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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ich nach Hause, aß mit Birdie zu Abend und machte mich dann an den Haushalt. Rückkehr in die Normalität durch Konzentration auf Banalitäten. Das war mein Plan, und er funktionierte auch.
    Bis es an der Tür klingelte.
    Ich warf einen Arm voll schmutziger Pullover auf den Boden und sah auf die Uhr. Viertel nach acht. Zu früh für Harry.
    Neugierig ging ich zur Tür und schaute auf den Überwachungsmonitor.
    Was zum Teufel?
    Sergeant-Detective Luc Claudel stand, die Hände hinter dem Rücken, in meiner Eingangshalle und trat von einem Fuß auf den anderen.
    So viel zur Normalität, murmelte ich, als ich ihn einließ.
    »Bonsoir, Monsieur Claudel.«
    »Bonsoir. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie zu Hause störe, aber es hat eine Entwicklung gegeben.« Seine Kiefermuskeln verkrampften sich, als würde das, was er zu sagen hatte, ihm das Äußerste an Höflichkeit abverlangen. »Ich dachte, Sie sollten es erfahren.«
    Eine Entschuldigung von Claudel? Auf Englisch? Was war jetzt los?
    Birdie strich in Achten um meine Knöchel, hatte aber auch keine Antwort.
    Ich trat zurück und winkte den Detective in die Wohnung. Er trat ein, wartete steif, bis ich die Tür geschlossen hatte, und folgte mir dann zum Sofa im Wohnzimmer. Als ich mich in den Sessel gegenüber setzte, fiel mir die Unterhaltung mit Ryans Partner Jean Bertrand wieder ein, und bei dem Gedanken an Ryan zog sich mein Magen zusammen.
    Gott, bitte lass ihn in Sicherheit sein.
    Ich verdrängte den Gedanken und wartete, dass Claudel etwas sagte.
    Er räusperte sich und wandte den Blick ab.
    »Sie hatten Recht wegen George Dorsey. Er hat Cherokee Desjardins nicht ermordet.«
    Was für eine Enthüllung.
    »Aber Lyle Crease ebenfalls nicht.«
    Ich starrte ihn nur an, zu überrascht, um etwas zu erwidern.
    »Kurz vor ihrem Tod schickte Jocelyn Dion einen Brief an ihre Mutter mit Informationen über eine Reihe illegaler Biker-Aktivitäten. Zu den behandelten Themen gehörten die Erschießungen von Emily Anne Toussaint und Richard ›Spinne‹ Marcotte und der Mord an Cherokee Desjardins.«
    »Warum hat sie das getan?«
    »Ihre Motive waren komplex. Zu allererst hatte sie Angst um ihr eigenes Leben und glaubte, sich mit diesem Brief eine gewisse Sicherheit verschaffen zu können. Außerdem war sie wütend wegen des Mordes an Dorsey, der übrigens von seiner eigenen Bande in Auftrag gegeben wurde. Zum Zeitpunkt von George Dorseys Tod lebte Jocelyn Dion mit ihm zusammen.«
    Ich spürte, wie mir die Hitze am Hals hochstieg, verriet ihm aber nicht, was Jocelyn über Dorseys Tod gesagt hatte.
    »Wurde Dorsey getötet, weil er mit mir gesprochen hatte?«
    Claudel ignorierte die Frage.
    »Dion hatte auch Gewissensbisse wegen bestimmter eigener Aktionen, darunter der Mord an Cherokee Desjardins.«
    »Was?«, stieß ich erstaunt hervor.
    »Das ist richtig. Jocelyn Dion hat Desjardins ermordet.«
    »Aber Jocelyn erzählte mir, sie habe gehört, wie Crease ihn verprügelte und erschoss.«
    »Anscheinend ging Ihre Hilfskraft sehr ökonomisch mit der Wahrheit um.«
    Er legte die Fingerspitzen zusammen und stützte das Kinn darauf.
    »Nach dem Brief der jungen Dame war sie wegen Drogen bei Desjardins, als Crease auftauchte und das berüchtigte Foto verlangte. Die Männer stritten, Crease schlug Desjardins mit einem Rohr bewusstlos und durchwühlte dann die Wohnung. Als er aus dem Schlafzimmer Geräusche hörte, geriet er in Panik und floh.
    Anscheinend hatte Ihre Jocelyn einen großen Bedarf und einen kleinen Geldbeutel. Als sie zu Cherokee ging, war sie bereits high und sah jetzt die Gelegenheit, ihr Medizinschränkchen aufzufüllen. Als Crease weg war, prügelte sie auf Desjardins bewusstlosen Körper ein, zerrte ihn dann zu dem Sessel und schoss ihm mit einer Schrotflinte den Kopf weg.«
    »Warum machte sie sich die Mühe, ihn auch noch zu erschießen?«
    »Sie wollte nicht, dass Desjardins ihr auf die Schliche kam. Außerdem war sie zwar high, aber noch klar genug, um zu erkennen, dass sie ihre Spuren verwischen musste. Also ließ sie es aussehen wie einen Biker-Anschlag.« Claudel ließ die Hände sinken. »In dieser Hinsicht hatten Sie Recht.«
    Wieder räusperte er sich und fuhr fort.
    »Crease hatte bei seiner Flucht ein Päckchen verloren, und Dion hob es auf, weil sie glaubte, dass es noch mehr Drogen enthalte. Aber dann befand sich ein altes Foto von Crease und Desjardins. Später dachte sie sich dann einen Erpressungsplan aus, weil sie glaubte, dass Crease, wenn er

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