Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
„Ich habe Cece bei mir.“
Im Wartebereich saßen zwei Frauen mit Transportboxen und ein Kind, das ein Glas mit einem Fisch auf dem Schoß hielt. Simon ignorierte sie und lief gleich durch zu der älteren Frau, die mit einem blauen OP-Shirt bekleidet war.
„Ja, Dr. Bradley. Sie wurden uns angekündigt.“ Sie griff nach dem Telefon. „Cece ist hier.“ Sie legte den Hörer auf und lächelte ihn an. „Carina wird gleich kommen und sie holen.“
Simon nickte zwar, aber am liebsten hätte er laut gebrüllt. Gleich? Was sollte das heißen? Wieso stand diese Carina nicht schon hier und wartete darauf, ihm Cece sofort abzunehmen? Obwohl sie ihn weiterhin liebevoll anstarrte, wusste er, dass Cece Schmerzen hatte, denn ihr Atem kam hechelnd und sie stöhnte leise. Ebenso wenig gefiel ihm, wie ihr Bein abstand. Sollte es gebrochen sein, würde er sich das niemals verzeihen.
Eine blonde junge Frau, die aussah wie ein zwölfjähriges Mädchen, kam durch eine Schwingtür herein.
„Hi. Ich bin Carina.“
Er wollte sie anblaffen, dass er nicht das Geringste darauf gab, wer sie war, hielt seinen Ärger jedoch unter Kontrolle.
„Montana hat Ihnen gesagt, was passiert ist?“
„Ja.“
Sie griff nach Cece und nahm sie ihm vorsichtig ab. Dennoch jaulte der Pudel auf. Simon zuckte zusammen.
„Passen Sie doch auf!“
Carina reagierte mit einem geduldigen Lächeln. „Wir werdengut für sie sorgen, Dr. Bradley. Cam… ich meine Dr. McKenzie ist brillant. Wenn Sie uns Ihre Telefonnummer geben wollen, damit wir Sie erreichen können …“
„Ich gehe nicht von hier weg. Ich möchte genau wissen, was ihr fehlt und was Sie dagegen unternehmen werden.“
Carina trat einen Schritt zurück. „Ähm, okay. Sicher. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit. Vielleicht werden wir sie röntgen müssen.“
„Ich würde meinen, dass es mehr als ein vielleicht ist. Sehen Sie sich doch einmal an, wie sie ihr Bein hält. Verfügen Sie über eine medizinische Ausbildung? Haben Sie überhaupt irgendwelche Erfahrung?“
Carina versteifte sich. „Ja, die habe ich, und vielleicht würde es schneller gehen, wenn Sie mich einfach meine Arbeit machen ließen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich werde Cece nach hinten mitnehmen. So bald wie möglich wird jemand kommen und Sie wissen lassen, was los ist.“
„Gut.“
Sie drehte sich um und verschwand wieder durch die Schwingtür. Cece reckte sich, um an ihrem Arm vorbeizuschauen. Ihre Augen schienen ihn anzuflehen, sie nicht allein zu lassen.
Fluchend fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und stapfte zu der Rezeptionistin. „Ich muss ein paar Anrufe erledigen und werde draußen vor der Tür sein. Kommen Sie mich holen, sobald Sie etwas wissen.“
Sie nickte völlig ungerührt von seiner Aufregung. „Carina weiß, was sie tut, und Dr. McKenzie ist sehr gut, wie sie gesagt hat. Ihr kleiner Hund wird alles gut überstehen.“
„Das können Sie wirklich nicht wissen“, brummte er und stolzierte an den anderen wartenden Patienten vorbei wieder nach draußen.
Dort ging er erst einmal zum Parkplatz und denselben Weg wieder zurück. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass Cece sich ganze fünfundvierzig Sekunden im hinteren Teil der Praxis befand und es unwahrscheinlich war, dass sie schon etwas festgestellt hatten.Er rief im Krankenhaus an und sprach mit einer Krankenschwester auf der Verbrennungsstation. Nachdem er ihr erklärt hatte, dass er dringend wegmusste, sagte er ihr, im Notfall sei er auf dem Handy erreichbar. Anschließend ließ er sich mit einer Schwester in der Aufwachstation verbinden und war erleichtert zu hören, dass es Kalinda gut ging und sie sogar schon wieder auf dem Weg in ihr Zimmer war.
Nachdem er das erledigt hatte, schob er sein Telefon in die Tasche und lief weiter auf und ab.
„Klopf, klopf!“, rief Montana und betrat die Tierarztpraxis durch die Hintertür. Dr. McKenzie war zwar noch neu, und sie war ihm erst einmal zuvor begegnet, aber zu seinem gesamten Personal hatte sie einen freundschaftlichen Kontakt.
Carina kam zu ihr, um sie zu umarmen. „Montana, was ist das für ein Drachen?“
„Wer?“
„Der Kerl, der Cece gebracht hat. Er ist ein Tierbesitzer von der schlimmsten Sorte. Voller Panik und gleichzeitig wütend. Ich dachte schon, ich müsste ihm einen Maulkorb anlegen.“ Carinas Augen blitzen vor Lachen.
„Er ist Arzt.“
„Oh, das erklärt alles. Hätte ich mir denken können. Er sah aus, als wollte er das Kommando
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