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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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den Gräsern hindurch.
    Malhiermalda sprang auf Silvana zu und deutete auf das Büschelgras. »Ist das – Oh! Oh! – die zukünftige Königin?«
    Die Stute nickte mit dem Kopf und schnaubte. »Ganz recht.«
    »Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich – Oh! Oh! – einen Blick auf sie werfe?«
    »Natürlich nicht, Malhiermalda«, antwortete das Einhorn freundlich. »Wer sich so für das Licht einsetzt, wie du es getan hast, ist im Karfunkelwald immer willkommen!«
    Während der Platzwechsler sich vorsichtig und ausnahmsweise einmal nicht hüpfend dem schlafenden Füllen näherte, wurde sein Ballongesicht noch blauer. Dann aber nahm ihn der Anblick von Smeralda so gefangen, dass er Silvanas Lob auf der Stelle vergaß und das junge Einhorn andächtig betrachtete. Dabei rührte er sich nicht einen Millimeter vom Fleck, was bei einem Mutari nur alle Äonen einmal vorkam. »Oh! Oh!«, hauchte er schließlich. »Wie wunderschön Eure Tochter ist – einfach wunderschön wunderschön.«
    »Das finde ich auch.« Silvana wedelte mit dem langen seidigen Schweif, um fliegende Plagegeister zu vertreiben. »Aber welche Mutter würde das nicht von ihrem Kind behaupten?«
    »Nein, nein«, widersprach Malhiermalda mit Nachdruck. »Eure Tochter ist – Fürwahr! Fürwahr! – eine echte Schönheit. Und ich werde diese Kunde in ganz Aventerra verbreiten.«
    »Glaubst du wirklich, dass das nötig ist, du Hüpfling?«, klang da ein feines Stimmchen über die Lichtung. »Selbst die ungelenken Stampffußlinge wissen doch längst darüber Bescheid, was in der kommenden Mittsommernacht geschehen wird!«

Kapitel15
    Geflügelte
Wesen
     
     
     
     
     
     
    aura und Auriel standen noch immer am Bett in der Intensivstation. Beklommen betrachtete das Mädchen seine körperliche Hülle, die leblos vor ihm lag. Ohne es zu merken, nickte sie leicht. ›Todesschlaf‹ schien diesen Zustand wirklich angemessen zu beschreiben. So ähnlich musste auch Schneewittchen im gläsernen Sarg ausgesehen haben, nachdem sie den vergifteten Apfel der Stiefmutter gekostet hatte.
    Aber obwohl Auriel durchaus etwas von einem edlen Königssohn an sich hatte, würde Laura Dr. Schwartz’ Tinktur wohl nicht so leicht wieder loswerden wie Schneewittchen den vergifteten Apfel. Der Wolkentänzer hatte bestimmt nicht ohne Grund erwähnt, dass es sich beim Todesschlaf um eine der schlimmsten Torturen überhaupt handelte! Laura zog die Stirn kraus und wandte sich an den Geflügelten. »Ich verstehe nicht, warum die Dunklen so lange gewartet haben. Warum sind sie nicht schon früher gegen mich vorgegangen?«
    Auriel zuckte bedauernd mit den Schwanenflügeln. »Keine Ahnung.«
    »Und da ist noch etwas: Wenn sie mich aus dem Weg schaffen wollen, warum haben sie mich nicht getötet? Das wäre doch bestimmt kein Problem für sie gewesen.«
    Der Wolkentänzer schüttelte den Kopf. »Mit Sicherheit nicht.«
    »Eben!« Nachdenklich kniff das Mädchen die Augen zusammen. »Warum haben sie mich stattdessen in diesen Todesschlaf versetzt? Was versprechen sie sich davon?«
    »Auch das weiß ich nicht.« Der Wolkentänzer hob hilflos die Hände. »Aber nichts geschieht ohne einen tieferen Grund. Also vermute ich, dass die heutige Aktion nur Teil eines größeren Planes ist. Wenn du jedoch aus dieser vertrackten Situation wieder herauskommen möchtest …«
    »Und ob ich das will!«
    »… solltest du möglichst rasch herausfinden, was dahintersteckt. Und was noch viel wichtiger ist: Du musst dringend das passende Gegenmittel finden.«
    Das Mädchen sah Auriel überrascht an. »Es gibt ein Gegenmittel gegen den Todesschlaf?«
    »Das weißt du doch, Laura!«, tadelte der Geflügelte sie mit vorwurfsvoller Stimme. »Für alles existiert ein Gegenmittel. Gegen die Todesstarre genauso wie gegen den Todesschlaf. Das Problem ist nur …« Er brach ab.
    »Ja?«, drängte das Mädchen. »Jetzt sag schon!«
    »Ich kenne dieses Gegenmittel nicht, weil ich nur wenige Kenntnisse über schwarzmagische Zauber besitze. Mir ist nur eine Tatsache bekannt …«
    »Und die wäre?«
    »Dass der Todesschlaf viel schlimmer ist als die Todesstarre. Letztere wird nach sieben Monden zum Dauerzustand. Der wache Geist des Betroffenen bleibt dann für immer in seinem versteinerten Körper gefangen.«
    »Das ist fürchterlich genug!«, empörte sich Laura. »Genau das habe ich befürchtet, als der Fhurhur meinen Vater in die Todesstarre versetzt hat. Etwas Schrecklicheres kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Und

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