immer noch wissen. Hören haben wir immer noch nicht gelernt.
So stapfe ich nun hinter Susanne her, als wir au sschwärmen, um im Unterholz unsere Beute zu suchen. Das Wetter spielt mit — die ganze Woche ist noch kein Tropfen Regen gefallen. Ungewöhnlich für den deutschen Sommer. Aber gut für uns.
Unter meinen Füßen raschelt das Laub, man hört hier und da einen Ast knacken und ein Freudenschrei — schräg links, etwa dreißig Meter vor mir bestätigt mir, dass jemand fündig geworden ist.
Wenn ich mich richtig erinnere, müsste das die K üchenspüle sein, die wir vorgestern Nacht dort in der Tannenschonung ausgewildert haben.
Wo das ist, ist noch mehr, denke ich, während ich Susanne den Müllsack entgegenstrecke, damit sie zwei Getränkedosen versenken kann.
Wir zwei Verschwörer. Und so stapfen wir weiter, den Wundern der Zivilisation entgegen, die hier im Wald nur kurzfristig Station machen. Dafür werden wir schon sorgen!
Und wenn Sie hier schon rumstehen und uns Heinzelmännchen des Waldes bei unserer Tätigkeit zuschauen, können Sie mir gerne Ihren leeren Pappbecher überlassen.
Immer her damit, damit Sie den Kopf frei haben für wichtigere Dinge …
Was auch immer die sein mögen!
Children of Men
Sie waren, sind und würden es sein.
Fragmente und Boten zugleich.
Aus einer Zeit weit hinter dem Jetzt.
Gebäude, deren Schutz , den sie boten, abgelaufen war. Die Zeit, die in sie hineinsickerte brach sie auf, nach und nach. Es herrschte keine Eile. Zeit nimmt sich Zeit, wenn man sie lässt. Früher war sie mal Maßstab.
Heute bemisst man eine Sekunde an der Patina, die sie auf die Erinnerungen wirft. In ihr ist alles und nichts. Man muss nur richtig
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