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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mehr um sie kümmert.«
    »Das hört sich an, als ob sie aus einigen Planeten kulturelle Versuchskaninchen machen wollten.«
    »Genau das habe ich auch gedacht, aber ich habe mich nie näher damit beschäftigt, bis ich auf einen Planeten kam, dessen Namen ich im Augenblick nicht nennen darf. Die Bewohner hatten durch Selektivfortpflanzung eine Psi-Kultur entwickelt und waren auf dem Wege zu einer abweichenden Gesellschaft. In meinem Bericht empfahl ich dringend, sie in die Föderation aufzunehmen; ich war der Ansicht, daß wir von ihnen genauso viel lernen könnten wie sie von uns.«
    »Vermutlich wurde dein Vorschlag abgelehnt«, folgerte Jean.
    Dalt nickte. »Ich hatte eine ganz schöne Auseinandersetzung mit meinen Vorgesetzten, aber sie blieben bei ihrer Entscheidung, und ich ging wütend hinaus und kündigte.«
    »Vielleicht dachten sie, du hättest es dir zu einfach gemacht auf dem Planeten.«
    »So dumm waren sie nicht. Ich hatte zum Beispiel keinerlei Bedenken, Kwashi abzulehnen. Nein, sie befürchteten, die Psi-Gesellschaft sei noch nicht reif genug, um mit der galaktischen Zivilisation konfrontiert werden zu können; daß sie geschluckt werden könnte. Sie wollten noch ein oder zwei Jahrhunderte warten. Ich hielt es für unfair, konnte aber nichts dagegen tun.«
    Jean sah ihn durchdringend an. »Ich merke, daß du in der Vergangenheit sprichst. Hast du deine Ansicht inzwischen geändert?«
    »Auf jeden Fall. Ich habe eingesehen, daß eine sehr grundlegende, eine sehr präzise Philosophie hinter allen Entscheidungen der Föderation steckt. Sie will nicht nur die Verschiedenheit der Menschen bewahren, sondern sie will auch, daß sie sich bis zu ihren Grenzen entwickelt. Die Menschheit war eine völlig homogenisierte Rasse, bevor sie begann, die Sterne zu besiedeln; der interstellare Verkehr kam gerade zur rechten Zeit. Die gute Mutter Erde ist noch immer ein gutes Beispiel für das, was ich meine; vor langer Zeit schlossen sich die östlichen und westlichen Verbündeten zusammen – etwas, das niemand für möglich gehalten hätte – und die Erde wurde eine einzige große, anonyme Bürokratie, die sich selbst immer wieder fortsetzte. Genauso anonym wie die Menschen, die auf ihr lebten.
    Aber da war der Mensch, der zu den Sternen fuhr – er ist völlig anders. Als er einmal dem Druck der Masse entflohen war, als er nicht mehr sah, was alle anderen sahen, und nicht mehr hörte, was alle anderen hörten, begann er wieder seine Persönlichkeit zu entdecken und seinen eigenen Weg zu gehen. Die Splittergruppen führten dies bis ins Extreme aus, und viele scheiterten. Aber einige schafften es, und die Förderation will, daß diese Erfolgreichen so weit gehen wie möglich, sowohl ihnen wie auch der gesamten Menschheit zum Nutzen. Wer weiß? Vielleicht wird eines Tages auf einer Splitterwelt der homo superior geboren.«
    Langsam schlenderten sie zu Dalts Quartier zurück. Drinnen betrachtete sich Dalt im Spiegel und fuhr mit der Hand über die graue Strähne in seinem dunklen Haar. »Sie ist immer noch da«, murmelte er in trotziger Enttäuschung.
    Er drehte sich zu Jean um, die schon halb ausgezogen war. »Du warst nicht sehr lange weg, Steve«, sagte sie mit leiser Stimme, »aber ich habe dich sehr vermißt – ich habe dich wirklich vermißt.«
    Es beruhte auf Gegenseitigkeit.

 
III
     
    Sie war schon fort, als er am nächsten Morgen erwachte, aber auf dem Nachttisch lag ein Zettel, auf dem sie ihm viel Glück wünschte.
    (»Du hättest mich auf eine solche Sinneserschütterung vorbereiten sollen«), beschwerte sich die Stimme. (»Ich wurde gestern abend völlig überrumpelt.«)
    »Ach, du schon wieder«, gähnte Dalt. »Ich habe dich gestern abend völlig aus meinen Gedanken verdrängt, sonst wäre ich mit Sicherheit impotent gewesen.«
    (»Ich habe mich in deine Sinnesempfindungen eingeschaltet – äußerst anregend.«)
    Dalt fühlte hilflosen Ärger in sich aufsteigen. Er würde sich daran gewöhnen müssen, daß sein Partner selbst in den intimsten Augenblicken dabei war, aber wer konnte schon lieben, wenn er wußte, daß so eine Vorwitznase ungehindert dabei zuschaute?
    (»Und was machen wir jetzt?«)
    »Part«, meinte Dalt gedehnt, »wir werden uns jetzt für Kwashi fertig machen.« Er ging zum Schrank und holte eine abgetragene Lederweste und ein Brustschild heraus, auf dem sich ein roter Kreis befand, das Zeichen für einen Söldner. Es folgten steife Lederbreeches, und Pallasch und Metallhelm

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