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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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unterbrach sich, um das Gesagte wirken zu lassen, dann fuhr er fort: „Und was euer ehemaliges Schiff anb e langt … mit der Zeit werden wir es schon schaffen, uns alles Nötige selbst beizubringen. Wir haben auch andere Möglichkeiten – hübsch trainierte und domestizierte Köpfe, die wir darauf ansetzen können. Wir haben Zeit.“
    „Wenigstens entehrt ihr die Erstgeborenen nicht, i n dem ihr auch noch dieses Prinzip verletzt“, sagte Lisze n dir ziemlich hitzig.
    Han fühlte, wie ihn Verzweiflung und Enttäuschung übermannten. Hatha hatte ein zutreffendes Bild skizziert, eines, das aber auch in jeder Hinsicht unerfreulich war. Sie hatten die freie Wahl, aber es war keine Wahl im ec h ten Sinne.
    Liszendir sagte: „Klingt alles ganz schön und gut – n a türlich. Fein ausgedacht. Ein bißchen unausgereift, aber es könnte funktionieren. Allerdings habe ich noch einige Fragen.“
    „Antworten sollst du haben!“
    Han hörte deutlich die hämische Freude in Hathas Tonfall. Das hatte er wohl erwartet. Wollte Liszendir etwa mit diesem Ungeheuer gemeinsame Sache machen? Kein Zweifel, er hatte in ihrer Stimme einen Zug von Neugier und Interesse wahrgenommen. Sollte sie tatsäc h lich den Wunsch haben, für ihn zu arbeiten? Er schaute zu ihr hinüber, prüfte eingehend ihren Gesichtsausdruck. Er konnte nichts darin lesen. Han spürte eine Art Kälte, ein sterbendes Gefühl, einen Anfall von Schwindel. Wo war ihre Loyalität geblieben? Han spürte, wie alle G e wißheit, die er in der Vergangenheit – ihrer gemeinsamen Vergangenheit – gewonnen hatte, unter seinen Händen zerrann, wie alles eine neue Gestalt gewann, ein verwi r rendes und undurchschaubares Aussehen annahm. Erneut blickte er zu ihr rüber. Das Gesicht, das er so gut kannte, war nicht mehr liebenswert, kindlich-reif, voller Charme und verheißungsvoller Abenteuer. Es war ausdruckslos und leer, das Gesicht einer Statue, trotz der Bewegung, die darin zu erkennen war; ihre Gedanken waren wer weiß wo. Er sah in ihr nicht länger die Geliebte, sondern ein fremdes weibliches Wesen mit völlig unbegreiflichen Motivationen und Charakterzügen.
     
    Die Konversation kam eine Weile ins Stocken, während Han auch weiterhin zu Liszendir hinübersah und bemüht war, irgendeine vertraute und bekannte Verhaltensweise oder Absicht zu erkennen. Es war ihm unmöglich! Ihr Gesicht war wie versteinert, distanziert, verschlossen, während es früher selbst bei Meinungsverschiedenheiten engagiert und mitteilsam gewesen war. Ungerührt be o bachtete sie die Musiker, die Wächter, Aving, Hatha und das Tischgedeck. Die beiden Gastgeber hatten sich in ein höfliches, aber kompliziertes Gesprächsthema vertieft. Aving mochte wohl eine untergeordnete Stellung ei n nehmen, hatte dennoch aber auf einigen Sachgebieten ein hervorragendes Wissen, das weit über jenes von Hatha hinausging. Dieser konnte ihm kaum folgen. Sie benut z ten eine geheimnisvolle Sprachregelung, die noch spezi a lisierter war als die Haarspaltereien der alten Theologen und selbst wenn Han sich im Thema ausgekannt hätte, hätte ihn die Sprache arg in Verlegenheit gebracht. Li s zendir schien ganz offensichtlich desinteressiert.
    Das Gespräch kam zu einem Schluß, jedenfalls sah es ganz danach aus. Die Ergebnisse waren wohl ebenso u n befriedigend wie das Thema unverständlich war. Aving gab den Musikern ein Zeichen: Einige hörten auf zu spi e len, packten ihre Instrumente ein und verschwanden, während die anderen ohne Unterbrechung oder Verzög e rung weiterspielten. Aus einer hinteren Nebenhalle e r schienen andere, die noch seltsamere Instrumente bei sich trugen. Die Neuankömmlinge, die das gleiche Au s sehen hatten wie die Gruppe zuvor – ähnlich und de n noch unähnlich –, nahmen ihre Plätze ein und begannen auf ihren reichverzierten Instrumenten in das laufende Stück einzufallen. Han hörte einige Minuten lang zu – dann gab er auf. Er bekam Kopfschmerzen von dem Ve r such, in dieser fremdartigen Musik eine Ordnung erke n nen zu wollen, obgleich er bei äußerster Konzentration ein paar verschwommene Andeutungen, Ahnungen und Figurationen auffangen konnte, die aber ebenso schnell zerflossen, wie sie in sein Wahrnehmungsbewußtsein eindrangen. Die scheinbare Einfachheit der Musik ve r wies auf eine Grundstruktur , die ihn völlig aus der Bahn warf.
    Aving halte bemerkt, daß er zuhörte. In verbindlichem Ton sagte er: „Ich sehe, du versuchst diese Musik zu ve r stehen. Der Stil, den

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