Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
Vom Netzwerk:
antworten. Plötzlich verschwand dieses Gefühl der Vertrautheit und der Nähe zwischen ihnen, das seit jenem Tag, da sie zusammen in Boomtown an Bord des Schiffes gegangen waren, zu immer stärkerer Entfaltung gekommen war. Dieser Vorfall war etwas, zu dem sie niemals im echten Sinne stehen konnte. Ein Gebäude in Hans Innerem, das so fest gefügt schien wie jene Berge im Westen, löste sich auf in Nebel, zog sich zusammen und verschwand. Illusionen, das war es gewesen – Pha n tome. Ihre tiefsten Gefühle und Zuneigungen waren nichts als Phantome. Dann fing er sich wieder. Der G e schwindigkeit des Lichtes gleich versank Liszendir aus dem vollen Farbspektrum seines Denkens und Fühlens in die Unsichtbarkeit und Ruhe der spektralen Rotzone. Es wurde still – nun war sie endgültig ein Teil seiner Ve r gangenheit.
    Han verließ sie und ging hinüber zum letzten der Wachtposten. Er nahm ihm den Umhang ab, betastete den Körper, der die Eigenwärme trotz des kalten Wetters schneller verlor, als es in solchen Fällen üblich war. Er konnte einige äußerliche Unterschiede feststellen, worin sie im einzelnen bestanden, konnte er jedoch nicht genau sagen. Er sah einem Ler verteufelt ähnlich – sicherlich nur Maske. Versucheshalber drückte er auf jene Körpe r gegend, wo gewöhnlich die Rippen saßen. Es fühlte sich merkwürdig an, nicht wie Knochen, eher wie eine Kno r pelhülle – glatt, in einem Stück. Seltsam …
    Er ging zurück zu den anderen, die inzwischen nach draußen gekommen waren. Er sagte: „Zu unserem Schiff – schnell! Wir fliegen hinüber zu Hathas Schlachtschiff. Wir müssen beide vom Planeten wegbringen – zurück in den Raum, jetzt gleich, bevor wir noch einmal in so was hineingeraten.“
    Anscheinend aber gab es keine weiteren von diesen Kreaturen in unmittelbarer Umgebung, denn sie blieben von ähnlichen Zwischenfällen verschont. Ungehindert und ohne Feindberührung erreichten sie die Pallenber. Die Dinge hatten sich so zugespitzt, daß sie weder Zeit verlieren noch ein Risiko eingehen durften. Hatha hatte sich wieder gefangen und gab Kostproben seines Temp e raments: Er schäumte und kochte vor Wut. Nachdem Han die Pallenber aktiviert hatte, kam Usteyin zu ihm in den Kontrollraum. Sie trug noch immer das kleine Bü n del mit ihren Habseligkeiten bei sich, dazu das Schwert.
    „Ich habe so etwas noch nie getan, nie davon g e träumt, nie versucht, es in meinen Geschichtensammler einzugeben. Aber er … dieses Ding … hat versucht, dich zu töten, dich mehr als alle anderen von uns – denn du hast ihn enttarnt, und er wußte, daß nur du seinen Herrn und Meister finden könntest. Und ich? – Was ist schon der Tod? Nur ein kurzes Ende. Leid und Schmerz sind kurz. Dich aber zu verlieren, ist ein Preis, den ich nicht zahlen wollte.“ Sie zitterte, und ihre Augen waren voller Tränen. Aber sie fing sich wieder, legte das Schwert be i seite und wiederholte, halb zu Han, halb zu sich selbst: „Nie habe ich von einer solchen Sache geträumt.“
    Han startete die Pallenber, wobei er hoffte, daß sie so wenig Lärm wie möglich machten, und flog schnell die kurze Entfernung bis hin zur Hammerhand, die eing e hüllt war in kaltes Sternenlicht und die Stille der Winte r nacht. Han fand eine offene Fährenschleuse, steuerte o h ne zu zögern hinein und landete. Hatha wartete schon an der Außenluke, und kaum war das Landungsmanöver beendet, als er schon hinausstürzte und mit einer Bewe g lichkeit losrannte, die ihm wegen seines Körpergewichts nur jemand zugetraut hätte, der ihn wie Liszendir und Han in Aktion gesehen hatte. Es schien, als würde er den Hin- und Rückweg im Fluge durcheilen. Schwer atmend betrat er wieder den Kontrollraum.
    „Es ist nur eine kleine Mannschaft an Bord, nur die Wachmannschaft, aber es wird reichen. Ich habe ihnen alles erzählt und auch, was jetzt weiter zu geschehen hat.“ Während er noch sprach, begann das Schlachtschiff jene rüttelnden und unkontrollierten Bewegungen zu m a chen, an die sich Han noch gut erinnern konnte. Hatha registrierte es einen Moment lang mit sichtlicher Genu g tuung, dann fügte er hinzu: „Ein Kurier ist schon mit der Meldung unterwegs zu den restlichen Anführern. Wir müssen das Lager auf Trab bringen.“
    Han drehte sich zu ihm um. „Geh noch mal zurück. Sie sollen die Meteoriten hierlassen. Sie sind im Auge n blick nur ein Hemmschuh. Fliegt dorthin, wo ihr andere findet und sammelt ein paar große Brocken ein – größer als

Weitere Kostenlose Bücher