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Küsschen, Küsschen!: Elf ungewöhnliche Geschichten (German Edition)

Küsschen, Küsschen!: Elf ungewöhnliche Geschichten (German Edition)

Titel: Küsschen, Küsschen!: Elf ungewöhnliche Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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Lieber. Und ich hoffe wirklich, du wirst dir nicht die Mühe machen, wieder mit hinauszufahren.»
    «Nein», sagte er langsam. «Ich glaube nicht, dass ich mitkommen werde. Aber eigentlich könntest du mich unterwegs im Club absetzen.»
    Sie schaute ihn an und hatte plötzlich das Gefühl, er stehe weit weg von ihr, jenseits irgendeiner Grenze. Er wirkte so klein, so entfernt, dass sie nicht recht wusste, was er tat, was er dachte oder auch nur, was er war.
    «Der Club ist in der City», wandte sie ein. «Das ist nicht die Richtung zum Flugplatz.»
    «Du hast reichlich Zeit, meine Liebe. Oder magst du mir den Gefallen nicht tun?»
    «Doch, natürlich.»
    «Dann ist ja alles in Ordnung. Wir sehen uns morgen früh um neun.»
    Sie ging in ihr Zimmer im zweiten Stock und war so erschöpft von den Anstrengungen dieses Tages, dass sie sofort einschlief.
    Am nächsten Morgen stand Mrs.   Foster zeitig auf, und um halb neun war sie bereits reisefertig.
    Kurz nach neun erschien ihr Mann. «Hast du Kaffee gemacht?», fragte er.
    «Nein», antwortete sie. «Ich dachte, du würdest im Club ein gutes Frühstück bekommen. Der Wagen ist da. Er wartet schon eine ganze Weile.»
    Sie standen in der Halle – neuerdings schienen sie sich immer in der Halle zu treffen –, sie in Hut und Mantel, die Handtasche über dem Arm, er in einem altmodischen Jackett mit breiten Aufschlägen.
    «Dein Gepäck?»
    «Das ist auf dem Flugplatz.»
    «Ach ja», sagte er, «natürlich. Wenn du mich zuerst in den Club bringen willst, dann sollten wir wohl lieber gleich aufbrechen, wie?»
    «Ja!», rief sie. «O ja – bitte !»
    «Ich hole mir nur noch ein paar Zigarren. Geh ruhig schon vor, ich komme sofort nach.»
    Sie drehte sich um und eilte hinaus. Der Chauffeur öffnete ihr die Wagentür.
    «Wie spät ist es?», fragte sie ihn.
    «Ungefähr neun Uhr fünfzehn.»
    Fünf Minuten darauf kam Mr.   Foster. Er stieg langsam die Stufen hinunter, und seine Frau stellte fest, dass er in den engen Röhrenhosen, die er trug, Beine wie ein Ziegenbock hatte. Wie tags zuvor blieb er auf halbem Wege stehen, schnupperte die Luft und betrachtete den Himmel. Wenn auch das Wetter noch nicht ganz klar war, so drangen doch ein paar Sonnenstrahlen durch den Dunst.
    «Vielleicht hast du diesmal mehr Glück», meinte er und kletterte in den Wagen.
    «Beeilen Sie sich, bitte», sagte sie zu dem Chauffeur. «Halten Sie sich nicht mit der Decke auf. Das mache ich schon. Bitte fahren Sie, wir haben uns ohnehin verspätet.»
    Der Mann setzte sich hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. «Moment mal», meldete sich Mr.   Foster plötzlich. «Warten Sie einen Augenblick, Chauffeur, ja?»
    «Was ist denn, Lieber?» Sie sah ihn in seinen Manteltaschen wühlen.
    «Ich hatte ein kleines Geschenk, das du Ellen mitbringen solltest», sagte er. «Herrje, wo ist es denn nur? Ich weiß genau, dass ich’s in der Hand hatte, als ich in die Halle kam.»
    «Mir ist gar nicht aufgefallen, dass du etwas trugst. Was für ein Geschenk?»
    «Eine kleine, in weißes Papier gewickelte Schachtel. Ich habe gestern vergessen, sie dir zu geben. Heute möchte ich es nicht wieder vergessen.»
    «Eine kleine Schachtel!», rief Mrs.   Foster. «Ich habe keine kleine Schachtel gesehen!» Sie suchte fieberhaft auf den Wagensitzen herum. Ihr Mann kramte weiter in seinen Taschen. Dann knöpfte er den Mantel auf und tastete sein Jackett ab. «Zu dumm», sagte er. «Ich muss es im Schlafzimmer gelassen haben. Warte, ich bin sofort wieder da.»
    «Bitte!», flehte sie. «Wir haben keine Zeit! Bitte , lass es! Du kannst es schicken. Es ist ja doch nur ein alberner Kamm. Du schenkst ihr immer Kämme.»
    «Und was hast du gegen Kämme, wenn ich fragen darf?» Er war wütend, weil sie sich so hatte gehenlassen.
    «Gar nichts, mein Lieber. Gewiss nicht. Aber …»
    «Warte hier», befahl er. «Ich hole die Schachtel.»
    «Mach schnell, Lieber! Bitte , mach schnell!»
    Sie saß im Wagen und wartete und wartete.
    «Chauffeur, wie spät ist es?»
    Der Mann schaute auf seine Armbanduhr. «Gleich halb zehn.»
    «Schaffen wir’s in einer Stunde bis zum Flughafen?»
    «Ja, mit knapper Not.»
    In diesem Augenblick entdeckte Mrs.   Foster plötzlich die Ecke von etwas Weißem, das zwischen Sitz und Lehne eingekeilt war, dort, wo ihr Mann gesessen hatte. Sie zog ein in Papier gewickeltes Päckchen heraus und stellte unwillkürlich fest, dass es so tief im Polster steckte, als hätte eine Hand nachgeholfen.
    «Hier

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