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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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einige finanzielle Krisen auszulösen. Am Ende war der einfachste Ausweg, die Firma an eine andere zu verkaufen, diese mit einer dritten zu fusionieren und alles, was noch an Geld da war, abzuziehen – und dann die Reste der Gnade von Finanzhaien zu überlassen. Die Leute, die hier festsaßen, gehörten nunmehr auf diese Welt – wer benötigte schon planetare Minenarbeiter für die schöne, saubere Asteroidenausbeutung?
    Opa – Opa war ein großer Gläubiger gewesen, als die Firma pleitegegangen war, und er hatte für die Rückzahlung seiner Schulden gekämpft, für das Schiff, das er gekauft hatte, für seine Pläne, auf einem netten Planeten in Ruhestand zu gehen, mit viel Wasser und vielen willigen Damen … und hatte Anträge gestellt und Klagen erhoben.
    Die Firma hatte kapituliert und nach sieben Jahren ein letztes Angebot gemacht. Sie hatten alle Ansprüche, Landtitel und Besitzungen an Opa überschrieben. Das betraf auch die ursprüngliche erste Verwaltungseinheit und den Rangierbahnhof.
    Wie so viele andere war auch er betrogen worden. Die Grabungsstelle war ausgebeutet und nichts wert und der Bahnhof war lange in Farmland für die Manager am Raumhafen verwandelt worden.
    Am Ende war Opa hier auf seinem Land eingezogen, hatte eine Frau gefunden und eine Freundin, einige Bücher über Landwirtschaft – und hatte sich eingegraben in sein Land, in der Erwartung, dass sich die Dinge irgendwann verbessern würden. Er dauerte nicht lange, bis es ihm ganz gut ging, auf eine der seltsamen Art und Weisen, wie es auf Surebleak möglich war. Seine Tochter wuchs natürlich auf der Farm auf und danach ihre Söhne, nachdem sie gegangen war … und nun ging Yulie zu seinen Nachbarn in der Hoffnung auf einen Gefallen. Er hatte gute Nahrungsmittel; was er jetzt benötigte, war Hilfe beim Transport und beim Verkauf … vor allem jetzt, da er sich um die Beförderung kümmern musste, die Rollie bisher immer eingehandelt hatte.
    Die Geografie war so, dass Yulie erst zum Markt und dann zur kleinen Ansiedlung mit der Zollstation gehen konnte, und da er wirklich nur Interesse am Markt und den dortigen Farmern hatte, ging er diesen Weg und fühlte, wie es warm wurde und die Luft schwer von sich ankündigender Feuchtigkeit. Er ging nun langsamer, mochte es nicht zu schwitzen, wenn er andere Leute traf, und die Straße war nun nicht mehr als ein Weg voller Schotter, als er den Marktplatz erreichte.
    Yulie konnte so gerade die Marktstände und ihre Besitzer ausmachen, als ein seltsames Geräusch an seine Ohren drang. Es war keiner der seltenen Vögel von Surebleak, aber das Geräusch sprang umher und es war kein Flugzeug. Es war mehr wie ein Stöhnen, das schneller und wieder langsamer wurde und ständig seine Lautstärke wechselte …
    Was auch immer es war, es fuhr die Straße entlang, ließ eine Staubwolke hinter sich, näherte sich schnell der in der Ferne sichtbaren Zollstation und fuhr genauso schnell hindurch, da die Wachen sofort Platz machten.
    Die Marktbesucher in der Ferne waren genauso konzentriert darauf wie er; das Geräusch wurde lauter und kam näher und er konnte nunmehr ein Fahrzeug ausmachen. Es fuhr weiter, schimmernd wie Tau auf dem Gras, und Fußgänger schoben ihre kleinen Karren aus dem Weg. Das Auto kam auf ihn zu, Silber glitzerte von seinen polierten Flächen, und er trat in den seitlichen Graben, versuchte, die Panik unter Kontrolle zu bekommen, die ihn erfasste.
    Das Fahrzeug fuhr weiter, hielt nicht an.
    Wenn der Fahrer nicht völlig verrückt war, gab es nur noch einen Ort, den er als Ziel haben konnte.
    Sein Haus.
    Yulie drehte sich um und begann zu rennen, den Hügel hinauf, nach Hause und die Kohlköpfe schlugen gegen seinen Rücken.
    * * *
     
    Der Morgen war um einiges hektischer und ungemütlicher gewesen als erwartet. Pat Rin hatte niemals damit gerechnet, die tiefen Sitze des Landauers seiner Mutter zu vermissen , aber dieses Auto konnte mit dem Belag der Straße – oder vielmehr dessen Abwesenheit –, die sich in seinem Besitz befand, schlicht nicht umgehen. Er war schon einmal am Ende der Straße gewesen, in entspannter Geschwindigkeit, etwa zwölf Tage vor seiner Expedition nach Liad, doch diese Fahrt war ständig durch zeremonielle Halte an Zollstationen unterbrochen gewesen. Er hatte Geschenke ausgetauscht, einige kleine Schlucke von allem genommen, was der lokale Boss für trinkbar hielt, und unausweichliche Treffen mit der Führungsriege der jeweiligen Stationsbesatzung

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