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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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nahelie…«, sprudelte Kaja hervor, bis sie urplötzlich abbrach und die Hand vor den Mund schlug, um sich am Weitersprechen zu hindern.
    »Was ist los?«, wunderte sich Laura. »Was hast du?«
    »Ni-Ni-Nichts«, stotterte die Rothaarige verlegen. »Ich wollte nur sagen … äh …«
    Laura zog die Brauen hoch. »Ja?«
    »Das … Das ist doch … äh … naheliegend … äh …« Verzweifelt suchte Kaja nach den passenden Worten, bis ihr unverhofft ein rettender Einfall kam. »Wenn ich mich recht entsinne, hat dich Lukas doch vor einiger Zeit nach einer silbernen Sphinx und so weiter gefragt!«
    »Ja, und?«
    »Vielleicht hat das ja deine Albträume ausgelöst?«
    »Quatsch!«, entgegnete Laura. »Das glaubst du doch selbst nicht!«
    »Oder aber …«, fuhr Kaja hastig fort und deutete auf das Bücherregal neben Lauras Kleiderschrank. »Vielleicht liegt es ja auch an den Büchern, die du liest. Darin wimmelt es nur so von den Gestalten, von denen du in letzter Zeit träumst: Ritter, Krieger, Hexen, Magier, Harpyien, Drachen und jede Menge andere Ungeheuer. Kein Wunder, dass du Albträume hast!«
    Laura verstand. In der Tat reihte sich in ihrem Regal ein dicker Fantasy-Schmöker an den anderen: »Herr der Ringe« natürlich, »Harry Potter«, »Die unendliche Geschichte«, »Der Goldene Kompass« und was sonst noch das Herz jedes eingefleischten Fantasy-Fans höher schlagen ließ. »Glaubst du wirklich, das ist der Grund?«
    Kaja nickte eifrig. »Mit Sicherheit. Das ist doch offensichtlich!«
    »Auf den ersten Blick vielleicht«, entgegnete Laura skeptisch. »Aber zum einen ist es fast ewig her, dass ich eines der Bücher gelesen habe …«
    Kaja nickte gedankenverloren, als würde sie ihr zustimmen.
    »… und zum anderen kann ich mich nicht erinnern, dass darin die gleichen Gestalten wie in meinen Albträumen vorkommen: eine mächtige silberne Sphinx zum Beispiel. Oder ein giftgrüner Drache mit zwei Köpfen, der sich in ein sanftmütiges Wesen mit silbernen Schuppen verwandelt. Oder täusche ich mich da, Kaja? Du kennst diese Bücher doch auch.«
    »Nein, nein, es stimmt schon«, entgegnete das pummelige Mädchen hastig. »Die kommen darin in der Tat nicht vor.«
    »Also müssen meine Albträume eine andere Ursache haben«, schlussfolgerte Laura. »Die Frage ist nur – welche?« Beinahe flehentlich schaute sie die Freundin an. »Kannst du mir das vielleicht erklären?«
    »Ich?«, fragte Kaja erschrocken. Ihre Augen flackerten unruhig, und die Pupillen wanderten unstet hin und her. »Wa… warum meinst du, dass ausgerechnet ich …?«
    Laura warf der Freundin einen gequälten Blick zu. »Du kennst das doch auch, Kaja: Wenn man sich mit einem schwierigen Problem herumschlägt, übersieht man oft die nächstliegende Erklärung, die ein Außenstehender sofort wahrnimmt. Deshalb dachte ich, dass du vielleicht …?«
    »Nein, nein«, antwortete Kaja eine Spur zu hastig, wie es Laura schien. Dazu schüttelte sie so heftig den Kopf, dass ihre Korkenzieherlocken nur so flogen. Was ebenfalls verdächtig wirkte. »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, versicherte Kaja treuherzig, hob dann die rechte Hand und streckte die Schwurfinger aus. »Ehrlich nicht!«
    Damit war Lauras Argwohn endgültig geweckt. Merkwürdig, dachte sie. Wozu dieses Theater? Oder … Ein plötzlicher Verdacht ließ sie die Augen noch fester zusammenkneifen … Könnte es sein, dass Kaja mir etwas verschweigt? Und wenn ja, weshalb? Und worum handelt es sich dabei?
    Kaja errötete, als habe sie Lauras Gedanken gelesen. Sie erhob sich. »Schau mal!« Freudestrahlend klopfte sie sich auf die Hüften. »Schätz doch mal, wie viel ich seit Jahresbeginn abgenommen habe.«
    »Ähm«, brummte Laura. In der Tat war Kaja kaum wiederzuerkennen, zumindest, was ihre Figur betraf. Die üppigen Fettwülste, die noch im letzten Jahr ihre Taille unter sich begraben hatten, waren dahingeschmolzen wie Schneehaufen im Frühling. Auch vom schwabbeligen Babyspeck an Armen und Beinen war nichts mehr zu sehen. Selbst Kajas Gesicht war deutlich schmaler geworden. Es wies nicht mehr die entfernteste Ähnlichkeit mit einem Wal auf, wie Ronnie Riedel und Max Stinkefurz, die beiden größten Ekelpakete ihrer Klasse, immer behauptet hatten. Die Veränderungen waren mehr als erstaunlich. Schließlich hatte Kaja frühere Diätversuche stets nach spätestens einem Tag abgebrochen, wenn nicht sogar nach einem halben. Diesmal allerdings hielt sie mit eiserner Disziplin schon seit

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