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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gestrüpp, sie stolperten durch Land, das wie ebenes Waldland aussah, aber übersät war mit abgestorbenen Baumstämmen und tiefen Klüften.
Am Abend erwischte Kennard einen Vogel und wollte gerade ein Feuer entzünden und ihn zubereiten, als er Larrys Unruhe bemerkte.
„Was ist denn los mit dir?”
Larry konnte nur schweigend den Kopf schütteln. Er wußte - ohne zu wissen, woher er es wußte -, daß Kennard kein Feuer anzünden durfte, und das schien so sinnlos, daß er vor innerlicher Anspannung beinahe weinte. Kennard betrachtete ihn mit einer Mischung aus Ungeduld und Mitleid.
„Du bist erschöpft, das ist mit dir los”, sagte er. „Und wahrscheinlich immer noch halb vergiftet von der Droge, die sie dir gegeben haben. Warum legst du dich nicht hierher und schläfst? Ruhe und Essen werden dir mehr helfen als alles andere.” Er nahm die Zunderschachtel zur Hand und wollte gerade das Feuer entfachen…
Larry schrie auf, ein unartikulierter Laut, und sprang auf. Er packte sein Handgelenk und verstreute den Zunder. Der wütende Kennard ließ die Schachtel fallen und schlug Larry heftig übers Gesicht.
„Verdammt, jetzt sieh nur, was du getan hast!”
„Ich…” Larrys Stimme versagte. Er konnte nicht einmal wegen des Hiebes böse auf ihn sein. „Ich weiß nicht, warum ich das getan habe.”
Kennard stand über ihm, und sein Zorn wich langsam Verwirrung und Mitleid. „Du bist durcheinander. Heb den Zunder auf…” Als Larry damit fertig war, trat er vorsichtig einen Schritt zurück. „Wirst du wieder Ärger machen, verdammt, oder werden wir rohes Fleisch essen müssen?”
Larry ließ sich zu Boden fallen und verbarg das Gesicht in den Händen. Der Funke sprang auf den Zunder über; Kennard kniete nieder und entfachte den Funken zur Flamme, die er mit Zweigen nährte. Larry saß schweigend daneben, und nicht einmal der Geruch des gebratenen Fleisches konnte den immer dichter werdenden Nebel seines wachsenden Unbehagens durchdringen. Er sah nicht, wie Kennard ihn mit einem zunehmend mißbilligenden Stirnrunzeln ansah. Als Kennard den gebratenen Vogel vom Feuer nahm und in zwei Hälften zerlegte, schüttelte Larry nur den Kopf. Er hatte Hunger, der Geruch des Fleisches ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen, aber er konnte weder kauen noch schlucken. Schließlich hörte er Kennard sanft sagen: „Na gut, vielleicht später.” Aber die Worte klangen sehr weit entfernt durch das ständig wachsende Unbehagen. Er konnte Kennards Gedanken spüren, als sähe er das Leuchten von Funken in halberloschener Asche; Kennard dachte, daß er, Larry, seinen Halt in der Wirklichkeit verlor. Larry machte ihm deswegen keinen Vorwurf. Auch er war dieser Meinung. Aber dieses Wissen konnte die nagende Furcht nicht durchbrechen, die wuchs und wuchs…
Plötzlich brach sie wie eine mächtige Sturzflut. Er hörte sich aufgeschreckt schreien und sprang auf, aber es war zu spät.
Plötzlich schwärmten dunkle, kauernde Gestalten auf die Lichtung; Kennard schrie und sprang auf, aber sie hatten bereits ein großes Netz über ihn und Larry geworfen, das sie nun eng zusammenzogen.
Der dichte Nebel böser Vorahnungen war verschwunden, und Larry war wieder bei klarem Verstand und sich ihrer neuerlichen Gefangennahme wohl bewußt. Das enge Netz hatte sie dicht zueinander gezogen, aber sie standen beide noch; im Schein des Feuers und irgendwelcher phosphoreszierender Fackeln konnten sie die Gestalten ringsum deutlich erkennen. Die neuen Angreifer waren nicht menschlich.
Sie waren wie Menschen gebaut, aber kleiner; pelzig, nackt, abgesehen von Lendenschürzen aus Blättern oder einem geflochtenen Material; ihre Augen waren rosa, die Finger und Zehen lang und greiffähig. Sie versammelten sich um das Netz und zwitscherten in einer hohen, vogelähnlichen Sprache. Larry sah neugierig zu Kennard, und der andere sagte gepreßt: „Waldläufer. Nichtmenschen. Sie leben auf den Bäumen. Ich habe nicht gewußt, daß sie so weit nach Süden kommen. Wahrscheinlich hat das Feuer sie angezogen. Wenn ich gewußt hätte…” Er sah niedergeschlagen zu dem ausgehenden Feuer. Waldläufer hatten sich darum versammelt, kreischten und stocherten behutsam mit langen Stöcken darin herum, warfen Erde darauf und schafften es schließlich, es ganz zu löschen. Dann trampelten sie mit offensichtlicher Wonne darauf herum, tanzten eine Art Siegestanz, schließlich kam eines der Wesen zu dem Netz herüber und hielt ihnen einen langen Vortrag in ihrer

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