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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Reihe nach Aufstellung, worauf ihnen erlaubt wurde, ihre Gebete zu verrichten. Von diesem Ritual, das gewöhnlich unter einem wolkenlosen Himmel stattfand, wurden Ibrahim und Yousaf bewusst ausgeschlossen.
    Lediglich bei den täglichen Sportübungen durften sie nebeneinander die Rudermaschinen benutzen, bei den Fußballspielen hatte man nichts dagegen, wenn sie im gleichen Team aufliefen. Und nur an der gegenüberliegenden Seitenauslinie, weit entfernt von den Lagerwachen, war es ihnen möglich, ihre spärlichen Informationen auszutauschen.
    Hier in der heißen, regungslosen Luft Kubas lernten sie auch einen neuen Verbündeten kennen – den Torhüter Ben al-Turabi, einen 25-jährigen, in Gaza geborenen palästinensischen Terroristen, Jünger Bin Ladens und Vertrauter des Scheichs al-Sawahiri. Er war als El-Kaida-Killer viele Jahre eine Geißel des Mossad gewesen.
    Wie Yousaf und Ibrahim war Ben al-Turabi bei einer US-Razzia in einem der Dörfer aufgegriffen worden. Wie sie hatte er keinerlei Ausweispapiere bei sich und sich strikt geweigert, seine Identität preiszugeben. Wie sie war er nur kurz einem US-Militärgericht vorgeführt worden, aber niemand konnte seine Identität nachweisen.
    Laut Mossad hatte al-Turabi den Sprengsatz konstruiert, mit dem am 27. März 2002 während des Passah-Festes in Netanya nördlich von Tel Aviv das Park-Hotel in die Luft gejagt worden war, wobei 28 Menschen den Tod gefunden hatten und 140 verletzt worden waren, darunter viele Frauen und Kinder. Da nahöstliche Friedensgespräche anstanden, zögerte der Mossad, al-Turabi auf israelischem Staatsgebiet zu beseitigen. Deshalb gaben sie, als die Aufklärungsabteilung ihn im Hindukusch lokalisierte, die Information an die CIA weiter mit der Bitte, sich um die Sache zu kümmern. SEAL-Team 5 brauchte vier Tage, um al-Turabi aufzuspüren, weitere zwei Stunden wurden benötigt, um ihn endlich in Handschellen zu legen und ihn direkt nach Guantanamo auszufliegen.
    Al-Turabi, ähnlich hochgewachsen wie Bin Laden, stand diesem in seiner Verachtung des Westens in nichts nach. Außerdem war er kein schlechter Torwart. Er war flink, hatte schnelle Reflexe, das Auge eines Wüstenfalken und riesige, kraftvolle Hände. Seine Überlebensstrategie im Lager stand in größtem Gegensatz zu der von Ibrahim und Yousaf. Ben al-Turabi gab sich als frohgemuter, aufgeräumter Kumpel, dem es scheinbar überhaupt nichts ausmachte, mit den Wachen und Verhörleuten zu kooperieren, er lachte und schüttelte den Kopf über die so absurde Vorstellung, er könne doch tatsächlich ein Hamas-Führer im Hexenkessel der Westbank sein.
    Bens Frohsinn und Leutseligkeit waren nach fünf Jahren im Camp 5 allen bekannt. Er brach in sein breites Lächeln, gelegentlich auch in ein tiefes spontanes Lachen aus und verdrehte fast wie ein Komiker die Augen, wenn ihm, kaum zu glauben, vorgeworfen wurde, dass er, Ben, das Park-Hotel in die Luft gesprengt haben soll. All die Jahre über hatte er bei Gott geschworen, dass er, ein Rucksacktourist von der Universität Tel Aviv, gerade zum Wandern in den Bergen aufgebrochen sei, als ihn diese komischen Gestalten mit ihren Kalaschnikows zu einem köstlichen Frühstück aus Fladenbrot, Staub, Sand und saurer Ziegenmilch eingeladen hätten.
    »Und als Nächstes«, versicherte er, »tauchten wie aus dem Nichts diese hünenhaften Amerikaner auf, erschossen die Wachen am Höhleneingang und jagten allen einen gehörigen Schrecken ein, unter anderem mir.«
    An dieser Geschichte hielt Ben al-Turabi starrköpfig fest. Wobei er nie zufriedenstellend erklären konnte, warum er zum Zeitpunkt seiner Festnahme ein geladenes Maschinengewehr in den Händen gehalten, Munitionsgürtel quer über die Brust geschlungen und vier Zünder in den Taschen seiner ausgebeulten afghanischen Hose mit sich geführt hatte. Auch wusste er nierecht zu erklären, warum sich unter seinen Fingernägeln Schießpulver befunden hatte, wie die amerikanischen Forensiker sofort feststellten. Und etwas vage nahmen sich auch seine Erklärungen aus, warum die Universität Tel Aviv niemals von ihm gehört hatte.
    Der israelische Geheimdienst Mossad war absolut davon überzeugt, dass es sich bei ihm um einen hochkarätigen Terroristen handelte. Sie hatten ein Foto von ihm am Tatort in Netanya, zwar von schlechtester Qualität, aber wesentlich besser als jene, die ihn an den Tatorten anderer Terroranschläge zeigten.
    Laut den Mossad-Informanten hatte al-Turabi als junger Attentäter

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