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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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kann. Eine Krankheit ohne objektivierbare, also durch Abbildungen oder physikalisch-chemische Reaktionen nachweisbare Veränderungen, ist schwer mit Gegenmaßnahmen zu behandeln. Wenn doch, ist meist der Schaden größer als der Nutzen.
    Andererseits wird heute vielen objektivierbaren Veränderungen ohne Störung des Befindens ein Krankheitswert beigemessen: der Blutdruckerhöhung, dem Cholesterinanstieg über eine allgemein festgelegte Norm, dem Vorhandensein bestimmter Antikörper usw. Solche Veränderungen können, davon wird ausgegangen, zu einer manifesten Krankheit führen und, das ist meist wesentlich, sie gelten als „enantiopathisch“, also durch Gegenwirkung, behandelbar.
    Krankheitsbezeichnungen und -entitäten
    Die universitäre Medizin grenzt Krankheiten in mehr oder weniger kleinen Einheiten ab. Schon oft wurden absolute Zahlen aller bekannten Krankheiten genannt, sogar differenziert nach behandelbaren und noch nicht behandelbaren Krankheiten.
    Die Benennung erfolgt nach bestimmten Grundsätzen und ist beschreibend nach den Kriterien
    ätiologisch,
    morphologisch,
    typologisch,
    prognostisch,
    also nach Ursprung, Form, Wesen oder Zustand ( Tab. 1.1 ).
    Tab. 1.1 Krankheits-Klassifizierung (in Anlehnung an die aristotelischen Kausalitäten)
    Die Diagnose – der Durchblick – erfolgt in der Reihenfolge Erklärung, Benennung, Therapiewahl, Prognose. Schon G.H.G. Jahr hat 1857 angemerkt, dass die Ursache „selten mit unbestreitbarer Gewissheit zu ermitteln“ ist. Aber auch bezüglich der Einteilung nach Syndromen oder der notwendigen Therapie kann es, nicht selten, Schwierigkeiten geben. Sicher bleibt nur die beschreibende Klassifizierung nach Phänomenen.

1.1.3 Gesundheit und Krankheit aus der Sicht der Homöopathie
    Im Folgenden werden längere Passagen aus Samuel Hahnemanns „Organon der Heilkunst“ zitiert, in welchem er die Grundlagen der Heilmethode klar und eindrücklich dargestellt hat.
    Gesundheit
    „Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper (Organism) belebende Lebenskraft (Autokratie) unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so daß unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseyns bedienen kann.“ (Organon, § 9)
    „Einzig die krankhaft gestimmte Lebenskraft bringt die Krankheiten hervor, so daß die, unsern Sinnen wahrnehmbare Krankheits-Aeußerung zugleich alle innere Veränderung, das ist, die ganze krankhafte Verstimmung der innern Dynamis ausdrückt und die ganze Krankheit zu Tage legt. Hinwiederum bedingt aber auch das Verschwinden aller Krankheits-Aeußerungen, das ist, aller vom gesunden Lebens-Vorgange abweichenden, merkbaren Veränderungen mittels Heilung, eben so gewiß die Wiederherstellung der Integrität des Lebens-Princips und setzt folglich die Wiederkehr der Gesundheit des ganzen Organism nothwendig voraus.“ (Organon, § 12)
    Krankheit
    „Da man nun an einer Krankheit, von welcher keine, sie offenbar veranlassende oder unterhaltende Ursache (causa occasionalis) zu entfernen ist, sonst nichts wahrnehmen kann, als die Krankheits-Zeichen, so müssen, unter Mithinsicht auf etwaniges Miasm und unter Beachtung der Nebenumstände (§ 5), es auch einzig die Symptome seyn, durch welche die Krankheit die, zu ihrer Hülfe geeignete Arznei fordert und auf dieselbe hinweisen kann – so muß die Gesammtheit dieser ihrer Symptome, dieses nach außen reflectirende Bild des innern Wesens der Krankheit, d.i. des Leidens der Lebenskraft, das Hauptsächlichste oder Einzige seyn, wodurch die Krankheit zu erkennen geben kann, welches Heilmittel sie bedürfe, […] so muß, mit einem Worte, die Gesammtheit der Symptome für den Heilkünstler das Hauptsächlichste, ja Einzige seyn, was er an jedem Krankheitsfalle zu erkennen und durch seine Kunst hinwegzunehmen hat, damit die Krankheit geheilt und in Gesundheit verwandelt werde.“ (Organon, § 7)
    „Es läßt sich nicht denken, auch durch keine Erfahrung in der Welt nachweisen, daß, nach Hebung aller Krankheitssymptome und des ganzen Inbegriffs der wahrnehmbaren Zufälle, etwas anders, als Gesundheit, übrig bliebe oder übrig bleiben könne, so daß die krankhafte Veränderung im Innern ungetilgt geblieben wäre.“ (Organon, § 8)
    Homöopathie, eine phänomenologische Wissenschaft
    Somit wird deutlich, dass Krankheit die Anwesenheit

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