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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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werde ich deine Forderung erfüllen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Musst du mir dein Geheimnis verraten …« Beliaal beugte sich so weit vor, dass Laura seinen Ziegenbart auf ihrem Kinn spürte. »… und mir fortan Gesellschaft leisten!«
    Laura zögerte. Sollte sie dieses teuflische Angebot annehmen? Der Dämon hatte Lukas bestimmt gut versteckt, und wenn sie ihn nicht fand, war sie verloren! Was sollte sie nur machen? Nach einigem Überlegen wurde Laura klar, dass sie überhaupt keine Wahl hatte: Ohne die drei Zeichen der Schlange würde sie ohnehin sterben. So stimmte sie schließlich zu.
    »Gut! Sehr gut!«, freute sich der Herr der Finsternis mit einem Hohnlächeln, das Laura nicht gefallen wollte. Beliaal war zu siegesgewiss!
    Der Dämon erhob sich. »Ich werde meine Bediensteten anweisen, dass sie deine Suche nicht behindern und du dich ungestört in meinem Palast umsehen kannst.« Er hob den mittleren seiner drei Krallenfinger. »Aber lass dir nicht allzu lange Zeit damit. Wenn du deinen Bruder bis zu meiner Rückkehr nicht gefunden hast, werde ich den versprochenen Preis von dir fordern!«
    Bevor Laura noch eine Frage stellen konnte, reckte Beliaal die Arme zur Decke. Augenblicklich verschmolz seine Gestalt mit dem schwarzen Mantel. Der fiel in sich zusammen und schlängelte sich über den Boden auf den Kamin zu, um dann, mit dem Kragen vorneweg, ins Feuer zu springen. Die Flammen loderten hell auf, und dann war keine Spur mehr von dem Kleidungsstück zu sehen.
    Und von dem Dämon auch nicht.
     
    Galano ärgerte sich gewaltig. Während sich seine Kameraden auf Burg Tintall vergnügten und humpenweise Wein in sich hineingossen, musste er Wache stehen. Das war ungerecht, einfach ungerecht! Warum hatte Paravain ausgerechnet ihm die Führung der paar Ritter übertragen, die auf Hellunyat zurückgeblieben waren, um die Gralsburg zu bewachen? Eine Auszeichnung war das gewiss nicht, zumal ein Angriff unwahrscheinlich war. Und bis auf den Levator, der Lukas später in der Nacht auf seinem Luftfloß ins Tal der Zeiten bringen sollte, hatte sich auch niemand der Burg genähert. Alles war ruhig geblieben.
    Diese Aufgabe hätte sogar ein Knappe übernehmen können!, haderte der junge Ritter im Stillen. Warum musste es dann ausgerechnet mich treffen?
    Mit einem Male gewahrte der Ritter eine dunkle Wolke, die sich über die Ebene von Calderan auf die Burg zubewegte.
    Der schwarze Nebel flutete rasch heran.
    Galano sprang auf und gab Alarm. »Feinde im Anmarsch!«, schrie er aufgeregt. »Verbarrikadiert das Tor und macht euch bereit zum Kampf!«
    Seine Männer gehorchten augenblicklich. Sie sicherten das mächtige Burgtor durch zusätzliche Balken und Sperren und stürmten auf die Mauern, um die Angreifer zu erwarten.
    Rund eine Pfeilschusslänge von der Burg entfernt, verharrte der Nebel. Als er sich lichtete, kam darunter ein Trupp schwarzer Reiter zum Vorschein, der aus einer Horde Wolfsköpfiger und einer Handvoll Schwarzer Ritter bestand. Überrascht wandte Galano sich an den Recken an seiner Seite. »Was meinst du dazu, Malko?«
    Malko hatte schon viele Schlachten geschlagen. Sein Haar war so grau wie sein stoppeliger Bart, und nichts konnte ihn so leicht aus der Ruhe bringen. »Warten wir einfach ab«, knurrte er bärbeißig. »Dann werden wir schon sehen.«
    Da reckten die Fremden auch schon eine weiße Flagge empor, und der Fahnenträger und ein weiterer Krieger sprengten bis vor das Burgtor. Der finstere Kerl mit dem Tuch hob den Blick. »Wisst Ihr, wer ich bin?«, rief er den Männern auf der Mauerkrone zu.
    »Und ob wir das wissen«, murmelte der Veteran voll Abscheu in Galanos Ohr. »Das ist Aslan, der Anführer von Borborons Schwarzer Garde.«
    »Und der andere?«, flüsterte Galano rasch zurück.
    »Kroloff! Er befehligt die Wolfsköpfigen, die sich als Sklavenjäger an den Schwarzen Fürsten verdungen haben.«
    Der junge Ritter zuckte zusammen. Kroloff und Aslan! Den beiden eilte ein schrecklicher Ruf voraus! Galano atmete tief durch und richtete sich auf. »Was wollt Ihr von uns?«, fragte er mit fester Stimme.
    Während Kroloff schwieg und die Mauern der Burg nur lauernd aus gelben Wolfsaugen betrachtete, ergriff Aslan erneut das Wort. »Wir wollen Euren Gebieter sprechen, Elysion!«
    Galano schüttelte den Kopf. »Der Hüter des Lichts ist nicht hier. Wenn Ihr mit ihm reden wollt, müsst Ihr später wiederkommen.«
    Aslan und Kroloff steckten die Köpfe zusammen und flüsterten miteinander. Dann blickte

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