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Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana

Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana

Titel: Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elna Uterrmöhle
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versichern, dass Krawatten nicht per se den Träger erwürgen.
    War trotzdem ein schöner Abend.
     
    Ich habe mich ja zuerst über erfahrene Ausgewilderte mokiert, die ihre Garderobe umgefärbt haben. Viele von ihnen sieht man nur in grau. Inzwischen weiss ich warum!
    Ziehe ich meine weiße Hose an, kann ich spätestens beim Einsteigen ins Auto umkehren. Öffne ich unvorsichtigerweise auch noch die Heckklappe, ist das T-Shirt ebenso reif für die Wäsche. Schuld ist mal wieder der – derzeit ausgetrocknete - Waldweg, der das Auto in einen dicken Staubmantel hüllt. In dunklen Sachen bin ich ebenso dreckig, aber es fällt nicht auf. Grau geht am Besten. Aber wer will schon immer in grau herumlaufen?
     
    Vorige Woche habe ich gleich die gesamte Wäsche, die auf der Leine hing, noch einmal gewaschen. Die Leine ist zwischen zwei Steineichen, die am Rand eines kleinen Abgrundes stehen, befestigt. Das hat einen gewissen Nervenkitzel beim an sich ja langweiligen Aufhängen. Stürze ich ab oder stürze ich nicht ab? An diesem Tag flatterte die Wäsche in einem kräftigen Wind – bis die Leine an einem Ende riss. Eigentlich sah es sehr malerisch aus. Bunte Farben auf grüner Macchia. Das Dumme war nur, dass die Wäsche quasi unerreichbar war. Den Abhang schafft man auf dem Hosenboden. Okay. Aber wie befreie ich eine sechs Meter lange Leine mit Klammern und Klamotten aus einem Dickicht von Brombeeren, Dornbüschen und Gestrüpp? 
    Mit viel Fluchen gelang es.
     
    Unabhängig von diesem Wäsche-Unfall sind eigentlich alle Klamotten ständig irgendwie versaut. Es reicht ein Paar Socken, mit denen ich im Gelände unterwegs war, in der Waschmaschine und garantiert sind auch T-Shirts oder Handtücher gespickt von widerhakigen Samen, Ähren und Dornen. Wirklich ein hübscher Zeitvertreib nach dem Waschgang an seiner Wäsche per Hand herumzupulen ! Mit nur mäßigem Erfolg. Im Gewebe bleiben immer abgebrochene kleine Stückchen und winzige Löcher zurück.
    Ich habe es fast aufgegeben, ordentliche Klamotten in ordentlichen Geschäften zu kaufen und stöbere meistens nur noch auf Märkten, da irgendwie alles, was ich hier trage, in die Kategorie Arbeitskleidung -  nein, sorry, Spielkleidung - fällt.
     
     
     
                                          LI
     
    Eine 1,70 Meter lange Schlangenha u t fand ich gestern fand ich in einer Abstellkammer mit Außentür, angebaut ans Gästezimmer, eine 1,70 Meter lange Schlangenhaut. Im Gelände, selbst am Rande der Terrasse, ist das ja vielleicht noch exotisch. Aber quasi im Haus? Da wo Kisten mit Einmachgläsern und selten gebrauchten Küchenutensilien, Kissen für Gartenmöbel und Kühlboxen sich befinden? Das ist gar nicht lustig.
    Klar wissen wir, dass nur die unscheinbaren Vipern giftig sind. Doch ich sehe durchaus die Gefahr eines Herzinfarkts, wenn ich im Halbdunkel statt eines Kissens eine ungiftige Schlange in der Hand halte.
    Don‘t panic, die beisst nur!
     
    Krisensitzung. Die Schuldigen waren schnell ausgemacht. Die Baufirma hatte in der Schlussphase unseres Gästezimmer-Anbaus, der von der Abstellkammer nach außen abgeschlossen wird,  wohl keine rechte Lust mehr gehabt und eine mehr als löchrige Natursteinmauer als Außenwand hinterlassen. Es gibt schon lange ein munteres Kommen von Mäusen in dem Raum, den sie weniger munter verlassen, da sie den Giftpäckchen mit Huhn- oder Lachsgeschmack - ich schrieb schon von dem selben Problem in einem anderen Abstellraum -  nicht widerstehen können. Aber eine Schlange? Das ist zuviel.
     
    Erster Vorschlag. Wir suchen sie. Festes Schuhwerk, dicke Handschuhe an und ab ins Halbdunkel. Unglaublich, wie viel  der Mensch so aufhebt. Wir räumten alles aus, misteten bei der Gelegenheit gleich einiges aus, räumten den Rest wieder ein - aber eine Schlange fanden wir nicht. Messerscharf schlossen wir, dass sie sich bei unserem Lärm in einen Mauerspalt zurückgezogen hatte.
    Zweiter Vorschlag. Lärm? Wir beschallen sie mit Musik. Schlangen reagieren doch empfindlich auf Lärm und Schallwellen. Oder?
    Also Ghettoblaster in den Abstellraum tragen, CD rein und „Devil in Disguise“ auf volle Lautstärke. Stellt sich die Frage, wer der vermummte Teufel ist? Wir oder die Schlange? Egal.
    Gespannt legten wir uns vor der Außenmauer auf die Lauer. Doch nichts schlängelte sich an uns vorbei.
     
    Dritter Vorschlag. Camillo, unser lieber Nachbar, hat doch zwei Jack Russels. Herr und Hunde werden sofort zur

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