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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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solcher Geräte für alle Zeiten mit einem Bann dritter Klasse
belegt. Was auch immer das bedeuten mag.«
    Karla dachte an die leuchtenden Augen der beiden Versatilen und
seufzte. »Das wird nicht verhindern, dass irgendjemand wieder so etwas baut.«
    Raoul zuckte die Achseln. »Der Schwarze Zweig ist gewarnt«, sagte
er. »So lange Tora-san lebt, wird sie ein Auge auf ähnliche Aktivitäten haben.
Sie nimmt ebenso wie wir an, dass ein Drache als Finanzier mit Brad gemeinsame
Sache gemacht haben muss. Aber die Bande hält dicht. Wahrscheinlich regeln sie
das unter sich – wir werden wohl nie erfahren, wer von ihnen da seine Klauen im
Spiel hatte.«
    Karla nickte matt. Im Moment war ihr das alles beinahe egal. Der
Alltag kehrte zurück und mit ihm die unangenehmen Fragen nach ihrer Zukunft als
Mensch oder Vampir.
    Â»Wie findest du die Idee, ein Hotel zu führen?«, fragte sie.
    Â»Grauenhaft«, erwiderte Raoul. »Soll ich das etwa?«
    Sie lachte und gab ihm einen Knuff. »Du nicht. Aber Kit und ich.«
    Sein Lachen erstarb. »Nun, das ist doch sicher eine schöne Aufgabe.«
Es klang sehr bemüht. Karla seufzte.
    Â»Ach, sieh doch mal ins Handschuhfach«, wechselte Raoul das Thema.
»Quass hat mir etwas für dich gegeben. Er meinte, er wäre dir inzwischen in
mehr als einer Hinsicht Dank schuldig.«
    Karla klappte das Handschuhfach auf und zog ein Paket heraus. Sie
wickelte das Papier ab und hielt eine Schatulle in der Hand. »Nein«, sagte sie.
»Er wird doch nicht etwa …?«
    Die Schatulle gab den Blick auf blitzende Steine frei. Das Collier.
Ihr Collier. Karla stöhnte überwältigt.
    Raoul warf einen Blick auf ihren Schoß und nickte grimmig. »Gut«,
sagte er nur. »Du hast deine Knochen hingehalten.«
    Â»Nein«, sagte Karla schwach, » DU hast
deine Knochen hingehalten.« Sie schloss die Schatulle und schob sie in ihren
Rucksack. »Das gebe ich ihm zurück. Es ist zu wertvoll …«
    Â»Willst du ihn beleidigen?« Raoul fuhr den Wagen in die Tiefgarage.
»Für ihn ist das eine Lappalie. Sei nicht dumm, Karla. Das enthebt dich einer
Weile aller Sorgen.« Er stellte den Motor ab und drehte sich zu ihr um. »Was
die Sorgen betrifft: Ich könnte dir …«
    Â»Nein«, erwiderte Karla scharf. »Was auch immer du mir jetzt
anbieten wolltest, ich danke dir und sage Nein. Ich will nicht von einem
Wohltäter abhängig sein!«
    Raoul grinste schief. »Das wollte ich auch nicht anbieten«, sagte
er. »Könnte ich auch gar nicht. Brad hat den größten Teil meines Kapitals
verzockt. Ich muss erst einmal sehen, wie ich meine Konten wieder gedeckt
bekomme.« Er klang nicht so, als würde er sich darüber große Sorgen machen.
Karla fragte sich nicht zum ersten Mal, wie wohlhabend Raoul Winter von Adlersflügel wirklich war.
    Â»Nein, ich wollte dir ein anderes Angebot machen. Wir sind doch ein
gutes Team, oder?«
    Karla nickte abwartend. Worauf wollte er hinaus? Sollte das am Ende
so etwas wie ein Heiratsantrag werden?
    Â»Ich dachte an eine private Ermittlerfirma«, sagte er. »Van Zomeren
& Winter – das klingt doch sehr hübsch, oder?« Er grinste. »Wenn wir noch
Mitarbeiter namens Primavera und Fall finden, könnten wir uns »Agentur für alle
Jahreszeiten« nennen.«
    Â»Hör auf, blöde Witze zu machen«, erwiderte Karla automatisch. Sie
sollte mit ihm als Privatermittlerin arbeiten? Was für eine verrückte Idee.
Ermittlungen wurden entweder von der MID oder der ZMA geführt oder eben von der Unbegabten-Polizei. Es gab
keinen Markt für Privatermittler.
    Sie sah Raouls erwartungsvollen Blick und nickte. »Ich denke darüber
nach. Aber erwarte keine Zusage.«

 

    00.00. 00. 01. 16.
    Es war Ende Januar, als Nevio sie zu einem »familiären
Abendessen« ins Pagliacci einlud.
    Karla freute sich darauf, Faustina wiederzusehen.
    Es war Montag, der Ruhetag des Restaurants. Durch die Tür konnte
Karla leise Musik hören und den warmen Schimmer von Kerzenlicht ausmachen.
Raoul, der sich bei ihr eingehakt hatte, öffnete die Tür, und ein warmer
Schwall wohlriechender Luft schlug ihnen entgegen.
    Karla wurde von Faustina in eine herzliche Umarmung gezogen, bevor
die Vampirin Raouls Kopf zu sich hinunterzog und ihn auf die Wange küsste. »Du
siehst schrecklich aus«, sagte sie

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