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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Faustina. »Du bist nicht
schuld daran, wenn dein Daimon …«
    Â»Als sein Wirt bin ich nach jedem Gesetz der Welt verantwortlich für
die Taten meines Daimons«, entgegnete Raoul bitter. »Wer sonst? Ich werde mich
in ein paar Wochen vor der Behörde für magische Belange dazu äußern müssen.«
    Â»Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?«, sagte Karla. »Ich
streite mich seit Wochen mit ihm darüber, und so langsam kann ich es nicht mehr
hören.« Sie wandte sich an Raoul und fuhr fort: »Wenn du darauf bestehst, dich
weiter zu zerfleischen, dann kann ich dir nicht helfen. Aber ich bin es leid.
Hast du gehört? Und du kannst mich nicht daran hindern, bei deiner Anhörung
dabei zu sein!«
    Â»Ich möchte einen Toast ausbringen«, rief Nevio und sprang auf.
»Lasst uns feiern, dass die Welt noch steht. Auf das Fünfte Zeitalter und die
nächsten 5125Jahre! Salute!«
    Später, als sie beim Espresso und dem obligatorischen Grappa
saßen und über unverfänglichere Themen sprachen, kam Faustina zu Karla und
sagte leise: »Da ist ein Gespräch für dich, Karla.«
    Karla sah sie an und seufzte. Sie ahnte, wer am anderen Ende
wartete.
    Â»Frau van Zomeren«, sagte eine samtweiche Stimme, »wir haben lange
nichts voneinander gehört. Darf ich fragen, wie Sie sich Ihre nähere Zukunft
vorstellen?«
    Â»Santo«, erwiderte Karla mit unterdrücktem Grimm, »ich würde gerne
sagen, dass es Sie nichts angeht. Aber ich respektiere Sie als Princeps der
Gens, der ich notgedrungen angehöre, deshalb schicke ich Sie nicht zum Teufel.«
    Der Vampir lachte gedämpft. »Sie sind erfrischend«, sagte er. »Darf
ich also als Ihr Princeps erfahren, ob Sie eine vollständige Umwandlung
anstreben? Und wie Ihre Pläne im Zusammenhang mit meinem Gefolgsmann
Christopher Marley aussehen?«
    Karla schnaubte. »Sparen Sie sich Ihre Ironie«, fauchte sie. »Ich
dachte, dass ich der Gens als Generartrix wertvoller bin? Warum drängen Sie
also auf meine Umwandlung?«
    Perfido schwieg. Dann antwortete er mit gelinder Überraschung: »Ich
dränge nicht darauf, Frau van Zomeren. Ich bin allerdings bereit, einem
Mitglied meiner Gens seinen Wunsch zu erfüllen. Das ist meine Pflicht als
Oberhaupt der Familie. Kit hatte mir übermittelt, dass Sie die Umwandlung
wünschen.«
    Karla umklammerte den Hörer des Telefons. »Das ist nicht richtig«,
sagte sie. »Und ich denke auch nicht daran, mich in ein Hotel irgendwo im
Hinterland abschieben zu lassen.«
    Perfido lachte. »Das freut mich, Frau van Zomeren. Die Position
meiner Assistentin ist nach wie vor vakant. Ich habe mittlerweile von dem
Gedanken Abstand genommen, sie mit einer weißen Hexe zu besetzen. Stehen Sie
zur Verfügung?«
    Karla schwieg verblüfft. »Nein«, sagte sie dann und konnte ihre
eigene Unentschlossenheit hören. »Nein«, wiederholte sie fester. »Was führen
Sie im Schilde, Santo?«
    Â»Nichts.« Er seufzte. »Ihr Misstrauen schmerzt mich, junge Frau.
Aber ich habe Zeit. Wissen Sie mittlerweile denn, wovon Sie Ihren
Lebensunterhalt bestreiten werden?«
    Â»Ja«, schnappte Karla, »danke. Stecken Sie sich Ihre falsche
Besorgnis irgendwohin, wo die Sonne nicht scheint.« Sie legte auf und schnaubte
wütend.
    Â»Ã„rger?«, fragte Kit, der so lautlos neben ihr aufgetaucht war wie
ein Gespenst.
    Â»Nein.« Karla wischte sich rau über das Gesicht. »Nein, Lieber«, wiederholte
sie sanfter. »Aber ich muss mit dir reden. Ich komme nicht mit.«
    Er nickte ohne Überraschung. »Das dachte ich mir.« Sein Blick flog
zu Raoul. Er zuckte resigniert die Achseln. »Ich habe verloren, hm?«
    Â»Nein, das hast du nicht!« Karla schluckte ihre Wut hinunter. »Es
hat nichts mit dir oder Raoul zu tun. Männer! Immer meint ihr, es müsste sich
alles um euch drehen!« Sie funkelte ihn an und ließ ihn stehen.
    Â»Karla«, rief Faustina und winkte ihr zu. »Erzähl mir von deinen
Plänen. Raoul sagt, du willst ein Hotel übernehmen?«
    Â»Nein, das will ich nicht!« Karla zügelte sich, damit sie nicht
schrie. »Ich werde in Zukunft die vernünftige Hälfte des Ermittlerteams › Van Zomeren & Winter‹ abgeben. Das ist aber
eigentlich Raouls Geheimnis, er wollte es euch erzählen.« Sie blinzelte dem
sprachlos staunenden Raoul zu und

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