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Leben im Käfig (German Edition)

Leben im Käfig (German Edition)

Titel: Leben im Käfig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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wollte.
    „Sascha“, murmelte er zwischen zwei Küssen und fuhr durch die schwarzen Haare, bevor er mit einer Hand an das feste Gesäß griff und es durch die Hose knetete.
    Die schlechte Stimmung war verflogen oder zumindest schien sie im strahlenden Licht ihrer ersten Begegnung während der Feiertage weniger wichtig.
    „Hey, das nenne ich mal eine Begrüß ...“
    Weiter kam Sascha nicht, denn Andreas' Ansturm trieb ihm schier die Luft aus den Lungen und das Blut aus dem Gehirn. Kalte Finger legten sich auf Andreas' aufgeheizte Haut und strichen ihm gierig über den Rücken.
    Als sich ihre Lippen voneinander lösten, lachte Sascha auf und fragte: „Sag mal, weißt du eigentlich, wie spät es ist?“
    „Kurz vor zwölf, wenn du mich fragst. Du hast mich zu lange warten lassen“, murmelte Andreas und leckte Sascha sacht am Ohr.
    Es war viel zu lange her, dass sie Zeit füreinander gehabt hatten. Seine Sehnsucht, Sascha nahe zu sein, war immens und hatte nicht ausschließlich mit Lust zu tun.
    „Schon klar, aber warum bist du nicht angezogen?“, grinste Sascha, spähte über Andreas' Schulter des Langhaarigen und fügte leise hinzu: „Ich gehe nicht davon aus, dass deine Eltern daheim sind, wenn du die Tür in Boxershorts aufmachst, oder? Käme mir sehr entgegen.“
    In seiner Freude überhörte Andreas den bitteren Tonfall in den letzten Worten seines Freundes. Er wollte sich nicht mit Fragen nach seinen Eltern auseinandersetzen oder erklären, warum er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sich anzuziehen. Er wollte sich viel lieber damit beschäftigen, Sascha seinerseits von seiner Kleidung zu befreien und seine Haut mit sachten Bissen markieren.
    Schön langsam und jede Stelle genießend, als handele es sich dabei um ein köstliches Sorbet.
    „Die kommen so schnell nicht wieder. Küss mich“, drängelte er und verschloss Saschas Lippen von Neuem, keuchte glücklich, als sich ihre Zungen fanden und aneinander rieben.
    Andreas schmiegte seine Wange an Saschas kratzendem Kinn und genoss mit geschlossenen Augen das Gefühl des Arms, der sich besitzergreifend um seine Taille legte und ihn fest gegen seinen Freund presste. Innerlich flog er Sascha entgegen, jubilierte und war dankbar, dass ihre erzwungene Trennung und seine Grübelei früher als erhofft ein Ende fanden. Wer brauchte Margarete und Richard von Winterfeld? Er hatte Sascha!
    In seiner Begeisterung bemerkte Andreas zu spät, dass Sascha ihn mit sanfter Gewalt vorwärts bugsierte und in Richtung Wohnzimmer schob. Ihn küssend, seine bloße Brust streichelnd, sich an ihn klammernd, als gäbe es kein Morgen. Andreas liebte es, wenn Sascha seinen Hunger auf ihn zeigte. Er fühlte sich dann unersetzlich und einzigartig.
    Erst, als er mit dem Rücken gegen den Mauervorsprung vom Kellerzugang stieß, öffnete er überrascht die Augen: „Hey, was hast du vor? Nach oben geht’s da drüben.“ Er lächelte erneut und sie küssten sich kurz und laut.
    „Hmm ...“, brummte Sascha, während er mit dem Gummiband von Andreas' Shorts spielte. „Ich dachte, du zeigst mir erst einmal deine Weihnachtsgeschenke, wenn deine Eltern gerade nicht da sind. Und dann könnten wir ja eure Couch entweihen.“
    Verdammt. Keine gute Idee. Das mit den Geschenken, nicht das mit der Couch.
    „Ich denke nicht, dass ...“
    Mit einem Mal war Andreas nervös. Kopfüber purzelte er von Wolke 7 in den ersten Kreis der Hölle. Hoch fliegen, tief fallen.
    Es fiel ihm schwer, klare Gedanken zu fassen, aber dafür geriet seine Seele in schmerzlichen Aufruhr. Die Sorgen und Nöte der Weihnachtsfeiertage brachen erneut über ihm zusammen und mit ihnen der Wunsch, sein Dilemma für sich zu behalten. Sein Weihnachtsgeschenk war oben in seinem Zimmer. Warum sagte er das nicht? Warum ließ er es zu, dass Sascha hinter ihn griff, neugierig die Tür zum Wohnzimmer öffnete und an ihm vorbeiging.
    Andreas hielt sich die Hand vor den Mund, während er Sascha auf nackten Füßen folgte. Unsicher betrachtete er das Mienenspiel seines Freundes, das sich in Sekundenschnelle wandelte. Von Neugier zu Überraschung zu Verwirrung zu Skepsis.
    „Habt ihr ... ich meine, feiert ihr in einem anderen Raum?“, fragte Sascha nach einer Weile rau.
    Er sah aus wie ein Mensch, dessen Weltbild einen gehörigen Knacks bekommen hatte. Kurz war Andreas versucht, ja zu sagen. Aber diese Lüge hätte besonders kurze Beine gehabt. Er konnte keine weihnachtliche Stimmung und keinen Christbaum herbeizaubern. Auch in

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