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Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Leben um zu lieben (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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diesem Moment musste ich auch lachen. Ich sah wirklich ein wenig merkwürdig aus. Meine Gesichtszüge ließen mich wirken, als ob mir etwas Grausames bevorstehen würde. Lachend klappte ich den Spiegel zurück in seine Position und versuchte dabei, etwas normaler auszusehen. Ich beobachtete, wie die Landschaft an uns vorbeizog, und genoss die Freiheit, die ich mir selbst wochenlang verwehrt hatte.
    „Meinen Mitbewohner hätte ich dir liebend gern vorgestellt, aber der ist mit seinem Freund lieber zu Hause geblieben. Ich hab keine Ahnung, was die vorhaben. Jedenfalls bin ich immer froh, wenn Fenja in guten Händen ist. Ich hätte sie auch mitnehmen können, aber das ist dann immer alles ein bisschen stressiger“, erzählte Kevin.
    Ich hatte das Gefühl, dass er mit meinem Schweigen mittlerweile recht gut umzugehen wusste. Immer wieder fing er von selbst zu erzählen an und deutete meine Antworten und Gestiken meist richtig.
    „Wenn du dich heute Abend irgendwie unwohl fühlst, machst du dich bemerkbar, okay?“
    Ich nickte und wusste, dass es dazu nicht kommen würde. Ich wollte den Abend durchstehen und ihn vor allem Kevin nicht vermiesen. Wenn es danach ging, ob ich mich unwohl fühlte, war dies schon seit der Einladung der Fall.
    Wir gerieten in einen Kreisverkehr und folgten weiterhin dem Schild, das uns in die Richtung des Schönberger Strandes wies.
    „Ich werd heute Abend nur ein oder zwei Bier trinken. Ich muss ja fahren“, sagte er und wirkte dabei recht vernünftig.
    Erst in jenem Moment wurde mir klar, dass Kevin verantwortlich dafür war, uns sicher zum Strand und später wieder nach Hause zu fahren. Erinnerungen an den Unfall stiegen in mir auf, gefolgt von der Erkenntnis, dass es seitdem das erste Mal war, dass ich mich wieder in ein Auto gesetzt hatte.
    „Yannek?“, schallte es in meinen Ohren. „Yannek? Ist alles in Ordnung?“
    Ich spürte eine Hand auf meinem Bein und erwachte augenblicklich aus meinem tranceähnlichen Zustand.
    Schnell nickte ich und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Ich konnte im Augenwinkel sehen, wie beunruhigt Kevin mich anschaute, doch wagte ich es nicht, diesen Blick zu erwidern. Ein zweiter Kreisverkehr folgte. Kurz darauf bogen wir noch zweimal ab und befanden uns schließlich auf einem strandnahen Parkplatz.
    Kevin suchte nach einer Parklücke, murmelte dabei ab und zu ein paar Worte bezogen auf die verschiedenen Parkmöglichkeiten, und platzierte seinen Wagen letztendlich hinter einem dunkelgrünen Jeep.
    „So, da wären wir also!“ Kevin schloss die Fenster, zog den Zündschlüssel heraus und stieg aus.
    Ich befreite mich aus dem Gurt und tat es ihm gleich, während er zwei Sechserpacks Bier aus dem Kofferraum holte. Er winkte mich zu sich und drückte mir diese in die Hände. Dann holte er noch zwei Flaschen Cola und eine Flasche Wodka hervor und warf die Kofferraumtür zu, um gleich darauf den Wagen abschließen zu können.
    Es war nicht mehr weit, bis wie anderen Leuten begegnen würde. Panik dehnte sich in mir aus. Am liebsten wäre ich einfach im Wagen geblieben.
    „Sei einfach du selbst, okay?“, versuchte Kevin mich zu beruhigen. „Die sind alle total in Ordnung. Ich habe denen schon ein bisschen von dir erzählt. Du brauchst echt keine Angst haben.“
    Es schmeichelte mir, dass er so sehr um mich bemüht war. Kevin führte mich einen schmalen Sandweg entlang. Ich folgte ihm. Am Deich stiegen wir die Treppen hoch und konnten die Schönberger Seebrücke sehen. Wir kürzten den Weg ab, indem wir quer über die Wiese schritten und hinter den kleinen Ostseedünen die ersten Köpfe sehen konnten.
    „Ah, da sind sie ja!“ Kevin beschleunigte seine Schritte ein wenig. Wir kamen am Sand an, wo Kevin seine Schuhe auszog und diese unter seinen Arm klemmte. Ich beschloss, meine Schuhe zunächst anzubehalten und konnte bereits verschiedene Männerstimmen wahrnehmen. Es dauerte nicht mehr lange, bis wir von den anderen gesehen wurden und alle Blicke auf uns gerichtet waren.
    Wir durchquerten den Sand und kamen schließlich an einer ganzen Gruppe von jungen Leuten, möglicherweise Studenten, an.
    „Hey, Kevin! Wen haste uns denn mitgebracht?“ Ein Dunkelhaariger kam uns entgegen und reichte erst Kevin, dann mir die Hand.
    Kevin übernahm das Vorstellen. „Das ist Yannek“, er deutete auf mich. „Ich hatte euch ja von ihm erzählt“, er hielt inne.
    Ich wusste nicht, wo ich hinsehen sollte und fühlte mich in jenem Moment wie eine Zirkusattraktion, von der

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