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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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des Baggers überrollten einen kleinen Grabstein. Wieder grub er drauflos, zog die Schaufel durch die Erde und schuf Gräben statt Löcher.
    Das Heck schlingerte. Barry schaute zurück. Der linke Hinterreifen war in die Erde eingesunken, die darunter eingebrochen war. Barry erkannte, dass er sich über einem Tunnel befand. Der Antrieb heulte auf, als er versuchte, die Maschine wegzumanövrieren, bevor die gesamte Tunneldecke nachgeben konnte. Der Motor dröhnte laut.
    Als sein Vater zu brüllen begann, hörte Barry ihn nicht.
    Timmy und Karen preschten durch die Finsternis, rannten, so schnell sie konnten. Der Strahl der Taschenlampe zuckte über die Wände und den Boden. Timmy ließ Karen vorauslaufen, aber ihre Gefangenschaft hatte sie geschwächt. Immer wieder stolperte sie, hielt sie beide auf. Timmy drängte sie weiter. Hinter ihnen vernahm er Verfolgungsgeräusche. Der Ghoul heulte, stieß Flüche und Drohungen aus. Die Füße der Kreatur klatschten über den Erdboden, ihr raues, abgehacktes Atmen hallte durch die Gänge.
    Karen kletterte über das gesplitterte Holz eines zerbrochenen Sargs und Timmy spornte sie eindringlich an, sich schneller zu bewegen. Er warf einen besorgten Blick über die Schulter zurück und sah, dass der Ghoul schon viel näher gekommen war. Die Kreatur lief vornübergebeugt und hielt sich mit einer Hand nach wie vor die verwundeten Hoden. Sie wirkte wie ein Geist. Der phosphoreszierende Schleim umschimmerte sie, während sie sich näherte.
    »Beeil dich.« Timmy schob Karens Rücken an.
    »Ich versuch’s ja.«
    Sie überwanden das Hindernis und rannten weiter. Karen stolperte über einen Stein, erlangte das Gleichgewicht jedoch zurück. Rasselnd rang sie nach Luft. Auch Timmy wurde allmählich müde. Trotz etlicher Tage, die er mit Radfahren und Wanderungen durch die Wälder verbracht hatte, näherte er sich den Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit. Seine Lunge brannte, die Beinmuskeln fingen an, sich zu verkrampfen. Ein scharfer Schmerz schoss durch seine Rippen. Er biss die Zähne zusammen, kämpfte gegen das Seitenstechen an und bemühte sich, in Bewegung zu bleiben.
    »Weib!«, kreischte der Ghoul. »Komm sofort zu mir zurück. Du kannst mich nicht verlassen. Meine Art muss überleben.«
    Karen schluchzte, schaute aber nicht zurück. Sie hörten, wie ihr Verfolger hinter ihnen in den Haufen aus zerbrochenem Holz krachte.
    »Weib, ich warne dich nicht noch einmal.«
    Verzweifelt bemüht, den Abstand zwischen sich und dem Ghoul zu vergrößern, kämpften sich Karen und Timmy weiter, während der Leichenfresser durch die Trümmer kletterte. Sie gelangten zu einer Kreuzung, an der Nebengänge in drei verschiedene Richtungen abzweigten.
    Über dem wutentbrannten Gebrüll des Ghouls nahm Timmy mittlerweile ein neues Geräusch wahr – das gedämpfte Dröhnen eines Dieselmotors. Der Bagger. Es musste der Bagger sein. Und tatsächlich, ein Stück weiter den Tunnel entlang rieselte Erde von oben herab. Verwirrt von dem herabfallenden Geröll schwenkte Karen nach rechts und hastete in einen der Nebenstollen.
    »Nicht!«, schrie Timmy. »Das ist der falsche Weg!«
    Sofern sie ihn hörte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie geriet außer Reichweite des Strahls seiner Taschenlampe. Kurz hielt Timmy inne, wusste nicht, was er tun sollte. Der Ghoul knurrte und stürzte vorwärts. Die Kreatur streckte sich nach ihm, klickte mit den Krallen. Timmy rannte hinter Karen her. Knochen knirschten unter seinen Füßen.
    Die Tunnelwände erzitterten.
    Das Erste, was Clark Smeltzer wahrnahm, war der Lärm – ein lautes, stetes Grollen, das ihm Kopfschmerzen bereitete und seine Zähne zum Schmerzen brachte. Es pulsierte durch die Erde und vibrierte durch die Luft rings um ihn. Dem Klang nach eine Maschine – vielleicht ein Motor. Als Zweites wurde ihm bewusst, dass die Schmerzen in seinem Schädel im Vergleich zum restlichen Körper gering waren. Jeder Atemzug entfachte in seiner Brust und in seinen Seiten neue qualvolle Stiche. Sein Gesicht und der Hals fühlten sich an, als wären sie verbrannt. Er versuchte, sich zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. Irgendjemand hatte ihn mit Gummiseilen an den Gedenkstein gebunden. Clark atmete mehrmals flach ein, dann lehnte er sich vor und versuchte, die Fesseln zu lockern. Seine Muskeln brüllten, er selbst tat es ihnen gleich. Seine Stimme ging im Motorenlärm unter.
    Die Gummiseile spannten sich, erschlafften, spannten sich, erschlafften, als er sich

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