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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Ihr Partner lag nach
wie vor im künstlichen Koma, und sie hatte nur ein paar Minuten vor seinem Bett
gestanden und ihm erzählt, welche Wendung der Wunderland-Fall genommen hatte
und dass sie damit rechnete, degradiert zu werden.
    Sicher hatte Fokko von ihrem Bericht nichts mitbekommen, aber sie
hatte dennoch das Gefühl, es ihm schuldig zu sein. Sie hatten so lange an
diesem Fall gearbeitet …
    Aktenschubse, dachte sie. Ewige Götter, bitte lasst nicht zu, dass
sie mich in den Innendienst strafversetzen. Ich opfere euch mein Erstgeborenes,
nein, meine beiden Erstgeborenen, wenn ihr mich davor
bewahrt!
    Â»Magistra van Zomeren!« Der Obermagister beugte sich über seinen
Schreibtisch. Karla lehnte sich ein wenig zurück und unterdrückte ein Seufzen.
Sie wusste inzwischen, welche Wirkung sie auf ihre Vorgesetzten hatte. Karla
van Zomeren war weder geduldig noch diplomatisch, und ihr Temperament stand in
krassem Gegensatz zu ihrem hellen Teint, ihren blonden Haaren und den grauen
Augen. »Du bist ein Wechselbalg«, hatte Fokko sie immer aufgezogen. »Bist du
sicher, dass dir deine Eltern keine Trollgene vererbt haben?«
    Â»Van Zomeren!« Jetzt war Korngolds Stimme so laut, dass kleinere
Gegenstände auf dem Schreibtisch zu hüpfen begannen. Gleich würde er losbrüllen,
und das wollte Karla nicht aus der Nähe erleben.
    Â»Obermagister«, unterbrach sie ihn hastig, »ich gebe zu, dass wir
bei Perfidos Beschattung ein paar kleine Fehler begangen haben. Aber …«
    Â»Kleine Fehler?« Der Obermagister schmetterte die Faust auf den Tisch.
»Was würden Sie denn dann als › großen Fehler‹
bezeichnen? Wenn Ihr Partner von einem wildgewordenen Troll in Stücke gerissen
wird?«
    Karla biss die Zähne zusammen. Fokko hatte einen Schlag abgefangen,
der ihr gegolten hatte und sie mit Sicherheit getötet hätte. Nun lag er im
Koma, und sie war daran schuld. Der verdammte Leibwächter dieses verdammten
Blutsaugers Perfido. Sie hatte ihn einfach nicht rechtzeitig gesehen. Im Grunde
konnten sie noch von Glück reden, dass Trolle an ihrer traditionellen Bewaffnung
festhielten – ein Schlag mit dem Knüppel über den Kopf war nicht zwangsläufig
tödlich. Wenn sie an die moderne Ausrüstung mancher Koboldbanden dachte – einen
solchen Hinterhalt hätten weder sie noch ihr Partner überlebt.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit hastig wieder auf ihren Chef. Er
hatte sich immerhin ein wenig abgeregt.
    Â»â€¦Â Ihnen den Wunderland-Fall zu entziehen«, dröhnte seine
Stimme. »Die Beweise, die sie für Perfidos Beteiligung an dem Anschlag
geliefert haben, sind dürftig. Auf dieser löchrigen Grundlage kann unsere
Behörde keine Anklage erheben.«
    Karla nickte wütend. Ein Jahr Arbeit für die Katz. Sie wusste mit
jeder Faser ihres Körpers und jeder Schwingung ihrer Seele, dass Perfido
schuldig war. Und sie war ihm so dicht auf den Fersen gewesen, so dicht …
    Sie zwang sich, ihrem Vorgesetzten zuzuhören. Gleich würde er
die Worte aussprechen, die sie in den Innendienst versetzten, und dann würde
sie ihm ihre Marke und die Waffe auf den Tisch knallen und gehen.
    Â»Ihr Partner ist auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben«, sagte der
Obermagister. Er faltete die Hände zu einem Spitzdach und sah Karla darüber
hinweg an. Sie glaubte, in seinen braunen Augen so etwas wie Mitgefühl zu
lesen, und runzelte die Stirn.
    Â»Sie sind gut mit ihm klargekommen, oder?«
    Wieder nickte sie. Misstrauisch.
    Er senkte den Blick auf eine Akte, die vor ihm lag. Karla versuchte,
sie zu entziffern, aber dieses Papier war magisch verschlüsselt. Korngold war
nicht umsonst der jüngste Obermagister der Magisterischen Informationsdienststelle.
Karla lächelte. Er war gut.
    Â»Die Zusammenarbeit mit Ihrem vorherigen Partner ist dagegen weniger
glücklich verlaufen, wie ich mich erinnere.«
    Bei diesen Worten verschwand jede Spur eines Lächelns aus Karlas
Gesicht. Die »Zusammenarbeit« mit dem Mann, der vor Fokko Tjarks ihr Partner
gewesen war, hatte in einer Prügelei vor dem MID -Gebäude
ihr unrühmliches Ende gefunden.
    Â»Es lag nicht an mir«, sagte sie schroff. »Der Mann war ein
Schwarzmagus vom allerübelsten Kaliber. Sie hatten meinen Bericht über seine
Methoden auf dem Tisch liegen.«
    Â»Das hatte ich«, erwiderte Korngold mild. »Und ich habe

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