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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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stürzte vom Balkon herab. Ohne einen Laut von sich zu geben, beschrieb sie einen Bogen im freien Fall, bis sie einhundert Meter weiter unten auf das steinerne Pflaster des Innenhofes aufschlug.

 
Kapitel 74
     
    »Von wegen, Kumpel«, krächzte plötzlich jemand hinter Bet. »Vielleicht hört ihr mal auf, mit euren Triumphen zu prahlen, und holt mir einen Sani, wenn’s nicht zuviel verlangt ist. Ich muss mich um vier Löcher in meiner Brust und um die eine oder andere Investition kümmern.«
    Nach einer Sekunde völligen Erstaunens rannten Ffillips und Bet zum Tempel, um Doc zu holen, während sich Ida mühsam und schwankend aufsetzte. Einer der Tiger schlich zu ihr hinüber, schnurrte erfreut und fing an, ihr das Blut vom Hals zu lecken.
    Der Innenhof des Tempels hatte sich bis auf die Leichen, die verdutzten Söldner und die hastig weggeworfenen Waffen der Gefährten geleert. Alle Bewohner von Sanctus waren durch die zerstörten Tore hinaus- und in die Stadt hinuntergewankt.
    Bet lehnte sich an Hugin und suchte vorsichtig einen Granatsplitter in Munins Pfote, als Ffillips neben ihr in die Hocke ging.
    »Sektion Mantis, was?«
    Bet überspielte ihre erste Reaktion und sah staunend auf:
    »Wie bitte?«
    »Ich bin eine logische Frau«, sagte die zerzauste Soldatin vorsichtig. »Wenn ein Söldneroffizier entgegen allen Erwartungen zurückkehrt, um mich und meine Männer und Frauen zu retten, und dazu einige der – verzeihen Sie mir bitte – eigenartigsten Geschöpfe mitbringt, deren Bekanntschaft ich je in meinem Leben machen durfte, und dann auch noch den Krieg gewinnt, indem er den Tyrannen öffentlich widerrufen lässt, dann klingelt es bei mir.«
    »Was denn?«
    »Alte Geschichten, die ich damals schon hörte, bevor ich, äh, die Imperiale Garde verließ. Sind Sie vielleicht nicht bei Sektion Mantis – und war das hier vielleicht keine Mission im Auftrag des Imperiums?«

 
Kapitel 75
     
    »Sie müssen das Zögern dieses Rats verstehen«, krächzte der Graubart und versuchte mühsam, sich von seinem Stuhl zu erheben. »Ich möchte Sie nicht beleidigen, Colonel … ich glaube, so sagten Sie, wollten Sie angesprochen werden?
    Aber Sie müssen die Verwirrung bedenken, die die letzten beiden Jahre über uns gebracht haben, uns, die wir den weltlichen Dingen abgeschworen und uns völlig zurückgezogen haben, um die Worte des Talamein in aller Ruhe zu studieren.«
    »Das leuchtet mir ein«, entgegnete Sten.
    Er stand vor zwanzig umsichtig ausgewählten Theologen des Talamein – Männer, die aufgrund ihres Alters, ihrer Erfahrung, ihrer Ehrenhaftigkeit und ihrer Umständlichkeit ausgesucht worden waren. Sie befanden sich im ehemaligen Thronsaal des Tempels. Er sah noch fast so aus wie zu den Zeiten, als Mathias ihn besetzt hielt. Nur das zweihändige Schwert über der Vid-Karte war entfernt worden. Jetzt flackerten dort wieder allein die beiden Ewigen Flammen.
    Außer Sten und den Ältesten waren noch zwei andere Wesen im Raum.
    »Diese Angelegenheiten müssen sehr sorgfältig studiert, sorgfältig abgewogen werden«, fuhr der Älteste fort.
    »Selbstverständlich bezweifelt keiner von uns die Echtheit der Erscheinung des Talamein …«
    Von den anderen Ältesten kam ein gemurmeltes »So sei es«.
    »Was uns eher beschäftigt, ist die Notwendigkeit, diese Vorkommnisse zu untersuchen. Die Notwendigkeit, sie zu bewerten, auf ihren innersten Wahrheitsgehalt und die Frage hin, inwiefern sie der Wahrheit der Flamme als zugehörig zu werten sind.
    All diese Angelegenheiten zu erwägen braucht seine Zeit.
    Aber was wird inzwischen in der Welt vor sich gehen?
    Wir sind hier als die Ältesten zusammengekommen.
    Männer des Schweigens und der Gedanken. Aber wir müssen bedenken, dass hinter diesem Tempel und seinen Mauern Geschöpfe und Welten existieren, um die man sich kümmern muss. Die regiert werden wollen. Wir – ich denke, ich spreche da auch für meine Kollegen – fühlen uns dieser Aufgabe nicht gewachsen. Ich nehme an, dass in diesem Falle vielleicht Sie …« Der Graubart ließ seine restlichen Worte taktvoll verklingen.
    »Nein«, antwortete Sten. »Ich bin nur ein einfacher Soldat.
    Ein Mann der diesseitigen Welt. Ich muss meinen eigenen Weg gehen, mein eigenes Schicksal suchen.
    Aber Sie haben sehr wohl recht mit Ihren Bedenken«, fügte er hinzu und wunderte sich, wo zum Teufel er nur diese glatten Redewendungen herhatte. Er kam zu dem Schluss, dass er sich schon viel zu lange mit Kirchenmännern,

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