Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t
Journal geführt an Bord der Brigantine Maria
gebaut 1823, 136 Tonnen,
Heimathafen Hobart Town,
Commander W. Smith
25. Juni 1840
Reinigten Vordeck, Lenzpumpe, nahmen später Proviant und Passagiere über.
Passagierliste:
– Mrs. E. William Smith.
– Mr. Samuel & Mrs. Ann Sophia Denham aus Nord-Adelaide mit ihren fünf Kindern Andrew (10), Anna (4), Fanny (8), Thomas (12) und Walter (6) sowie ihr Bediensteter.
– James Strutt.
– Mr. & Mrs. George Young Green.
– Mr. Alec Murray.
– Mrs. York & Tochter (8 Monate).
– Mr. Thomas & Mrs. Kitty Daniels aus Long Plains, Südaustralien.
Wind Südwest, flaue Brise, bewölkte Luft, später zunehmender Wind.
26. Juni 1840
Um 4 Uhr am Morgen lichteten wir Anker, setzten alle dienlichen Segel und steuerten auf Sicht die Bay hinaus. Klares Wetter, westliche Brise.
Passierten um 9 Uhr am Vormittag das Leuchtschiff vor der Passage, setzten Klüver.
2 Uhr am Nachmittag frische Brise und hohe See, machten die leichten Segel fest und banden ein Reff in jedes Marssegel.
Peilten um 6 Uhr Witton-Anhöhe O ½ S, steuerten bestmöglichen Kurs und kreuzten nach Umständen.
27. Juni 1840
Auffrischender Wind, mehrere Passagiere seekrank, Auseinandersetzung mit Mrs. Denham, die vom Koch frischen Kamillentee verlangt.
8 Uhr morgens peilten wir die Westküste der Fleurieu-Halbinsel, refften und führten Segel nach Umständen.
1 Uhr mittags passierten wir Cap Jervis, später steife Brise, machten Bramsegel fest, hohe See von S.W. (Lenzpumpe).
3 Uhr nachmittags sichteten wir » The Pages«.
4 Uhr am Nachmittag waren verdächtige Geräusche aus dem Ladedeck zu hören. Mr. Leigh meldete, eine der Denham-Kisten hätte sich gelöst. Ich beauftragte Mr. Griffiths und Mr. Leigh, die Vertäuung der Ladung zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern.
Walfängerboot gesichtet (Capt. Blenkinsop?).
Stürmisches Wetter, hohe See von W.S.W.
6 Uhr am Nachmittag dreht Wind auf W.N.W., furchtbar hohe See, setzten alle Segel bei.
28. Juni 1840
In der Nacht heftiger Sturm, gegen 2 Uhr wurde das Schiff auf das Margaret Brook Reef getrieben. Alle Passagiere und Crewmitglieder konnten sich im Beiboot ans Festland retten. Am Morgen war klar, dass das Schiff nicht mehr zu retten ist. Die Schäden am Rumpf sind beträchtlich. Die Masten stehen noch, aber die unteren Decks sind bereits vollgelaufen, und der schwere Wellengang drückt sie ständig breitseits gegen das Riff. Bald wird sie ganz zerbrechen.
Bei Ebbe gingen wir an Bord, um zu retten, was möglich war.
Ein Haufen Eingeborener hat sich eingefunden und angeboten, uns nach Encounter Bay zu bringen, der zunächst gelegenen weißen Siedlung. Einige Passagiere möchten lieber direkt nach Adelaide gebracht werden, aber es sieht nicht so aus, als ob sie sich verständlich machen könnten. Immerhin haben uns die Silberuhr von Mr. Murray und das rote Halstuch von Mrs. Daniels Wasser, Essen und ein Feuer verschafft.
Auseinandersetzung mit Mr. Denham wegen des Verlusts seiner Habe. Mr. Denham beabsichtigt, die Reederei auf Schadenersatz zu verklagen.
Hysterischer Anfall von Mrs. York.
Zwei Crewmitglieder (Tegg und Cowley) zurechtgewiesen wegen Belästigung mehrerer Eingeborenenweiber.
29. Juni 1840
Kalt und windig, aber trocken. Trotz des starken Westwinds beschlossen, an der zum Meer gelegenen Seite des Coorong entlang nordwärts zu gehen und nicht im Windschatten auf der andern Seite der Düne an der Lagune entlang, in der Hoffnung, vorbeifahrende Schiffe aufmerksam machen zu können.
Beschwerlicher Weg, Schwarze haben ihre Weiber weggeschickt.
Mrs. Smith klagt über Schmerzen an den Füßen, Mrs. Green über Kopfschmerzen und Übelkeit.
Das Wasser aus den Löchern, welche die Schwarzen überall graben, schmeckt scheußlich brackig. Auch das Essen ist seltsam.
30. Juni 1840
Immer noch kalt und windig, aber trocken. Am Vormittag auf anderen Trupp Schwarzer gestoßen. Langes Palaver. Es scheint, als wären wir an irgendwelche Stammesgrenzen gelangt, die unsere ersten Begleiter nicht überschreiten dürfen. Verlangten als Bezahlung die vier silbernen Teelöffel von Mrs. Young Green und die Bibel von Mrs. Smith. Danach überließen sie uns unserem Schicksal in Form dieser finsteren Gestalten.
Nachmittags wieder Ärger wegen Tegg und Cowley und ihren Annäherungsversuchen an die Eingeborenenweiber.
Die Damen klagen über Erschöpfung und verlangen ständig Pausen (sonst kämen wir deutlich schneller voran).
1. Juli
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