Landlust für Anfänger: Erlebnisse einer Ausgewilderten in der Toskana
Immerhin war er zuvor nur noch ein Haufen alter Bretter bevor er neu zusammen gezimmert wurde.
Oder für unsere sieben Sitzplätze im Gelände. Klingt vielleicht komisch, aber jeder hat einen Sinn. Je nach Wind, Sonne, Schatten oder Gemütslage sitzt man lieber dort oben, da hinten oder hier vorne.
Verboten sind dagegen Fragen wie, warum dort ein krummer Ast auf einen Klotz genagelt wurde. Das ist ein selbst entworfenes Kunstwerk. Der bizarre – und somit geheimnisvolle Ast – dreht sich wiegend im Wind. Erschließt sich doch wohl jedem, der nicht völlig borniert ist.
Nicht ansprechen sollte der Gast auch den abblätternden Lack auf den Gartenliegen. Ich hatte Bootslack verwendet in der irrigen Meinung, der müsse auch gut für Holzmöbel sein.
Auf gar keinen Fall sollte jemand über das zu enge Regendach für den Traktor lachen. Obwohl das manchem eher schwerfallen dürfte. Verstehe ich. Trotzdem bitte nicht fragen, warum der Trecker-Carport nicht einen halben Meter breiter ist. Auf einer riesigen, ansonsten freien Wiese.
Es würde uns zwingen, zuzugeben, dass schlicht ein Messfehler der Grund für das Missgeschick ist.
Unsere Herzen erobern wird, wer sich dafür interessierst, warum sich nur weiße Schmetterlinge an den Lavendelblüten laben. Oder wenn wer unbedingt wissen möchte, warum unsere wunderschönen Smaragdeidechsen am liebsten im Brombeergestrüpp leben.
Ganz lieb ist, anzubieten, für uns in Deutschland einzukaufen. Auf unserer Wunschliste stehen ganz oben: Leber- und Rotwurst, Brotmischungen für Vollkornbrot, ein Stromprüfer für Gleich- und Wechselstrom, Kitt speziell für Travertin, eine neue Astschere, ein Batterieladegerät, fünf Garten-Solarlampen und vier Antiinsekten-Glühlampen.
Und vielleicht noch zwei Schaffelle für unsere Nachbarn, die ohne Strom und Wasser leben und im Winter trotz dicker Zudecken frieren.
Zu denen gehen wir jetzt zum Kartenspielen. Darum muss ich jetzt auch Schluss machen.
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