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Heimkehr

Titel: Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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Aufbruch
    Die Straßenbahn fuhr rumpelnd über die Weiche, klingelte misstönend als
     sich ein Autofahrer noch vor ihr vorbeischob und überquerte dann langsam
     die Kreuzung. Ohne aufzublicken wusste er sofort wo sich die Straßenbahn
     im Augenblick befand. Noch zwei Haltestellen und er war in der Stadtmitte.
     Wenn er noch etwas schneller las, konnte er dieses Kapitel kurz vorher zu
     Ende lesen. Während einige Fahrgäste der Straßenbahn, die keinen
     Sitzplatz mehr bekommen hatten, sich noch Lautstark über den Autofahrer
     beschwerten, saß er eingekesselt auf einem Fensterplatz und las in einem
     Taschenbuch. Auf den Knien lag seine Umhängetasche, gefüllt mit einigen
     Arbeitsutensilien. Hauptsächlich war sie aber leer. Das würde sich aber
     in kurzer Zeit ändern. In seinem Portemonnaie befanden sich rund Hundert
     Mark.
    Ruckend fuhr die Straßenbahn wieder von der Haltestelle ab. Rasend schnell überflog
     er noch die letzte Seite des Kapitels, knickte ein Eselsohr hinein und
     verstaute das Buch in der Umhängetasche. Als er aufblickte begann die
     Straßenbahn gerade damit ihre Geschwindigkeit zu verringern. Kurz darauf
     drängelten die aussteigenden Fahrgäste nach vorne zum Ausgang. Es gab
     zwar noch in der Mitte und Hinten noch einen Ausgang aber da viele von
     ihnen noch in andere Straßenbahn- und Buslinien umsteigen mussten,
     wollten sie Zeit sparen und drängelten alle nach vorne.
    Als der letzte ausgestiegen war befand er sich bereits auf dem Rathausplatz,
     etwa einhundert Meter von der Haltestelle entfernt. Er hatte den mittleren
     Ausgang gewählt, obwohl der vordere viel näher gewesen war. Aber er fuhr
     diese Strecke schon seit Neun Jahren und kannte dieses Spiel bereits.
     Normalerweise hätte er auch mitgespielt aber heute wollte er noch einen
     Stadtbummel machen um sich wieder mit Lesestoff einzudecken. Er hatte also
     Zeit genug und brauchte sich nicht abzuhetzen, wie viele andere es taten.
    Auf dem Weg zum ersten Kaufhaus ging er schnell und neugierig an der kleinen
     Demonstration auf dem Marktplatz vorbei. Sie war von vielen Polizeikräften
     umstellt worden, die darauf zu achten hatten, das es nicht zu
     Ausschreitungen und Krawallen kam.
    "Wir wollen Kontakt" hieß es auf einigen Transparenten. "Militarismus
     ist der falsche Weg" stand auf einem anderen. Diese wenigen
     Hinweise sagten ihm, wogegen diese wilde Demonstration stattfand. Es war
     ein offenes Geheimnis, das um die Erde ein UFO schwebte. Natürlich wurde
     der Bevölkerung diese Tatsache vorenthalten, aber es gab Gerüchte. Die
     Bundesregierung gab dann später bekannt, das es sich um eine neue Raumfähre
     der Russen handelte, was viele aber nicht glaubten. Schon deswegen nicht,
     weil die Russen dies Dementierten.
    Ihm kümmerte das aber im Augenblick wenig. Wenn es wirklich ein UFO war, würde
     es irgendwann einmal landen. Wozu wäre sonst gekommen? Allerdings wenn
     diese Außerirdischen Klug wären, würden sie nicht landen sondern sich
     still und leise zurückziehen und erst in ein paar Jahrhunderten
     wiederkehren. Denn die politischen Verhältnisse auf der Erde waren
     auf dem Tiefstands. Vor einem Jahr hatte es noch ganz anders ausgesehen
     aber dann hatte der amerikanische Präsident einen riesigen Fehler
     begangen, als er einige neue Atomraketen mit großer Reichweite in der BRD
     stationierte. Der Ostblock war darüber gar nicht erfreut und alles endete
     in sehr frostigen Beziehungen zwischen Ost und West. Aber daran konnte er
     auch nichts ändern. Er überquerte die Straßenbahnschienen und
     verschwand im Kaufhaus.
    Mühsam schlängelte er sich durch die Gänge in Richtung der Bücherecke. Heute
     schien aber auch jeder Bremer in der Stadt zu sein. Wahrscheinlich lag es
     an der verlängerten Ladenöffnungszeit. Heute war ja Donnerstag und die
     Geschäfte hatten bis halb Neun Uhr Abends offen.
    Endlich hatte er den Buchstand erreicht. Hier war es nicht so voll wie in den
     anderen Abteilungen des Kaufhauses. Konzentriert und schnell suchte er
     sich die vielversprechenden Bücher heraus. Las die kurze
     Inhaltsbeschreibung auf der Rückseite und entschied sich für zwei Bücher.
     Bevor er die Kasse aufsuchte, sah er sich aber noch die anderen Regale an.
     Ab und zu konnte man auch hier noch ein gutes Buch finden. Heute
     allerdings nicht und so reihte er sich in die Schlange an der Kasse ein.
     Es dauerte eine weile bis er an der Reihe war. Als er bezahlt hatte und
     die Bücher in der

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