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KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld

Titel: KR075 - Ich zahlte mit Falschgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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stieß mein Ellenbogen gegen einen harten Gegenstand in der rechten Jackentasche, und obwohl ich nicht mehr viel Zeit hatte, hätte ich mir am liebsten vor den Kopf geschlagen. Ich trug doch noch Crashers Pistole in der Tasche. Pech für Sie, Mr. Dexter.
    Im Nu hatte ich sie in der Hand, und dann steckte ich Augen, Nase und die Kanone über meine Säcke hervor. Dexter war noch zehn Schritte von mir entfernt und blieb stehen, als ich auftauchte.
    »Wie heißt du eigentlich mit Vornamen, Means?«, fragte ich.
    Erst war er überrascht, aber dann grinste er. »John, Cotton, da du das unbedingt vor deinem Ende noch wissen willst.«
    »Schön, John, und jetzt lässt du am besten das Ding fallen, das du in der Hand hältst. Du hast Unfug genug damit angerichtet, genug, um auf den elektrischen Stuhl zu kommen.«
    Er lächelte und sah in diesem Augenblick seinem Bruder besonders ähnlich. »Du kannst mich nicht mit einer leeren Pistole bluffen, Cotton. Und ich werde noch etwas näher kommen, denn ich möchte dir in den Magen schießen, weil es dort am meisten weh tut.« Er tat ein, zwei Schritte.
    »Bleib stehen, John«, riet ich ihm. »Ich bluffe nicht.«
    Er lächelte nur. Na schön, ich zog ab. Ich schoss drei Mal, und ich traf ihn in den rechten Oberarm und in die Schulter.
    Sein Lächeln wich einem Ausdruck, als erlebe er die größte Überraschung der Welt. Seine Pistole fiel auf die Erde, und dann kippte er um.
    Ich erhob mich hinter den Säcken. »Siehst du, John«, sagte ich. Die anderen stürmten den Lagerboden, Phil selbstverständlich voran. Er erblickte den reglosen Dexter auf der Erde und sagte: »Jetzt bleibt nur noch einer.«
    Dexter war nicht etwa tot. Ich hatte ihm nur das Schulterbein zerschossen. Er blutete kräftig. Einer von uns bemühte sich um ihn und verband ihn notdürftig. Er kam wieder zu sich und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Wir richteten ihn auf und lehnten ihn sitzend gegen einen Sack. Ich schob ihm eine Zigarette zwischen die Lippen, aber er spuckte sie wütend aus.
    Ich zuckte die Achsel. »War eine Dummheit von dir, Crasher umzulegen«, sagte ich. »Jetzt kommst du auf den Stuhl, sonst wärst du mit einem Dutzend Jahren Zuchthaus davongekommen.«
    Er versuchte zu lachen, aber es gelang ihm nicht. »Jedenfalls konnte er euch nicht mehr erzählen, wo William sich versteckt. Ich wusste schon lange, dass er sich drücken wollte, und schlich ihm nach, als er heute unsere Höhle verließ.« Das alles stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Irrtum, John«, antwortete ich ruhig, »um das zu verhindern, dazu hast du zu spät geschossen. Sol gab uns die richtige Adresse, oder stimmt Pier 24 etwa nicht.«
    Er starrte mich an. Dann fiel er vor Schmerzen und Wut erneut in Ohnmacht.
    Ich gab zwei G-men den Befehl, ihn herunterzutragen.
    »Und jetzt?«, fragte Phil.
    »Den Letzten«, antwortete ich. »William Means.«
    ***
    Die Arbeiter, die im ersten grauen Morgenlicht sich an ihren Arbeitsplatz zum 24. Pier des New Yorker Hafens begeben wollten, fanden an der Einfahrt uniformierte Polizisten, die sie zurückhielten. Sie fragten, was los sei, aber sie bekamen keine Antwort. Wenn sie die Hälse reckten, konnten sie auf dem Wasser vor dem Pier drei Boote der Hafenpolizei sehen, und sie brauchten nur die aufgefahrenen Wagen zu zählen, um zu wissen, wie viel Polizisten, Cops und Geheime, auf dem Pier einer sicherlich dicken Sache nachgingen.
    Phil und ich standen bei Mr. High am Kommandowagen und harrten der Dinge, die da kommen würden. In Trupps zu vieren durchkämmten unsere Leute die Schuppen, Lagerhallen, Stapelräume und die angelegten Schiffe. Wenn William Means sich wirklich hier aufhielt, hatte er nicht mehr den Hauch einer Chance, uns durch die Lappen zu gehen.
    Kaum eine Viertelstunde lief die Aktion, als es bumste. Der Revolverschuss klang gedämpft, als wäre er in großer Entfernung abgefeuert worden, aber in Wirklichkeit dämpften die Mauern irgendeines Schuppens das Geräusch.
    Phil zog den Gürtel seiner Hose strammer. »Ich denke, das war er. Übernehmen wir auch noch den Rest, Jerry?«
    Wir machten uns auf die Socken. Auf halbem Weg kam uns schon ein atemloser Cop entgegengestürzt.
    »Wir haben ihn. Dort auf dem Dachboden des großen Schuppens.«
    Es war ein Lagerhaus genau wie das, in dem John Means’ alias Dexters Laufbahn zu Ende ging. Auch hier gab es eine Art erster Etage, auf der wir fünf Beamte vorfanden. Ein sechster Cop lag auf der Erde und verzog

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