0085 - Kampfschule Naator
Kampfschule Naator
Ihre Masken sind hervorragend – aber eine Leiche kann alles verraten!
von Clark Darlton
Perry Rhodans Entdeckung des auf dem Mond gestrandeten arkonidischen Raumschiffes gab den Anstoß zur politischen Vereinigung der Menschheit und legte den Grundstein für das Solare Imperium, das Sternenreich Terras.
Daß dieses Reich - winzig klein im Vergleich zu den vielen anderen Mächten des Universums - überhaupt noch besteht und nicht im Inferno atomarer Vernichtung verging oder zur Kolonie Arkons degradiert wurde, ist den klugen Schachzügen der Terraner um Perry Rhodan beim großen galaktischen Spiel zuzuschreiben - und dem Glück, das aber auf die Dauer nur der Tüchtige hat...
Auf dieses Glück vertrauend, entwickelte Perry Rhodan auch den kühnen Plan, mit einer terranischen Kampfgruppe zur Zentrale seines größten Widersachers, des Robotregenten von Arkon, vorzustoßen!
Bevor aber die REKRUTEN FÜR ARKON - denn als solche ließen sich ja die terranischen Spezialisten anwerben, nachdem sie sich auf dem Planeten der Zaliter etabliert hatten - auch wirklich in die Nähe des Robotgehirns gelangen können, um dort ihr Zerstörungswerk zu verrichten, erwartet sie die KAMPFSCHULE NAATOR ...
1.
Die rote Riesensonne stand hoch am Himmel und schien auf die Wüstenlandschaft herab. Die spärlichen Sträucher warfen wenig Schatten. Nur sanft stieg der sandige Boden an, wurde allmählich felsig und ging dann jäh in den steil aufsteigenden Hang eines Gebirges über. Wenn man von Westen gegen dieses langgestreckte Gebirge sah, konnte man beim besten Willen keinen Durchbruch bemerken, und doch gab es Täler, durch die zu friedlicheren Zeiten die Handelskarawanen zogen. Moderne Karawanen natürlich, mit Raupenschleppern und schweren Lastgleitern.
Aber auf Zalit, dem vierten Planeten der Sonne Voga, herrschten keine friedlichen Zeiten. Es war auch nicht Krieg. Aber allein die Nähe des Arkon-Systems war Bedrohung genug. Und drei Lichtjahre - was war das schon?
Das Sternenreich der Arkoniden, von einem gigantischen Robotgehirn regiert, benötigte Soldaten. Es holte sie sich von den Kolonialwelten, die der Forderung keinen Widerstand entgegenzusetzen wagten.
Und Arkon verstärkte seine gewaltige Kriegsflotte, um einen unbekannten, mehr als dreißigtausend Lichtjahre entfernten Planeten anzugreifen, dessen Name allerdings nicht unbekannt war: Terra!
Überall auf Zalit gab es Verstecke, in die sich die wehrfähigen Männer zurückgezogen hatten, um den Suchkommandos der Arkoniden zu entgehen. Dort lebten sie und warteten. Sie wußten nicht, wann sie wieder zu ihren Heimstätten zurückkehren konnten, aber sie hatten Zeit. Freunde versorgten sie mit Lebensmitteln, und die Enge der freiwillig gewählten Gefangenschaft war ihnen lieber als die Ausbildungslager der Arkoniden auf einer ihnen fremden Welt. Der Krieg Arkons ging sie nichts an.
Sie wagten auch keinen offenen Aufstand. Zu genau wußten sie, daß ihre schwache Raumflotte gegen die Superschiffe der Arkoniden, meist mit Robotern bemannt, keine Chance hatte. Außerdem war auf den Zarlt kein Verlaß. Der schon alte Herrscher der Zaliter hielt sich gut mit Arkon, weil ihm keine andere Wahl blieb.
Hoch oben auf einem Gipfel stand der Ausguck, ein junger Mann mit dem üblichen Kupferhaar der Zaliter. Seine Haut war mehr rot als braun, und seine Kleidung schien viel zu groß zu sein. Er hatte eine gute Sicht auf die Wüste nach Westen und weit im Westen, fünfhundert Kilometer entfernt, lag Tagnor, die Hauptstadt des Planeten. In Tagnor aber waren auch die Arkoniden und ihre Roboter. Auf dem Raumfeld befand sich ihr Auffanglager für die zum Dienst gepreßten Zaliter. Von hier aus erfolgte der Abtransport der Rekruten nach Arkon, wo die letzte Ausbildung und Aufteilung stattfand.
Vertreter Arkons auf Zalit war Arkonidenadmiral Calus, ein fähiger und kluger Mann, gleichzeitig aber auch grausam und unerbittlich, wenn es darum ging, die Befehle des Robotgehirns auszuführen. Aller Haß der Zaliter konzentrierte sich auf diesen einen Arkoniden.
Der einsame Posten auf dem Gipfel des Berges nahm seinen Blick vom westlichen Horizont, hinter dem seine Heimatstadt Tagnor lag. Seine guten Augen suchten die unter ihm liegende Wüste ab, aber er stellte keine verdächtige Bewegung fest. Einige Tiere weideten drüben am Berghang, wo noch Gras wuchs.
Er stand auf einem kleinen Gipfelplateau, das von einer niedrigen Mauer eingeschlossen
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