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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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mir nicht angesehen.«
    »Danke, Nelly«, sagte Kris lächelnd. Tommy war der eine Freund, den sie in der Navy kennengelernt hatte. Das Problem war nur: Er diente nach wie vor auf der Taifun, während sie jetzt auf der Firebolt war. So lief das nun mal bei der Navy.
    »Hallo, Kurze«, begann Tommy mit einem Lachen in der Stimme. »Ich habe noch etwas Urlaub zu verbraten.« Kris wusste sehr gut, wo er ihn verbraten sollte, wenn es nach ihr ging.
    »Da ist dieser neue Planet, Itsahfine, draußen hinter Olympia. Es heißt, man hätte dort alte Ruinen gefunden, vielleicht von den Dreien. Jedenfalls habe ich eine billige Passage auf dem Trampschiff Bellerophon gebucht und verbringe eine Woche da draußen.« Vielleicht konnte auch Kris Urlaub nehmen. Es machte sicher Spaß, in den Hinterlassenschaften der drei uralten Lebensformen herumzubuddeln, die die Sprungpunkte gebaut hatten   … vor allem, wenn sie Tommy dabei zur Seite hatte.
    »In diesem Urlaub«, fuhr Tommy fort, »bleibe ich auf Distanz zu allem, was Longknife heißt. Mit etwas Glück brauche ich nicht mit knapper Not Mordanschlägen zu entgehen und kann mich tatsächlich entspannen.« Wahrscheinlich milderte er diese Äußerung mit diesem schiefen Grinsen, das er gern zeigte, aber Kris hatte kein Bild. Sie empfand es wie einen Schlag in die Magengrube. Es war nicht ihre Schuld, dass Tommy ihr bei drei Mordanschlägen auf sie zu nahe gewesen war. Nur zweimal war er dabei in Gefahr geraten. Trotzdem konnte sie ihm im Grunde keinen Vorwurf machen, wenn er auf Distanz zu den Longknifes im Allgemeinen und zu ihr im Besonderen bleiben wollte.
    »Es tut mir leid, dass Tommy es so empfindet«, tröstete Nelly sie. Das jüngste Upgrade hatte aus ihr eine bessere Gefährtin machen sollen, aber Kris fiel lediglich auf, dass der Computer nun zu Einwänden zu neigen schien.
    Kris zuckte die Achseln. Ich habe Tommy im Grunde nicht gesagt, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen, erklärte sie Nelly. Was konnte sie erwarten?
    Ein Knirps, der mit jedem seiner unwahrscheinlichen Schritte der Schwerkraft trotzte, sauste an Kris vorbei und zog mit den rundlichen Fingern eine gelbe Spielzeugente an einer Schnurhinter sich her. Die Ente folgte ihm mit ruckartigen Sprüngen und quakte dabei. Das Kind lachte jedes Mal glücklich.
    »Halte sie gut fest«, flüsterte Kris. »Das ist deine einzige Chance, ihr nahe zu bleiben.« Zu Hause hatte sie irgendwo im Wandschrank eine gefleckte Giraffe, die sie einst überall mit hingenommen hatte. Ob es wohl allzu viel Gerede gab, wenn ein Navy Lieutenant, zugleich Prinzessin, auf einmal mit einer klickenden Giraffe im Schlepptau auftauchte?
    Die Station des Orbitalfahrstuhls riss Kris aus ihren Träumereien. Der Einstieg in eine Fähre neigte sich gerade dem Ende zu. Wie üblich ging Kris aufs Aussichtsdeck, während die meisten Leute Sitze belegten, die ihnen zu ignorieren halfen, dass sie in weniger als einer halben Stunde 20.000 Kilometer tief sacken würden. Kris liebte die Aussicht.
    Als sie sich gerade setzte, nahm ein Mann in der Uniform eines Vice Admirals ihr gegenüber Platz. Sie wollte sich erheben, aber er gab ihr mit einem Wink zu verstehen, sie solle sitzen bleiben. Kris blickte konzentriert zum Fenster hinaus, um seinen Blick nicht zu erwidern. Bislang nichts groß zu sehen. Ihr Gesicht spiegelte sich im Fenster   … das des Admirals ebenso. Er sah sie an. Er wirkte vertraut. Woher?
    Klar doch! Mit finsterer Miene wandte sich Kris ihm wieder zu. »Ich wusste, dass man in Krisenzeiten schnell befördert wird, aber vor drei Monaten waren Sie noch Commander. Ein rascher Aufstieg   …« Sie betrachtete die Bänder und den Rest der Uniform, die keine echten Informationen zu bieten hatte. »… sogar für den Geheimdienst.«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Wenn ein Vice Admiral einen der Meuterei beschuldigten Ensign verhört   – sei es auch ein Ensign, dessen Vater der Premierminister ist   –, dann könnte das Gerede nach sich ziehen. Ich dachte mir, Commander wäre der passende Rang. Was dachten Sie?«
    Kris dachte, dass sie genug von seinen Spielchen hatte, undantwortete als zornige Tochter des Premierministers und Milliardärin. »Mir gefiel das Gesprächsthema nicht besonders, egal wer es mir aufdrängte. Ich hatte keine Meuterei geplant. Es ist einfach passiert.«
    »Das weiß ich inzwischen auch«, sagte der Admiral und lehnte sich in den Sitz zurück, als sich der Wagen in Bewegung setzte. »Wir sind mit der

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