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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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das Bild so unbedingt haben wollte, dass er darum kämpfte, auch bereit wäre, dafür zu zahlen.«
    »Unterdessen erfuhren die Heathens von meinem Treffen mit Dorsey und befahlen seinen Tod.« Wieder die Spannung in meinem Nacken.
    »Ja. Weil Dion jetzt Angst um ihre eigene Sicherheit hatte, verbreitete sie das Gerücht, Crease habe Desjardins ermordet. Die Vipers bekamen Wind davon und beschlossen, Vergeltung zu üben. Desjardins war ein Angel, sein Mörder ein Angel-Aussteiger, der von den Brüdern verachtet wurde, und sein Mörder musste sterben. Außerdem sahen sie die Sache mit Spinne Marcotte noch nicht als erledigt an. Sie riefen in New York an und baten um Unterstützung von außen, brachten Dion dazu, Crease zu Dorseys Begräbnis zu locken, und beschlossen, mehrere offene Rechnungen mit den Heathens auf einmal zu begleichen.«
    Eine Pause.
    »Dann muss es Jocelyn gewesen sein, die mir das Bild auf den Schreibtisch gelegt hat.«
    »Um den Verdacht auf Crease zu lenken.«
    Ich dachte an etwas anderes.
    »Das war auch der Grund, warum Cherokees Blut auf dieser Jacke war.«
    »Dieses eine Mal hatte die kleine Ratte die Wahrheit gesagt. Die Jacke gehörte Jocelyn, aber das konnte Dorsey natürlich nicht zugeben, wenn er sie schützen wollte.«
    »Und das Treffen mit mir kostete ihn das Leben.« Ich biss mir auf die Lippe.
    »Dorsey wurde getötet, weil die Brüder fürchteten, er würde sie verraten. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte er sich an jemand anderen gewandt.«
    Ich spürte, wie ich schluckte.
    »Glauben Sie, was in Dions Brief steht?«
    »Größtenteils, ja. Bei den Morden an Marcotte und Toussaint hatten wir bereits einen begründeten Verdacht gegen Lecomte. Er wird von uns Tag und Nacht überwacht. Der Staatsanwalt ist der Ansicht, dass das, was Sie Dion haben schreien hören, als sie erschossen wurde, nicht reicht, um ihn jetzt festzunehmen, aber irgendwann haben wir sicher genug gegen ihn in der Hand.«
    »Offensichtlich war Jocelyn die undichte Stelle in unserem Institut.«
    »Sie hatte sich den Job besorgt, um für die Heathens zu spionieren, hatte aber auch nichts gegen einen gelegentlichen Plausch mit der Presse.«
    »Mit Zustimmung der Bandenoberen.«
    »Ja.«
    Claudel zog Luft durch die Nase ein und atmete wieder aus.
    »Diese Biker-Banden sind die Mafia des neuen Jahrtausends, und sie haben eine enorme Macht über die, die sich zu ihnen hingezogen fühlen. Jocelyn gehörte zu jenen am untersten Ende der Nahrungskette, den Huren, den Zuhältern, den Stripperinnen und den kleinen Straßendealern. Sie brauchte wahrscheinlich eine Erlaubnis, wenn sie am Sonntag mit ihrer Mutter zur Messe gehen wollte.
    Eine Stufe darüber stehen die etwas erfolgreicheren Kleinunternehmer, die Betreiber illegaler Werkstätten, die Hehler und diejenigen, die mit der Bande herumhängen dürfen, weil sie schmutziges Geld waschen oder dem Club andere Dienste erweisen. Noch ein Stückchen höher stehen die Vollmitglieder, die ihre eigenen Drogenunternehmen haben. Und ganz oben sind Männer mit Verbindungen zu den Kartellen in Mexiko und Kolumbien und zu ihresgleichen in den Banden auf der ganzen Welt.«
    Ich hatte Claudel noch nie so lebhaft gesehen.
    »Und wer sind diese degenerierten Unmenschen, die sich auf Kosten der Schwachen bereichern? Die meisten haben weder die moralischen noch die intellektuellen Fähigkeiten, um eine traditionelle Ausbildung zu absolvieren oder sich auf dem freien Markt zu behaupten. Sie nutzen die Frauen aus, weil sie tief im Innern Angst vor ihnen haben. Sie sind ungebildet, aber eingebildet und in vielen Fällen körperlich unzulänglich, und deshalb lassen sie sich tätowieren, legen sich Spitznamen zu und rotten sich zu Banden zusammen, um sich gegenseitig in ihrer Weltverachtung zu bekräftigen.«
    Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Sonny Barger hat sich aufs Altenteil zurückgezogen und schreibt wahrscheinlich seine Autobiografie. Millionen werden das Buch kaufen, und Hollywood wird einen Film daraus machen. Die Wilden à la Brando werden aufs Neue romantisiert, und der Mythos wird eine neue Generation in die Irre führen.«
    Claudel rieb sich das Gesicht.
    »Und die Drogen werden weiter auf unsere Schulhöfe und in die Gettos der Verzweifelten strömen.«
    Er zupfte sich seine Manschetten mit den goldenen Knöpfen zurecht und stand auf. Als er dann wieder sprach, war seine Stimme hart wie Stahl.
    »Es ist reine Ironie. Während die Angels ihr Schlachtfest auf dem

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