Leichendieb
Gestank nach Kuhscheiße und der Abgeschmacktheit von Corumbá.
Ich stand auf dem Gehweg und starrte auf das Foto, verdammt, das kleine Mädchen hat Ähnlichkeit mit mir, Rita. Mit beklommenem Herzen verbrannte ich das Foto. Wer weiß schon, welche Überraschungen das Leben noch parat hält?
Als ich auf meinen Hof kam, war Sulamita mit Regina und ihrer Mutter im Garten. Ihr Bauch war dick, unser Kind sollte in zwei Monaten zur Welt kommen.
Hast du die Palmen gesehen, die ich gepflanzt habe?, fragte sie mich und zeigte mir die Setzlinge. Dahinter sah man ein grünes Feld mit kleinen Büschen, die der frühere Eigentümer gepflanzt hatte.
Die Sonne ging gerade unter, und ein angenehmer Wind wehte zu uns herüber.
Ich setzte mich neben die Frauen und genoss die Landschaft. Es gibt nichts Schöneres als das Pantanal, sagte ich.
Diese Palmen sind wirklich schön, bemerkte meine Schwiegermutter und reichte mir ein Glas eisgekühlter Limonade.
Frjshsg. Regina gab ein Grunzen von sich.
Habt ihr gehört? Sie hat Palme gesagt, erklärte Sulamita. Genau, mein Schatz. Die Palmen sind schön.
ENDE
DANK
Ich danke Jane Pacheco Belucci für ihre wertvolle Hilfe und Roberta Astolfi für ihre Mitarbeit bei der Recherche. Meinem Verleger Paulo Rocco und Marianna Teixeira Soares danke ich für ihre Unterstützung und ihre Begeisterung. Besonderer Dank gebührt wie immer meinem langjährigen Freund Rubem Fonseca für seine aufmerksame Lektüre und meinem Mann John dafür, dass er stets an meiner Seite ist.
Informationen zur Autorin
© Júlia Moraes
Patrícia Melo geboren 1962 in São Paulo. Die Autorin und Dramaturgin schreibt Romane, Hörspiele und Drehbücher. Die »Times« kürte Patrícia Melo zur »führenden Schriftstellerin des Millenniums« in Lateinamerika. Außerdem wurde ihr der »Prix Deux Océans« verliehen. Patrícia Melo lebt in der Schweiz.
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