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Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Titel: Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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erzählte er nicht.
    Meure hatte der Erzählung gelauscht und vor allem Hoffnungslosigkeit herausgehört. Der Druck, der auf ihm lastete, wuchs. Alles schien auf einen Punkt zusammenzulaufen, und er wußte nicht, was er tun sollte … Er lachte in sich hinein. Natürlich weiß ich, was ich tun muß. Die Frage ist nur, ob ich es wage.
    Er tat einen Schritt in den Raum, hatte sich plötzlich aus dem Fluß der Zeit gelöst. Irgendwo im Hintergrund, ganz am Rand seiner Wahrnehmung oder Vorstellung, zuckte etwas zusammen beim Gedanken an das, was es nun zu tun hatte. Meure sagte zu Flerdistar: „Frage ihn, was genau ein Vfzyekhr zu tun vermag!“
    Sie sah Meure erstaunt an, erschreckt von der unerwarteten Autorität, die aus seiner Stimme klang. Aber sie wandte sich sofort wieder dem Spsom zu und gab die Frage an Vdhitz in dessen zischender, abgehackter Redeweise weiter. Es dauerte seine Zeit, bis die Antwort vorlag, denn der Spsom sprach stockend und zögernd, und zaudernd kam auch Flerdistars Übersetzung:
    „Sie sind keine Tiere, auch wenn sie so aussehen. Sie sind vielmehr die Nachkommen einer alten, sehr gelehrten und mächtigen Rasse. Sie sind älter als die Spsomi und als die Menschen, vielleicht sind sie älter als alles …“
    Nicht als alles! sagte eine erregte Stimme in Meures Innerem, doch Meure hatte mit dieser Warnung bereits gerechnet.
    „… Niemand weiß, wie sie zu dem wurden, was sie sind. Die Spsomi haben sie so gefunden. Sie selbst haben es vergessen oder wollen sich nicht daran erinnern. Sie müssen einmal buchstäblich alles zur Verfügung gehabt haben, das haben die Spsom-Wissenschaftler herausgefunden. Telepathie war nur die Basis ihrer Entwicklung. Sie hatten die Schwelle zu einer rein geistigen Daseinsform erreicht, einer Existenz frei von allen Zwängen der Materie. Doch dann haben sie sich verändert. Sie sind freiwillig die Leiter ihrer Entwicklung wieder herabgestiegen. Doch sie haben Reste ihrer alten Fähigkeiten bewahrt.“
    Sie zögerte einen Moment, bevor sie weitersprach. „… Das ist für mich schwer zu verstehen. Ich glaube, daß sie noch telepathische Verbindungen unterhalten können, aber sie vermitteln nicht mehr ihre eigenen Gedanken … Sie wissen gar nicht, was sie weitergeben … Es ist fast wie bei einem technischen Kommunikationssystem. Es funktioniert jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen … Es scheint, daß an jedem Ende der Kette mindestens zwei Spsomi sein müssen … Die Spsomi wissen nicht, wie es funktioniert, aber die Verbindung kommt immer sofort zustande, und es steht fest, daß es keine Entfernungsbeschränkungen gibt.
    Die Spsomi unterdrücken die Vfzyekhr nicht, sie hüten sie vielmehr sehr sorgfältig, denn es gibt nur noch wenige. Die Vfzyekhr-Forscher der Spsomi haben Anzeichen dafür entdeckt, daß diese Wesen einst über eine furchtbare Macht verfügt haben müssen. Im Fall ihrer Unterdrückung hätten sie diese Macht vielleicht wieder erweckt, darum haben sie sie eingeladen, sich ihnen anzuschließen. Die Röhren reinigen sie nur aus Langeweile. Es ist eine Tätigkeit, die sie auch in ihrer selbst erwählten Beschränkung gut ausführen können. Die Spsomi haben anderen Rassen, denen sie begegneten, erzählt, daß die Vfzyekhr ihre Sklaven seien, aber ihre Beziehung ist ganz anderer Art. Ohne die Vfzyekhr könnten die Spsomi gar keine Weltraumkultur unterhalten. Sie können sie zu nichts zwingen, auch wenn sie es versuchten.
    Da es auf dieser Welt nur einen Spsom gibt, gibt es keine Kommunikationsmöglichkeit. Jetzt aber ist es zu spät. Wir hätten Shchifr auf jeden Fall am Leben erhalten müssen, dann wäre ein übertragungsfähiger Kreis zustande gekommen. Wir hätten eine ganze Armee hierherrufen können. Jetzt ist alles aus.“
    „Hier sind zwei Klesh“, sagte Meure, „und hier sind zwei Ler. Warum geht es mit denen nicht?“
    „Vdhitz sagte, zwischen den beiden ‚Komponenten’ müsse eine tiefe Übereinstimmung, eine wechselseitige Hingabe bestehen. Das Verständigungsritual mit dem Vfzyekhr intensiviert eine solche Beziehung um ein Vielfaches … Daher kann man auch nie sexuelle Verbindungen bei den Spsomi beobachten … Die Partner eines … äh … Sendebundes schließen sich sehr eng aneinander an und werden einander sehr ähnlich. Die Ebene dieses Bundes ist viel höher als die Stufe körperlicher Bedürfnisse und niedriger Gefühle. Sexuelle Wünsche würden die Verbindung mit dem Vfzyekhr bis zur Unwirksamkeit verzerren oder

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