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Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Lasst Knochen sprechen: 3. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Hauch von Cristalle hinterlassend, in den Korridor.
    Ich setzte mich auf die Bettkante und nahm Kits Hand. Sie fühlte sich kühl und weich an.
    »Erste Sahne?«
    »Es ist furchtbar, Tante Tempe. Alle fünf Minuten sticht mich irgendeine Schwester mit einer Nadel oder schiebt mir ein Thermometer in den Hintern. Und ich rede hier nicht von süßen kleinen Schwesterchen mit Schmollmund. Diese Frauen ernähren sich von kleinen pelzigen Tierchen.«
    »Aha.«
    »Und sie sagen, dass ich zwei oder drei Tage bleiben muss.«
    »Die Arzte wollen einfach sichergehen, dass dieser Lungenflügel nicht wieder kollabiert.«
    Er zögerte kurz und fragte dann: »Wie viele Opfer?«
    »Außer dir und Crease wurden zwei Familienangehörige verwundet, und drei Biker der Heathens und der Rock Machine wurden getötet. Von den Angreifern kam einer davon, einer wurde erschossen, zwei starben bei einem Autounfall, und einer wurde verhaftet. Es war ein Blutbad, wie es Kanada noch kaum gesehen hat.«
    Er senkte den Blick und zupfte an seiner Decke.
    »Wie geht’s ihm?«
    »Er kommt durch. Aber man wird ihn wegen des Mordes an Cherokee Desjardins anklagen.«
    »Ich weiß, dass Lyle diesen Kerl nicht umgebracht hat. Er konnte es gar nicht.«
    »Er wollte dich opfern, um sich zu retten.«
    Kit schwieg.
    »Und er hat dich benutzt, um an Informationen zu kommen.«
    »Das mag er ja getan haben, aber er würde nie jemanden umbringen.«
    Ich stellte mir den Schädel und die gekreuzten Knochen vor, widersprach ihm aber nicht.
    »Warum hat er dich zu diesem Begräbnis mitgenommen?«
    »Er wollte nicht, aber ich wollte unbedingt die Maschinen sehen. Ich sagte ihm, dass ich alleine hingehe, wenn er mich nicht mitnimmt. Verdammt, bis auf seine Abstecher in diesen Motorradladen hatte Lyle ja überhaupt keinen Kontakt mit diesen Typen. Als wir dort waren, versuchte er, auf cool zu machen, aber ich merkte, dass ihn eigentlich keiner kannte.«
    Ich erinnerte mich an mein Gespräch mit Charbonneau und unseren ursprünglichen Verdacht, dass Crease ein Doppelagent gewesen war. Nachträglich erschien mit dieser Gedanke lächerlich. Es war allerdings ironisch, dass meine Sorge um Kit auf der Angst basierte, er habe sich mit den Bikern eingelassen. Ich hätte mir Sorgen wegen Lyle Crease machen sollen.
    Kit zupfte mit dem Finger an einem losen Faden.
    »Hör mal, Tante Tempe, es tut mir Leid wegen dem ganzen Kummer, den ich dir bereitet habe.«
    Er schluckte und wickelte sich den Faden um den Finger.
    »Der Preacher und diese anderen Typen sind Verlierer, die es nicht mal zu einer eigenen Maschine bringen.«
    Das wusste ich bereits von Claudel, aber ich ließ ihn weiterreden.
    »Ich habe dich in dem Glauben gelassen, das wären irgendwelche tollen, wichtigen Biker, damit ich selber cool dastehe. Aber das hätte dich fast das Leben gekostet.«
    »Kit, wer war der Mann vor meiner Wohnung?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, ganz ehrlich. Wahrscheinlich nur irgendein Trottel, der da zufällig vorbeiging.« Ein Grinsen kräuselte seine Mundwinkel. »Vielleicht hat er sich ja um einen Job in dem Laden beworben, wo du dir die Haare hast schneiden lassen.«
    Ich boxte ihn sanft auf die Schulter. Diesmal glaubte ich ihm.
    »Hey, Vorsicht mit den Grobheiten. Ich bin Invalide.«
    Er trank einen Schluck Saft und gab mir das Glas.
    »Was ist mit dem Augapfel?«
    »Die Polizei glaubt, die Vipers haben ihn mir hinter den Wischer geklemmt, um mich von weiteren Nachforschungen abzubringen.«
    Eine Pause entstand. Auf dem Bildschirm verlas ein Mann unhörbar die Nachrichten, während am unteren Rand die Aktienkurse entlangliefen.
    »Ich glaube, ich schau mir mal das College an, wenn ich wieder zu Hause bin. Ein paar Kurse ausprobieren. Mal sehen, wie es läuft.«
    »Das halte ich für eine großartige Idee, Kit.«
    »Du hältst mich wahrscheinlich für so blöd wie einen Karpfen.«
    »Na ja, vielleicht wie eine Forelle.«
    »Ich hoffe, du verlierst nicht die Hoffnung mit mir.«
    »Nie.«
    Verlegen wechselte er das Thema.
    »Wie geht’s deinem Chef?«
    »Viel besser. Er geht den Schwestern schon auf die Nerven.«
    »Kann ich gut verstehen.«
    Eine Pause, und dann: »Und Ryan?«
    »Sei nicht so neugierig, Fischhirn.«
    »Was meinst du, wie lange er noch hier drinnen faulenzt und Blumen und Bonbons erwartet?« Harry stand in der Tür, ein Lächeln auf den Lippen und eine Vase in der Hand. Lippen wie Vase hatten dasselbe Geranienrot.
     
    Nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte, fuhr

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