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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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wie gesagt. Und das ist im Moment nicht der Fall. Na, und der Suerick kommt freitags nie. Der hat da Gruppe, oder irgend so was.»
    Toppe klappte sein Notizbuch zu. «Es kann sein, dass ich in den nächsten Tagen noch einmal mit Ihnen reden muss, wenn wir ein bisschen mehr wissen.» Dann stand er auf.
    Auch Welbers erhob sich. «Wann können wir denn wohl unsere Fräse haben?»
    «Ich werde mal nachsehen.»
    «Danke.» Welbers schaute zu Boden. «Nee, nee, wat man alles so mitmacht.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Drei
    Als Toppe aus dem Haus kam, waren die beiden Männer vom Erkennungsdienst schon bei der Arbeit.
    Paul Berns, der Ältere der beiden, hockte neben dem Toten und kramte in seinem Koffer. Er war Anfang fünfzig, klein und dickbäuchig, mit einer Halbglatze und einem feisten Gesicht. Toppe mochte ihn nicht. Berns war geschwätzig und großmäulig. Aber obwohl er gern mal einen trank und dann auch aufdringlich werden konnte, bei seiner Arbeit war er gründlich. Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren war er schon beim ED und damit der erfahrenste Mann im Ersten Kommissariat.
    Der andere ED-Mann, der gerade dabei war, die ersten Fotos zu machen, war jünger, noch keine vierzig, Klaus van Gemmern. Er war das genaue Gegenstück zu Berns, lang und dünn, fast schon hager, mit einem kantigen, grauen Gesicht und äußerst schweigsam. Er war noch nicht lange bei der Truppe. Toppe hatte erst zweimal mit ihm zu tun gehabt. Beide Male waren ihm in guter Erinnerung, denn van Gemmern besaß eine ausgezeichnete Kombinationsgabe. Seine Berichte waren knapp und präzise, ohne Schnörkel und Spekulationen.
    Als Toppe durch die Schuppentür trat, nickte van Gemmern ihm kurz zu. Berns sprang auf.
    «Hören Sie mal, Norbert sagt, wir sollen warten, bis der Doktor kommt. Meinen Sie, wir kriegten das nicht hin, oder was?» Es war nicht zu übersehen, dass er geladen war und sich nur mühsam beherrschen konnte.
    «Mir ist es einfach lieber, wenn Bonhoeffer von Anfang an dabei ist», erwiderte Toppe ruhig. Van Appeldorn war nirgends zu sehen. Auch Flintrop und Heiligers waren verschwunden.
    Dann sah er Bonhoeffers Jaguar heranrollen und neben dem Zaun parken.
    Toppe ging ihm entgegen.
    Bonhoeffer nahm seine Tasche aus dem Kofferraum. «Morgen, Helmut.» Sein Lächeln war warm. «Du bist ein wenig blass um die Nase. Hast du nicht gefrühstückt?»
    «Dazu bin ich leider nicht gekommen», antwortete Toppe säuerlich.
    Bonhoeffer schaute auf seine Armbanduhr. «Jetzt ist es kurz nach elf. Wenn wir hier fertig sind, könnten wir doch eigentlich was essen gehen, was meinst du? Ich habe da ein kleines Lokal entdeckt, in dem es hervorragenden Fisch gibt. Wie wär’s? Wir haben lange nicht zusammengehockt.»
    «Fisch auf nüchternen Magen?» Toppe rümpfte die Nase, grinste dann aber. «Na, mal sehen.»
    Vom Parkplatz her kam van Appeldorn auf sie zu. «Morgen, Arend.»
    «Morgen, Norbert.» Bonhoeffer betrachtete ihn interessiert. «Sie wollen also heute endlich der unheiligen Verbindung ein Ende setzen.»
    «Wie bitte?» Van Appeldorn runzelte verständnislos die Stirn.
    «Na, so elegant, wie Sie heute gekleidet sind, könnte man meinen, Sie wollten in den heiligen Stand der Ehe treten.»
    Toppe verbiss sich das Lachen, und auf dem Weg zum Schuppen erzählte er von der Eröffnungsfeier, von der sie weggerufen worden waren.
    «Morgen, Doc!», rief Berns beflissen.
    Bonhoeffer blickte eine ganze Weile schweigend auf den Toten und stellte dann seine Tasche ab. «Na, dann», nickte er Berns zu.
    Toppe drehte sich weg. Seit er bei der Kripo war, hatte er etliche Menschen gesehen, die eines gewaltsamen Todes gestorben waren, aber es fiel ihm immer noch schwer, bei der ersten gründlichen Inaugenscheinnahme einer Leiche zuzuschauen.
    Van Appeldorn fasste ihn am Ellbogen «Drüben auf dem Parkplatz steht ein Auto. Soll ich mal feststellen, wem es gehört?»
    «Einem Jogger vermutlich», erwiderte Toppe. «Aber ja, ruf bei der Leitstelle an. Und frag die Welbers, ob sie das Auto vielleicht kennen.»
    «Helmut? Wir wären dann so weit», rief Bonhoeffer.
    Toppe seufzte in sich hinein. «Bin schon da.»
    Sie hatten den Sack entfernt. Bonhoeffer betrachtete die Verletzungen genauer, Berns durchwühlte derweil die Taschen des Toten.
    Toppe hatte mit Schlimmem gerechnet, aber das hatte er nicht erwartet. Mit einem kurzen Blick versuchte er, alle Einzelheiten in sich aufzunehmen.
    Der Tote lag noch auf dem Bauch. Das Oberteil des Jogginganzugs war an

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