Lass mich kommen! Erotischer Roman
brauchte. Wodurch er eine zusätzliche Macht über sie gewann. Nur um ihn nicht zu verlieren, ließ sie sich vielleicht noch weiter erniedrigen, als sie sonst bereit gewesen wäre. Wobei Lust und Scham regelmäßig so heiß in ihr glühten, dass sie glaubte, förmlich davon verbrannt zu werden.
So, wie einen Tag nach Tiffanys Besuch, als sie, nur mit den Netzstrümpfen, den Stöckelschuhen und dem Halsband, unter ihrem Schreibtisch hockte und ihrem Herrn die schwitzigen Eier leckte.
Der säuerliche Geschmack brannte auf ihrer Zunge.
Während Sandra unten gehorsam leckte, tippte Frank oben seine Mail an Tiffany in die Tastatur. Erklärte ihr, wie geil er den Sex mit ihr gefunden hatte und dass sie so etwas doch bald mal wiederholen sollten. Wobei er jeden Satz genüsslich vorlas, sobald er ihn formuliert hatte.
Das war eine der erniedrigenden Erfahrungen, die Sandra eigentlich schon zu weit gingen. Einem Kerl die Eier zu lecken, während er erotische Liebesbriefe an eine andere schrieb ... Aber dass er sie, Sandra, dermaßen reduzierte, wühlte sie so auf, dass sich auch ihre Erregung auf einem so hohen Level befand wie selten zuvor.
»Jetzt den Schwanz«, befahl Frank. »Du weißt ja, was du zu tun hast.«
In der Tat, das wusste sie. Ähnlich wie gestern stieß ihn Frank tief in sie hinein, bis ganz hinten in den Rachen. Es war nicht leicht gewesen, sie daran zu gewöhnen. Wenn sie daran dachte, wie oft sie bei den ersten Versuchen würgen oder mit Erstickungsängsten zurückzucken musste! Aber Frank hatte recht gehabt: Es war alles nur eine Frage des Trainings und der Gewöhnung.
Endlich, wenn auch reichlich spät für Franks Geschmack, hatte sie kapiert, wie sie sich anstellen musste. Sie musste zunächst so tun, als wolle sie Luft in ihren Magen saugen, so, als wolle sie bewusst einen Rülpser herbeiführen. Das öffnete schon einmal ihren Rachen weit genug, um Franks Penis darin aufzunehmen. Und sobald dessen Spitze das hintere Ende ihres Rachens berührte, musste sie stark schlucken und ihre Zunge nach hinten bewegen. Wenn sie das tat, machte sie zwar immer noch diese angestrengten Geräusche, die Frank so komisch fand, aber ihr Würgereflex war bewältigt.
Über ihr las Frank seine Mail an Tiffany noch einmal in ihrer Gesamtheit vor. Sandra schloss gedemütigt die Augen. Ihre Wangen brannten. Dann klickte Frank auf »Senden« – und in der nächsten Sekunde ergoss er sich kraftvoll in sie.
Freitag, 16. April 2010
Sandra saß allein an einem Tisch des kleinen mexikanischen Bistros, das direkt am Campus lag und blätterte durch eine der vor ihr liegenden Hausarbeiten. Die Verfasserin hatte sich damit auseinandergesetzt, inwiefern Motive frühfeministischer Autorinnen wie Kate Chopin, Charlotte Perkins Gilman, Willa Cather und Djuna Barnes von der »Chick Lit« der Jahrtausendwende aufgegriffen wurden – eine durchaus reizvolle Fragestellung. Leider hatte das Mädchen von den normalerweise üblichen Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens wenig Ahnung, und Sandras Rotstift war am Rand der Seiten fleißig im Einsatz.
Carlos, einer der gutaussehenden jungen Kellner dieses Bistros, nahm den Teller mit abgekühlten Paellaresten vom Tisch, den Sandra vor einigen Minuten von sich geschoben hatte. »Hat es geschmeckt, Señorita?«, erkundigte er sich in einem Akzent, der ihm flüssig über die Lippen sprudelte.
Sandra sah kurz auf. »Ja, vielen Dank! Ich habe nur nicht viel Hunger heute.« Sonderbarerweise hatte sie immer das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, wenn sie irgendein Gericht nicht ganz aufgegessen hatte.
»Darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen?«
Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Nein, danke, ich muss gleich los.«
Fünf Minuten hatte sie aber noch. Danach zehn Minuten zum Institut, fünfzehn Minuten Vorbereitung, dann ging es weiter mit ihrem nächsten Kurs. Alles war genau durchgeplant. So wie immer.
Das Handy, das vor ihr auf dem Tisch lag, brummte.
Sandra fuhr erschrocken hoch. Ihre Finger zitterten unmerklich, als sie nach dem Apparat griff.
Diesmal war die Textnachricht, die ihr Frank gesendet hatte, deutlich länger als ein paar Tage zuvor. Sandra las sie mit immer größer werdenden Augen. Dann griff sie nach ihrem Wasserglas und kippte den Rest hinunter.
Sie las die Nachricht ein zweites und ein drittes Mal. Aber eigentlich nur, darüber war sie sich im Klaren, um das, was sie tun sollte, hinauszuzögern. Bis ihr wieder einfiel, dass ihre Zeitplanung ohnehin schon
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