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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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ragte vor der Vollmondscheibe über ihm auf. Dann traf ihn eine harte Ohrfeige und riss seinen Kopf herum. »Wach auf, Wald.«
    Nathaniel riss sich zusammen. »Rufus.«
    »Meister Wildbau mag es gar nich’, wie seine Gattin dich anhimmelt, un’ er will, dass das aufhört. Hatte irgendwie gehofft,
dass die Tharyngen das für uns übernehmen, aber dafür has’ du wohl zu viel verdammtes Glück. Jetzt muss ich’s doch selber erledigen.« Rufus richtete sich auf und verschwamm vor Nathaniels Augen. Zwei weitere Gestalten zeichneten sich etwas rechts hinter ihm ab. »Jetzt wirs’ du krepieren, in deiner eigenen Scheiße. Macht es einfacher, dich zu vergessen.«
    Nathaniel versuchte aufzustehen, aber Rufus schlug ihm den Kolben der Muskete mitten auf die Brust. Nathaniel sank zurück und schlug sich den Kopf an der Wand an. »Tut’s weh?«
    Er spuckte aus. »Nich’ sonderlich.«
    »Schade.« Rufus drehte die Waffe um und setzte ihm die Mündung auf den Bauch. »Meister Wildbau hat extra gesagt, er will, dass du schmerzhaft krepierst.«
    Nathaniel zwang sich zu lächeln. »Ich werd’ dir zeigen, was Schmerzen sind, wenn ich dich in die Finger kriege. Ihm auch.«
    »Wird nie passier’n.« Nathaniel wurde dunkel vor Augen, als Rufus den Daumen auf den Feuerstein legte. »Deine Zeit hier is’ vorbei.«
    Die Schmerzen in seinem Magen loderten auf. Nathaniel schrie. Er hörte die Muskete krachen, dann verschlang ihn die Dunkelheit.
     
    Nathaniel war nie ein großer Kirchgänger gewesen, und selbst wenn er eine Messe besuchte, hatte er nie genau zugehört, was der Prediger redete. Das meiste davon hatte mit Hölle und Verdammnis zu tun, dementsprechend erwartete er, von Dämonen zerstochen zu werden, Seen aus Feuer und die Schreie gepeinigter Seelen, als er wieder aufwachte.
    Stattdessen empfingen ihn das Knirschen eines Bettgestells und das Knistern frischen Strohs. Vorsichtig öffnete er ein Auge, und auch wenn die Prediger sich nie groß über den Himmel
ausgelassen hatten, konnte er sich doch an genug erinnern, um zu der Überzeugung zu kommen, dass er keine Ähnlichkeit mit einem Zimmer in Tors Schänke hatte.
    Und Loberecht Bein hatte herzlich wenig Ähnlichkeit mit einem Engel. Er saß am Fuß des Bettes, eine kleine Pistole in jeder Hand, und schaute zur Tür. Als er Nathaniel das Gewicht verlagern hörte, warf er einen Blick herüber. Dann nickte er. »In dem Krug is’ Wasser, wenn Ihr Durst habt.«
    Nathaniel stöhnte und rieb sich den Bauch. »Keine Schusswunde. «
    »Nö.«
    »Mein Mund fühlt sich an, als hätt’ ich verbranntes Leder und Bitterwurz gekaut.«
    »Jo.«
    Er drehte sich vorsichtig auf die rechte Seite und griff nach dem Wasserkrug, nippte daran und erwartete, dass sein Magen sich verkrampfte, doch der ertrug das Wasser ohne sonderlichen Protest. Also füllte er den Mund und ließ es langsam durch die Kehle rinnen.
    Er wälzte sich wieder auf den Rücken. »Morgen?«
    »Nachmittag.«
    »Krieg ich zu hören, was passiert ist?«
    Loberecht nickte. »Hab Euch rausgehen sehen. Das kleine Wiesel von Astwerk ist hinterher. Bis ich draußen war, hatten sie Euch schon ein Stück beiseitegezerrt, und Rufus hat Euch vollgelabert. Er wollte Euch abknallen, aber ich hab vorher geschossen. «
    »Habt Ihr ihn erledigt?«
    »Hab ihn ins Sitzfleisch getroffen. Er ist weggerannt, während ich mich um seine Brüder gekümmert hab. Das Wiesel is’ tot. Hab ihn ausgeweidet. Der andere wird ’s wohl überleben, aber
ohne rechten Arm.« Loberecht zuckte die Achseln. »Die Männer stellen ’nen Trupp zusammen, um sich Rufus zu holen.«
    »Sagt Ihnen, sie sollen’s lassen.« Nathaniel musste eine Pause machen, um zu Atem zu kommen. »Den finde ich selbst.«
    »Dachte mir schon, dass Ihr das sagen würdet. Drang hat ihnen erklärt, dass wir nichts unternehmen, bis Ihr es absegnet.« Loberecht grinste. »Der Prinz hat rausgefunden, womit sie Euch vergiftet haben. Hat Euch ’nen Tee aus zerstampfter Holzkohle und Bitterwurz gebraut. Das Zeug hat grausam gestunken. Ihr habt gekotzt, dann ha’n wir Euch sauber gemacht und ins Bett gelegt.«
    »Danke.«
    »Ich hab Euch gesagt, dass ich die Augen offen halte.«
    »Das habt Ihr.« Nathaniel nickte langsam. »Habt Ihr gehört, was Rufus gesagt hat?«
    »War nicht nötig. Ich hab genug gesehen, um es zu wissen. Was Ihr deswegen tun wollt, ist Eure Sache. Wenn Ihr Hilfe wollt, könnt Ihr auf mich zählen.«
    Nathaniel nickte. Er hätte Zachariah Wildbau anklagen

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