Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
Vom Netzwerk:
Wiedersehen mit Eurer Gemahlin gestört zu haben, Kapteyn. Aber ich bin auch sehr glücklich, dass Ihr jetzt hier seid.«
    »Ich bin es ebenfalls.«
    »Und meine Glückwünsche zu Eurem Kind.«
    Owen strahlte. »Ich danke Euch. In jüngster Zeit kam ich sehr viel mit dem Tod in Berührung. Es wird gut sein, Leben in die Welt zu setzen. Und da ich meinem Kind wünsche, mit einem Lindwurm schwimmen zu können, lasst uns sicherstellen, dass auch Magwamp überlebt.«
    Das Lächeln des Prinzen wurde breiter. »Eure Kinder werden auf ihm reiten, Kapteyn, darauf mein Versprechen.«
     
    Zu dritt gelang es Owen, Nathaniel und Bäcker, ein Seil um den abgebissenen Schwanz zu legen und ihn aus dem Wurmstand zu zerren. Owens Vermutung, dass er die Ursache für den Gestank gewesen war, erwies sich als richtig. Nathaniel wollte ihn verbrennen. Bäcker schlug vor, ihn zu vergraben. Der Prinz bestand darauf, ihn zu sezieren, und machte sich wenig später dann auch mit dem Häutungshaken an die Arbeit, wobei er zum Schutz vor dem Gestank ein in Eukalyptusöl getränktes und über Mund und Nase gewickeltes Tuch benutzte.
    Das Sezieren des Lindwurmschwanzes behagte Owen gar nicht, aber zumindest beschäftigte es Prinz Vladimir. Er schnitt jeweils einen Teil des Schwanzes ab, fertigte Zeichnungen davon an und wog Fleisch und Knochen, bevor er sie voneinander trennte. Er stellte fest, dass Fische das Lindwurmfleisch als
Köder verschmähten und Vögel nur widerwillig daran pickten. Spuren nach zu urteilen, die sie morgens entdeckten, hatten jedoch weder ein Vielfraß noch ein Bär Bedenken, das Fleisch zu fressen, und am zweiten Tag wartete bereits eine Familie Waschbären im Wald auf das Ende der Sezierarbeiten.
    Vladimir machte eine Reihe interessanter Entdeckungen. In einem der Knochen fand er eine alte, völlig von Knochen überwucherte Pfeilspitze. »Ich habe Magwamps Vorgeschichte studiert, und 1160, bei der Schlacht von Verindan, drang ein Pfeil in seinen Schwanz. Es gelang nicht, ihn herauszuziehen, und so brach man nur den Schaft ab.«
    Nathaniel und Bäcker zogen die Lindwurmhaut ab und gerbten sie. Dass Vladimir an Hand der sezierten Sektionen des Schwanzes sein Wissen erweitern konnte, dämpfte seine Besorgnis, und das machte das Warten erträglicher.
    Prinzessin Gisella tat ihr Möglichstes, alle bei Laune zu halten, besonders Katherine. Owens Gattin hatte sich nach der harten Kutschfahrt aus Port Maßvoll für zwei Tage ins Bett legen müssen. Gisella kümmerte sich wie eine Zofe um ihr Wohlergehen. Owen entschuldigte sich bei ihrer Hoheit nach Kräften, aber Gisella lächelte nur und versprach ihm, sich um Katherine ebenso gut zu kümmern wie Owen um Magwamp.
    Am dritten Tag löste der Prinz ihn ab. »Ich glaube zu wissen, Kapteyn, warum diese Häutung gar so anders als üblich verläuft. «
    »Wirklich, Hoheit?«
    »Magwamp spann diesen Kokon überaus schnell – in weniger als fünf Stunden. Das erfordert eine gewaltige Energie. Magwamps Verhalten unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem anderer Lindwürmer in Norisle oder Auropa. Er verzehrt verschiedene Tiere und Pflanzen, die auf der anderen Seite des
Wassers unbekannt sind. Ich bin sicher, das hat zu seiner Gesundheit und den leuchtenden Farben seiner Haut beigetragen. Doch tut er all das schon seit fünfzig Jahren, ohne eine solche Häutung zu vollziehen. Ich suchte also nach etwas anderem, einem Weg, auf dem er an derartige Energie hätte gelangen können. «
    Die Miene des Prinzen wurde ernst. »Alles läuft darauf hinaus, dass er Pasmortes verschlungen hat.«
    Owen kniff die Augen zusammen. »Ihr wollt andeuten, er habe die magische Energie aus ihren Körpern gesaugt?«
    »Es ist nur eine Theorie, doch als du Malphias die Magie aufhob, hat Magwamp geschwärzte Leichen erbrochen und keinerlei Interesse mehr an Pasmortes gezeigt. Er hat diese Energie gespeichert, und dann, als er zurück hier in seinem Wurmstand und in Sicherheit war, begann er sich zu häuten.«
    Die nächsten anderthalb Wochen verliefen ohne größere Veränderung. Owen, der Prinz und Bäcker lösten sich in drei Schichten im Wurmstand ab. Einer der drei war in jedem Moment bei Magwamp. Dunsby und von Metternin halfen aus, wenn es nötig war. Nathaniel ging auf die Jagd und angelte. Außerdem kümmerte er sich weiter um die Bearbeitung des Wurmleders und der Knochen, sichtlich zufrieden über die Distanz zu dem Kokon, die mit diesen Aufgaben verbunden war.
    Am fünfundzwanzigsten

Weitere Kostenlose Bücher