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Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Titel: Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kleis , Susanne Froehlich
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Mann
    Frau kennt das: Während wir eben noch mal schnell die Kinder in die Schule bringen, bevor wir uns wegen eines drohenden Blinddarmdurchbruchs mit selbst gepackter Tasche in die Notaufnahme begeben, ordnen Männer bereits ab 36 Grad Körpertemperatur vorsichtshalber schon mal ihren Nachlass.
    Am besten, man reicht in solchen Fällen Urlaub ein, denn die Betreuung einer solchen Mimose ist ein Ganztagsjob. Schließlich muss frau ihm jetzt ungefähr alle halbe Stunde versichern, dass man an einer fieberhaften Erkältung aller Voraussicht nach nicht stirbt; wobei er es natürlich nicht glauben wird.
    Wir könnten uns damit trösten, dass wir uns in bester Gesellschaft befinden, denn auch die Frauen berühmter Hypochonder wie Charles Darwin, Goethe und Thomas Mann erlebten die ganz großen Krankengeschichten. Von Woody Allen heißt es gar, er würde vorsichtshalber gleich stündlich seine Temperatur messen (was den Talkmaster Jay Leno zu der Bemerkung veranlasste:
»That must be why he walks so funny.«
).
    Fast könnte man das lustig finden, würde man sich gerade auf der anderen Seite des Erdballs befinden, wenn der Liebste so ein »seltsames Ziehen links im Rücken« entdeckt. Trotzdem geht er nicht zum Arzt. Vielleicht, weil er sich nicht gern von anderen Männern etwas sagen lässt?
    Eine Theorie, die die Wissenschaft bestätigt. Demnach erzeuge der Arztbesuch im Mann den »Stress der Abhängigkeit«. Vielleicht fürchtet er aber auch einfach, vom medizinischen Fachpersonal bestätigt zu bekommen, was ihm seine Frau schon die ganze Zeit sagt: Dass er ein elender Simulant ist!
    Ach, man muss Mitleid haben. Denn um Mitleid, ums Fallenlassen, notgedrungen im Bett liegen zu müssen und fiese Action-Videos zu gucken, bedauert zu werden und selbstgekochte Suppen zu bekommen – darum geht es doch!
    Zumindest solange kein männlicher Konkurrent den Kerl dabei beobachtet, wie er wegen eines winzigen Pickels zur Mimose mutiert und schon mal verfügt, dass sein Auto an seinen besten Freund gehen wird und seine Asche über der Bucht von San Francisco zu verstreuen ist.
    Dabei wäre auch das Katzenklo ein hübscher Platz – wenn er nicht endlich aufhört, sich durch den gesamten Pschyrembel zu greinen!
    ER SAGT
ER HAT
Ich glaube, ich habe Temperatur.
... im Hochsommer mal wieder die Baumwoll- mit den Wollsocken verwechselt.
Mir geht’s gar nicht gut!
... am Vorabend zuviel getrunken.
Ich habe mindestens eine Stirnhöhlenvereiterung!
... höchstens einen leichten Schnupfen.
Das ist bestimmt eine Gürtelrose!
... allenfalls profanen Herpes Simplex, aber vermutlich eher eine entzündete Haarwurzel.
Bestimmt ist das eine Allergie!
... keine Lust abzuwaschen, oder er hat beim Tierfilm heimlich geheult.
Das ist garantiert die asiatische Grippe!
... eine leichte Erkältung.
Ich hab da so ein merkwürdiges Ziehen!
... Muskelkater – nachdem er das erste Mal seit Jahren wieder beim Fußballtraining war und sich vor seinen Kumpels nicht lumpen lassen wollte.
Es ist nichts!
... etwas Ernstes – also seit vier Wochen Blut im Urin, ein leichter Herzinfarkt, eine Blutvergiftung, Tollwut oder ein angebrochenes Genick (wie der Fußballer Bert Trautmann, der im Pokal-Finale von 1956 trotzdem weiter spielte).
    Sollte Ihr Mann auf die Frage nach seinem Befinden abwiegeln, verniedlichen oder gar ganz verstummen, dann schicken Sie ihn sofort zum Arzt! Das sieht ihm nämlich so gar nicht ähnlich, und deshalb ist er wirklich krank!
    Haushalt
    »Nichts macht so viel Arbeit, wie einen Mann zum Arbeiten zu bringen«
, wusste schon Schauspielerin Marianne Hoppe.
    Dem modernen Mann gelingt es aber nicht mehr so gut wie noch seinem Vater, einer Frau plausibel zu machen, dass es einfach nicht im Plan der Natur vorgesehen ist, dass ein Mann in der Küche steht, das Waschbecken sauber macht oder gar eine Waschmaschine bedient.
    Allerdings gewinnt er hier – unterstützt von einigen fehlgeleiteten Damen – in letzter Zeit wieder einiges an Terrain.
    Heute ist sein Argument: »Wenn sie es unbedingt so ordentlich will, dass man noch einzelne Möbelstücke erkennt, dann muss sie eben selbst dafür sorgen.« Geht es nach ihm, ist das nämlich alles nicht nötig. ER kann genauso gut ohne all den Aufräum- und Putzstress auskommen. Außer, wenn seine Mutter zu Besuch kommt. Dann kann es ihm auf einmal gar nicht rein genug sein.
    ER SAGT
ER MEINT
Sei doch nicht so pingelig!
… seine getragenen Socken, die überall herumliegen, Staubflusen in der Größe

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