Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
die Brücke. Sobald alle Systeme wieder in Betrieb sind, legen Sie einen Kurs mit einem g zu den Nuu-Docks an. Dort müsste der übliche Liegeplatz auf uns warten.«
    »Ja, Sir.«
    »Longknife, Sie kommen mit mir.«
    »Ja, Sir.« Nelly, was ist passiert?, wollte Kris wissen, während sie sich von ihrer Station abstieß, schwerelos hinter dem Captain herschwamm und ihm so in seine an die Brücke angrenzende Tageskabine folgte. Normalerweise war diese recht geräumig, wohingegen es sich unter Gefechtsbedingungen eher um einen Tisch und vier Stühle handelte. Der Captain senkte sich auf seinen Platz am Kopfende des Tisches, während ein Bootsmann bekanntgab, dass das Schiff seinen neuen Kurs einschlug.Kris schloss die Tür, drehte sich, während sie allmählich wieder Gewicht bekam, und nahm dann Haltung an.
    »Ist mir etwas an meinem Schiff entgangen, Lieutenant? Als ich zuletzt nachgesehen habe, fand ich an Bord drei Schalter zur Reaktorschnellabschaltung. Meinen und den des Chefingenieurs, die beiden, die man auf jedem Schiff dieser Klasse findet. Ich weiß, dass die Firebolt einen dritten Schalter hat   – der Ihnen aufgrund Ihrer Funktion als Koordinatorin dieses Smart-Metal-Tests zugestanden wurde, und, wie ich vermute, auch aufgrund Ihrer einzigartigen Beziehung mit der Werft.« Das war eine recht originelle Umschreibung der Tatsache, dass die Werft, die alle Kamikaze-Schiffe herstellte, ihrem Großvater gehörte.
    »Ja, Sir«, pflichtete ihm Kris bei, spielte damit auf Zeit und betete darum, dass der Chefingenieur bald mit dem Grund aufwarten konnte, aus dem Nelly den Test abgebrochen hatte   – nur Augenblicke, bevor der Captain Gelegenheit fand, die gesamte Testreihe für beendet zu erklären.
    »Der Chefingenieur hat mir erklärt, er hätte die Schnellabschaltung nicht eingeleitet. Ich weiß, dass ich es auch nicht getan habe. Haben Sie Ihren Schalter gedrückt?«
    Kris’ Station hatte keinen Kontakt zwischen ihr und dem roten Schalter verzeichnet. Sinnlos, das Gegenteil zu behaupten. »Nein, Sir, ich habe den Reaktor nicht abgeschaltet.« Hinhalten. Hinhalten.
    »Wer dann?«
    Kris stand starr aufrecht. Ihr graute vor der Antwort, aber sie war nicht willens, ihren Skipper anzulügen, und schon gar nicht wollte sie mit einer Lüge aufwarten, die man so schnell widerlegen konnte, wie sie sie aussprach.
    »Wer immer meine Maschinen abgeschaltet hat, hat uns damit den Arsch gerettet«, sagte der Chefingenieur, der gerade die Tür öffnete   … und rettete damit Kris den Hintern. »Verzeihung, Captain, störe ich hier eine private Konsultation?«
    »Nein, Dale, setzen Sie sich. Sie auch, Longknife«, sagte der Skipper müde. Dale Chowski, der Chefingenieur, trug ein halbes Dutzend überdimensionierte Lesegeräte unterm Arm und setzte sich auf einen Stuhl. Kris nahm den Platz ihm gegenüber ein.
    »Was ist diesmal schiefgegangen, Dale?«, fragte der Captain.
    »Die Supraleiter der Eindämmungsspule für das Plasma von Triebwerk Nummer eins waren noch vier Nanosekunden davon entfernt, das Anrecht auf die Bezeichnung ›supra‹ zu verlieren, da wurde die Notabschaltung des Reaktors durchgeführt.« Der Ingenieur fuhr sich mit einer Hand über die Bürstenfrisur. »Wenn ich es richtig verstehe, war es dieser prima Computer, den Sie um den Hals tragen, Lieutenant, dem wir für diese Gunst danken müssen.«
    Kris nickte. »Mein Personal Computer entdeckte das Problem in der Entstehung. Das Ding hat versucht, mich zu informieren, aber das Problem entwickelte sich zu schnell, als dass ich selbst noch hätte reagieren können.«
    Das Ding!, fauchte Nelly in ihrem Kopf.
    Halt die Klappe, kommandierte Kris.
    »Also hat Ihr Leibcomputer schneller gearbeitet als die in meinem Maschinenraum«, schloss der Ingenieur und übersah dabei nicht die finstere Miene des Captains. »Skipper, ich weiß, dass Ihnen die Vorstellung von nichtstandardisierter Software, die durch das Innenleben Ihres Schiffes streift, nicht sonderlich gefällt. Kann nicht behaupten, dass es mir groß anders geht, aber statt dem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen, wieso erklären wir nicht denen von BuShips, dem Schiffsamt, dass wir einen Computer brauchen, wie ihn der Lieutenant hat? Verdammt, ich schwöre, dass ich selbst losziehen werde und mir so einen kaufe, falls Longknife morgen von diesem Schiff versetzt würde. Was würde ein Gerät wie Ihres kosten?«
    Kris erzählte ihm, was Nellys letztes Upgrade und die Direktverbindung ins Gehirn

Weitere Kostenlose Bücher