Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)
EINLEITUNG
Der Titel dieses Manuskripts verspricht 13 Tricks. Das aber ist nicht wahr, das Manuskript enthält lediglich 12. Sie sehen: man glaubt in der Regel, was man gesagt bekommt. Das ist der entscheidende Grund, weshalb Lügner zumeist erfolgreich sind. Die Lüge muss nicht so plump sein; sie kann aus gezieltem Verschweigen, Weglassen oder Hinzufügen (gerade dann, wenn es wichtig ist) bestehen. Die Berufe, in denen das hervorragende Lügen mehr oder weniger Grundvoraussetzung für den Erfolg ist, gehen weit über den Klischee-Lügner des Politiker hinaus: Headhunter Schauspieler, Zauberkünstler, Verkäufer, Strafverteidiger, Spione oder Diplomaten – hier können Naturtalente ihre besondere Gabe ausleben und auch überdurchschnittlich gute Entlarver täuschen.
Was aber machen gute Lügner anders als schlechte Lügner? Mit anderen Worten: Was macht eine Lüge gut? Und – noch wichtiger: Wie kann man sich gegen meisterhafte Lügen schützen?
Bei der Recherche zum Buch Durchschaut: Das Geheimnis, kleine und große Lügen zu entlarven (ab jetzt kurz: Durchschaut 1 ) stieß ich immer wieder auf besondere Schwierigkeiten beim Entlarven: nämlich Techniken besonders versierter Lügner, die das Entlarven selbst für den geschulten Beobachter sehr schwierig machen. Dieses Büchlein widmet sich den Methoden, die eine Lüge perfekt machen, präziser: fast perfekt – denn auch hier gibt es Möglichkeiten... Und so werde ich auch zeigen, wie man sich dagegen schützen kann, sprich: wie man die Besten entlarvt!
Dieses Manuskript habe ich nicht in das Buch aufgenommen, weil ich das Wissen um eine perfekte Lüge nicht unkontrolliert verbreiten wollte. Zugleich aber möchte ich meine Erkenntnisse nicht horten und sie für den wirklich interessierten Leser zugänglich machen. Nicht, um die Qualität der Lüge zu verbessern, sondern um dem Interessierten Mittel an die Hand zu geben, auch den hervorragenden Lügner zu entlarven.
1 Ich werde hier immer wieder auf Durchschaut verweisen. Nicht, um Werbung für das Buch zu machen, da ich davon ausgehe, dass Sie es längst gelesen haben (der vorliegende Text ist ohne vorherige Lektüre des Buches kaum zu verstehen, da er auf ihm aufbaut). Sinn der Verweise ist es, unnötige Wiederholungen zu vermeiden.
Sicherlich gibt es auch in Ihrem Leben Situationen, in denen Sie glauben, lügen zu müssen. Ich bitte Sie aber, das Wissen um die perfekte Lüge nicht leichtfertig zum Lügen zu verwenden, so wie ein Karatelehrer seine Eleven ermahnt, das Wissen nur in absolutenNotfällen einzusetzen. Die Techniken dienen nur der Selbstverteidigung, sprich: das Entlarven.
DIE TECHNIKEN
1. BASELINE KOPIEREN
Verhaltensänderungen zu beobachten, stellt nicht umsonst das erste Kapitel meines Buches Durchschaut dar, handelt es sich doch hier um die universell wichtigste Technik zur Entlarvung. Die vier weiteren Kapitel könnte man alle in das erste inkludieren, da es sich bei allem stets um Abweichungen vom Normalverhalten hält: Lügner zeigen besondere Emotionen, ihr Verhalten ist nicht harmonisch, sie zeigen Stress und Anzeichen der Verhaltenskontrolle. Was auch immer – stets handelt es sich um eine Veränderung ihres üblichen Verhaltens.
Auf dieser Erkenntnis basiert eben auch der Lügendetektor: Er stellt keine Lügen fest, sondern misst lediglich die Veränderung. Eine Technik, den Lügendetektor zu täuschen ist es, wie in Durchschaut erwähnt, schon bei den unverfänglichen Fragen ungewöhnlich zu reagieren (indem man den Schließmuskel anspannt, langsam von 7-1 runterzählt etc.). Die Idee dahinter ist es, die anfängliche Baseline, also das gemessene Normalverhalten, zu verzerren und dadurch Veränderungen zu verschleiern.
Auf den Alltag übertragen, ohne Lügendetektor, erregt es aber durchaus Verdacht, wenn sich der vermeintliche Lügner schon am Anfang eines Gesprächs sonderbar verhält (vor allem für Menschen, die ihn kennen). Daher ist hier der umgekehrte Weg der effektivere, nämlich nicht die Baseline am Anfang zu manipulieren, sondern das Verhalten bei den Fragen zur Lüge.
Wenn man nämlich nach der Messung der Baseline sein Verhalten nicht ändert, sondern sich ‚normal‘ verhält (also sein Verhalten nicht ändert), kann ebenfalls nicht auf die Lüge geschlossen werden. Dies ist schwierig aber durchaus möglich.
Die Technik besteht darin, seine eigene Baseline vorher einzustudieren und bei Bedarf vorzuspielen. Das heißt, der hervorragende Lügner beobachtet sich
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