Kuess mich
bitte sein lassen? << , bat Chris und raffte sich auf.
Er zog auch Sam wieder auf d ie Beine und legte seinen Arm um ihre Schulter. Das machte er zum ersten Mal. Sam musste sich beherrschen, um sich nicht vor Freude besoffen zu grinsen. Sie hatte sich noch nie so berauscht gefühlt, so gut, so besonders.
>> Sicher! Wir verarschen dich doch nicht mit etwas was wir uns schon seit Jahren für dich wünschen, oder Sev? <<
Auf Matthias ‘ Frage hin schüttelte Sev den Kopf und zuckte im nächsten Moment erschrocken zusammen.
>> Pass auf! Da rauscht eines der Schweine an! << , reif er Matthias zu und brach dann, genau wie der Braunhaarige, in schallendes Gelächter aus.
Während Chris mit Sam am See entlangspazierte, wichen die beiden Jungs hinter ihnen imaginären Schweinen aus.
Gangschaltung oder Automatik
Die vier schlenderten zu Sams Hütte, weil es wiedermal Zeit war, sich dort sehen zu lassen. Die Stunden bis zum Abend mit ihrem Vater und Sophie zu verbringen, war für Sam eine viel geringere Zumutung als noch zu Beginn dieses Urlaubs. Irgendwie war alles optimal verlaufen – überraschend, aber optimal.
Natürlich stand auf ihrer Präferenzliste , Zeit mit Chris alleine zu verbringen, ganz oben, aber Geduld war eine Tugend und den Plan, heute nochmal ein Gespräch unter vier Augen führen zu können, hatte Sam sowieso schon verworfen.
Ob er ihr morgen erzählen würde, wieso er keine Familie hatte? Ob sie den Mut haben würde das Thema nochmal anzuschneiden? Irgendwann würde er bestimmt selbst wieder davon anfangen. Vielleicht war seine Familie bei einem Flugzeugabsturz gestorben. Vielleicht waren sie aber auch nach Irland gezogen und hatten ihn zurückgelassen. Chris sprach bestimmt fließend Englisch.
>> Dort vorne wohnst du, oder? << , wollte Sev von Sam wissen und deutete auf das Häuschen das hinter der Böschung aufgetaucht war. Sie nickte. Bereits während des Nickens, sendeten ihre Augen so viele Signale an ihr Hirn, dass Sam für ungefähr fünf Sekunden geistig gelähmt war.
>> Schöner Porsche! Der von deinem Vater? << , wollte Chris wissen und beäugte neugierig den dunkelblauen Sportwagen der direkt vor der Haustür parkte.
Hätte er dem Auto weniger und Sam mehr Beachtung geschenkt, hätte er beobachten können, wie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich während sie antwortete.
>> Nein, mein Vater fährt keinen dunkelblauen Geburtstags-Porsche… << , tönte es vollkommen monoton aus Sams Mund.
>> Geburtstags-Porsche? << , wiederholte Matthias, oder Sev fragend. Sam konnte sich nicht darauf konzentrieren, wer ihr diese Frage stellte. Sie hatte nicht mal Zeit, richtig Luft zu holen, weil sie ihre gesamten Kapazitäten dazu benötigte, eine Antwort auf die Fragen zu finden, die sich ihr so penetrant aufdrängten. Was zur Hölle hatte Bastian hier verloren und warum um Himmels Willen war Sam deshalb so nervös?
>> Wir haben Besuch! Ihr solltet gehen! Wir sehen uns heute Abend! <<
Sam schälte sich so unbeholfen aus Chris‘ Umarmung, dass er kurz dachte, sie hätte einen epileptischen Anfall. Er hätte sie auch auf ihre seltsame Tanzeinlage angesprochen, wäre da nicht auf einmal dieser Typ mit der orangen Converse Sonnenbrille aufgetaucht.
Bastian hatte Sam kommen sehen, die drei Vollpfosten die sie im Schlepptau hatte auch. Wie hatte sie es nur geschafft, sich am absoluten Arsch der Welt irgendwelche Typen aufzureißen?
>> Sami!! <<
Pias Quietschen tat allen in den Ohren weh, einer der Gartenzwerge hatte vielleicht sogar einen Sprung bekommen. Die zierliche Brünette, in den weißen Jeans Hot Pans, rannte an Bastian vorbei, direkt auf Sam zu. Als sie ihr um den Hals fiel, fand Sam endlich einen Teil ihrer Fassung wieder.
>> Was wollt ihr denn hier?! <<
>> Dich besuchen, was sonst?! <<
Sechs Au genpaare starrten einander an, zwei davon hatten zweifelsohne etwas Eiskaltes in ihrem Blick, eines leuchtete wie Weihnachtslametta. Pia schnappte nach Luft, als sie die Gesichter der unbekannten Jungs unter die Lupe nahm.
>> Hy! <<
Ihre Stimme klang , als wollte sie Minnie Mouse synchronisieren. Jetzt waren alle Augen auf sie gerichtet.
>> Ich bin Pia, Sams beste Freundin und er hier ist nicht mein Freund! <<
Sie zeigte hinter sich, auf Bastian, der noch immer wie angewurzelt vor der Haustür stand und keine Miene verzog.
>> Wir sind hier weil wir Angst hatten, dass Sam sich zu Tode langweilt, aber anscheinend hat sie sich schon selbst eine Beschäftigung gesucht. <<
Pia ließ
Weitere Kostenlose Bücher