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Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition)

Titel: Leichenspiele: Ein Max-Broll-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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muss sein.
    – Sie wird schreien.
    – Niemand wird sie hören.
    – Sie wird winseln wie der Hund.
    – Das wird sie wohl.
    – Sie wird leiden.
    – Unbedingt, mein Freund.
    – Und dann wird sie uns sagen, wo Vadim ist.
    – Davon gehe ich aus.
    – Glaubst du, dass er noch lebt?
    – Sie hat es gesagt, sie hatte keinen Grund zu lügen.
    – Die hat uns ganz schön verarscht, Max.
    – Dafür liegt sie jetzt da unten.
    – Deine kleine Bumsmaus, wer hätte das gedacht.
    – Vielleicht sollten wir einfach zuschaufeln.
    – Verdient hätte sie es.
    – Ein abartiges Miststück ist das.
    – Ich bin dafür. Ein Mann sollte sich so etwas nicht gefallen lassen.
    – Wie recht du hast, Baroni. Außerdem ist sie eine Serienmörderin, niemand wird sie vermissen, wir tun der Menschheit einen Gefallen.
    – Wir schaufeln einfach zu.
    – Ich bin dabei.
    – Aber das wäre Mord, Max.
    – Und?
    – Sie werden sie suchen.
    – Aber sie werden sie nicht finden.
    – Bist du dir sicher?
    – Nein. Sie würden uns wahrscheinlich dafür ins Gefängnis stecken.
    – Meinst du?
    – Wir könnten kein Bier mehr zusammen trinken. Auch keinen Schnaps mehr. Keine Wurst mehr zusammen essen.
    – Dann bin ich dafür, dass sie am Leben bleibt.
    – Wir sind keine Mörder, Baroni.
    – Aber sie bekommt noch einmal die Schaufel über den Kopf.
    – Von mir aus.
    – Und Erde über Augen und Mund. Nur die Nase bleibt frei. Richtig anscheißen soll sie sich.
    – Du hast freie Hand, mein Freund.
    – Sie soll bluten.
    – Soll sie.
    – Max?
    – Was?
    – Wir haben da aber noch ein kleines Problem. Sie wird alles bestreiten, sie wird sagen, dass wir eingebrochen sind und sie überwältigt haben. Sie wird sagen, dass wir sie umbringen wollten, dass sie keine Ahnung hat, wovon wir reden, sie wird sagen, dass wir durchgeknallt sind, dass sie die beiden Verrückten im Bademantel einsperren sollen statt ihr.
    – Schon möglich, dass sie das sagt.
    – Und? Was machen wir dann?
    – Du erinnerst dich doch daran, als wir letztes Jahr bei Wagner waren und er alles gestanden hat?
    – Ja.
    – Dann erinnerst du dich auch, dass ich damals mein Handy dabeihatte, aber vergessen hatte, das Diktiergerät einzuschalten, oder?
    – Ja.
    – Heute habe ich es eingeschaltet. Alles, was sie gesagt hat, ist auf meinem Handy.
    – Echt? Du bist mein absoluter Lieblingsheld, Max.
    – Und du meiner, Baroni.
    – Dann lass es uns zu Ende bringen und Vadim finden.
    – Dann weck sie mal auf, mein Lieber.

Dreißig
    Nebeneinander in Lefteras Bett.
    Die Flasche geht hin und her, sie trinken, sie sind am Ende des Buches angekommen, zügellos, atemlos. Berauscht von dem, was war, zeigen ihre Mundwinkel steil nach oben, sie können kaum glauben, was passiert ist, dass sie leben, dass sie nicht blutend im Maul eines Hundes verendet sind. Dass überall Geld herumliegt, auf dem Boden, auf dem Bett, dass Baroni das Geld durch die Luft geworfen hat mit beiden Händen.
    Entspannt liegen sie auf der rosaroten Bettwäsche, laut hallt Musik durch den Raum, sie wollen nicht mehr hören, was im Keller ist, kein Winseln und Wimmern mehr, das von unten zu ihnen kommt. Nichts, nur die Musik, das Geld und das Lachen in ihren Gesichtern. Es ist vorbei. Alles ist gut.
    Sie hat geschrien. Sie hat geflucht, die Augen sind fast aus ihrem roten Gesicht gekommen, sie war außer sich. Schnell hat sie begriffen, was passiert war, dass ein Hund tot war, der andere außer Gefecht gesetzt. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen, keinen Zentimeter, auch ihren Oberkörper nicht, mit Entsetzen in ihren Augen erkannte sie, dass sie selbst in der Grube gefangen war, die sie den anderen gegraben hatte.
    Als sie die Augen aufschlug, hörte sie Max, wie er dieses Sprichwort immer wieder wiederholte. Sie wachte mit dem Grinsen in seiner Stimme auf, sie spürte die Erde auf sich, sie versuchte sich zu bewegen, sie riss ihren Kopf hin und her, sie wollte sich befreien, aber sie konnte es nicht. Sie hörte nur das Winseln des Hundes und Max. Mit entsetzten Augen sah sie ihn, wie er oben am Rand der Grube saß, und sie sah auch, wie der Fußballer begann, langsam Erde nach unten zu schaufeln. Dass sie vor Kurzem noch oben gesessen war und Wein getrunken hatte, dass sie alle Fäden in der Hand gehabt hatte, war weit weg in dem Moment, als Baroni einen Stein auf ihre Nase fallen ließ.
    Da war nur noch ihr Schreien, eine verzweifelte Frau, die Angst hatte, die am liebsten Feuer gespuckt und ihre Zunge nach

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