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Lady Punk - Roman

Lady Punk - Roman

Titel: Lady Punk - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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dem Zimmer. Heute Mittag, wenn sie zurückkommen würde, sähe es anders hier aus. Ihr Bett würde gemacht sein und die dreckige Wäsche weggeräumt. Ihr Versuch, mit Lieschen die Sache anzupacken, war ein einzelner Versuch geblieben.
    Terry meldete sich bei Frau Krosanke ab. »Tschau«, sagte sie, »ich werde mal gehen.«
    Frau Krosanke riss von einer Rolle Küchentücher ein Blatt ab und reichte es Terry. »Wisch dir mal den Mund ab«, sagte sie. »Du hast lauter Erdbeermarmelade dran kleben.«
    Terry nahm das Tuch und putzte sich tüchtig den Mund. Sie warf das zusammengeknüllte Papier ordentlich in den Mülleimer. »Tschau«, sagte sie noch einmal. Und sie war Frau Krosanke richtig dankbar. Katze mit Marmelade ging auf keinen Fall.
    In der Schule war noch nicht viel los. Terry wusste, dass sie eine Show war. Sie tat, als ob es normal wäre.
    Was war über die Ferien zu erzählen? Terry fasste ihre Erfahrungen in einem Satz zusammen. Sie habe einige angemacht, aber die seien nicht so besonders gewesen. Terry war sicher, dass bald eine Geschichte über sie die Runde machen würde. In den Augen der anderen würde sie eine Stufe höher stehen. Und das war richtig so.
    Und dann war alles wie gewohnt. Das Treffen bei McDonald’s nach der Schule. Terry drängelte durch die Menge, bestellte sich ein volles Menü, Pommes und McNuggets, Cola mit Eis. Auch da konnten die anderen nicht mitziehen. Die meisten nuckelten an einer einzigen Cola oder teilten sich sogar einen Becher. Terry sah den Neid und die Bewunderung. Es tat ihr gut. Man hielt aber auch Abstand von ihr. Das tat ihr nicht so gut.
    Sie war froh, als Brille und der Schwarze sie fanden. Dass sie froh war, ließ sie sich nicht anmerken. Sie blieb ganz ruhig, als die beiden sie ansprachen.
    »Hey«, sagte sie, ohne aufzublicken.
    »Wie war’s denn bei dir?«, fragte der Schwarze.
    »Okay«, sagte Terry. »So weit okay. Obwohl. Italien kotzt mich langsam an. Wir waren zu oft dort. Und es gibt zu viele Leute dort, einfach zu viele. Ich meine, Leute, mit denen man nichts anfangen kann.«
    »Du sollst da toll was aufgerissen haben«, sagte Brille.
    Terry überlegte. Ihre Geschichte war rum, irgendeine Geschichte über sie. Immer dasselbe. Terry, der Superstar oder so. Und so sollte es auch bleiben.
    Terry winkte ab. »Es war wirklich nichts los«, sagte sie. »Nur die Typen von der Surfschule waren halbwegs annehmbar. Halbwegs. Und ein paar Franzosen. Studenten. Damit hatte es sich.«
    Brille und der Schwarze nickten. »Verstehe«, sagte der Schwarze.
    »Ich sag euch, nächstes Jahr muss es was anderes geben«, sagte Terry. »Oder schon zu Weihnachten. Was ganz anderes. Las Vegas vielleicht.«
    Terry stellte sich was ganz anderes vor. Las Vegas war das auch nicht. Sie wusste nicht, was ganz anders war. Sie nuckelte an ihrer Cola. Brille und der Schwarze langweilten sie. Sie sollten aber in ihrer Nähe bleiben. »Kennt ihr Vegas?«, fragte sie. Leute, die sich auskannten, sagten nur Vegas. »War schon einer von euch da?«
    »Beinahe«, sagte Brille. »Aber der Flug war schon ausgebucht.«
    »Ich ziehe eine Schiffsreise vor«, sagte Terry. Das stimmte nicht. Sie hasste Schiffsreisen. Sie hatte das zur Genüge schon mitgemacht. Es war auch nichts anderes.
    Terry schlürfte laut an der fast ausgetrunkenen Cola. »Hier ist auch nichts los«, sagte sie und sah sich um.
    Brille und der Schwarze bemühten sich. »Soll ich dir noch ’ne Cola holen?«, fragte Brille.
    »Okay«, sagte Terry. Sie gab ihm zehn Mark mit. Als er schon auf halbem Wege zur Theke war, rief sie: »Bringt euch beiden doch auch eine mit.«
    Der Schwarze konnte kaum seine Freude verbergen. »Merci«, sagte er. Das konnte man eher sagen als ›danke schön‹.
    »Schon gut«, sagte Terry.
    Brille hatte seine Schwierigkeiten mit dem Transport von drei Bechern Cola. Er ging langsam und hielt die Becher krampfhaft aneinander gepresst. Als er sie abstellte, schoss aus einem Strohhalm etwas Cola heraus und platschte auf die Tischplatte. Brille wischte die Tropfen mit seinem Ärmel ab.
    Terry und der Schwarze saugten an ihrer Cola. Brille zögerte etwas. Dann tat er so, als ob er in seiner Hosentasche nach etwas suchte, wahrscheinlich nach Geld. Er suchte ziemlich lange. Terry schob ihm mit ihrem Ellenbogen den Becher Cola rüber.
    »Danke«, sagte Brille.
    Terry und der Schwarze sahen ihn an. Brille wurde ganz rot. »Was ist eigentlich mit diesem Typ passiert?«, fragte er schnell.
    Der Schwarze sah daraufhin

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