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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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    Pseudopsora – Tuberkulinie
    Für Künzli ist der Tuberkulinismus kein eigenständiges Miasma, sondern ein besonderer Ausdruck der Psora (Künzli 1963). J.H. Allens These, die Tuberkulose sei als mit Psora komplizierte Syphilis zu verstehen, folgte Künzli nicht, weil er nicht über Hahnemann hinausgehen wollte. Nach Horst Barthel enthält die Pseudopsora insbesondere den alten Begriff der Skrophulose (= lymphatisch-exsudative Diathese) und findet ihr Spezifikum in
Tuberculinum
. Ortega postulierte wie J.H. Allen eine psorisch-sykotische (leichte) und psorisch-syphilitische (schwere) Form (46. Ligakongress Köln). Laborde und Risch schaffen mit der Systematisierung der pseudopsorischen Symptome im „Repertorium miasmatischer Symptome“ die Möglichkeit, die Pseudopsora-Theorie im Praxisalltag zu nutzen. Hilfreich ist auch ihre Einteilung in die sykotische Tuberkulinie und die syphilitische Tuberkulinie, womit sie sich in Übereinstimmung mit Ortega befinden.
    Homöopseudopsorika
    Ars., Calc ., cham., chin, cina,
graph., hep
., iod., kali-bi., Lyc.,
merc
., Nat-m. , petr., psor., Puls. ,
rhus-t.,
Sep., Sil., Sulph. , thuj., Tub.

3.4.2 Sykosis
    „Die Sykosis ist eine der drei großen chronischen Grundkrankheiten Hahnemanns, Psora und Syphilis daneben. Hahnemann sagt: Die Sykosis ist die seltenste dieser drei großen chronischen Krankheiten. Das können wir heute nicht mehr sagen. Die Dermatologen wissen ganz allgemein, dass heute die Gonorrhoe – sie hat eben sehr zu tun mit der Sykosis – die häufigste Infektionskrankheit überhaupt ist. Ich würde sagen, heute ist die Syphilis wahrscheinlich diejenige, die am seltensten ist von diesen allen. Die Syphilis ist das Modell, nach welchem Hahnemann auch die Psora erklärt, und auch die Sykosis. Die Syphilis mit ihren Stadien, diesem Stellungskrieg zwischen Invasor und Organismus, der hin und her wogt, wo es über gewisse Stadien immer weitergeht, Latenzstadien, dann wieder Ausbruch, – wieder Latenz, – wieder Ausbruch, und so immer weiter, durch die Stadien I, II, und III. Genau so ist’s bei der Psora, genau so aber auch bei der Sykosis.“ (Künzli von Fimmelsberg, „Deutsches Journal für Homöopathie“, 1982)
    Unter Sykosis versteht man heute einen spezifischen Symptomenkomplex, der, ausgehend von einer primär chronischen urogentialen Infektion schrittweise den gesamten Organismus befällt. Wie bei den anderen chronischen Miasmen kann die Sykosis auch hereditär übertragen werden, sodass trotz „sykotischer“ Symptome die primäre Infektion beim Patienten fehlen kann.
    Wichtige Indizien für das Vorliegen einer Sykosis sind: Rezidivierende Zystitiden, Urethritiden, fischiger Geruch von Absonderungen, Condylomata, Erkrankungen des Uterus, der Eileiter, der Prostata, Hoden und Nebenhoden, Spider nävi, Candidosen und Krankheiten als Folge von Impfungen.
    Grundsätzliches zur Sykosis
    Um über das Krankheitsbild des Trippers hinaus zum viel weiter gefassten Bild der Sykosis im homöopathischen Sinn zu gelangen sollen zunächst einige Aussagen älterer und aktueller Forschung gegenübergestellt werden. Dies scheint

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