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Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Letzte Ausfahrt Ostfriesland

Titel: Letzte Ausfahrt Ostfriesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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sich kurz zu ihnen, öffneten ihre Handtaschen und schoben ihnen bündelweise Geldscheine zu. Sie nippten nur an den Sektkelchen, dann stolzierten sie davon.
    »O Gott«, dachte ich, »Inga wird doch wohl nicht …« Sorgen und Ängste überfielen mich trotz meines großen Bierkonsums. Schweiß machte meine Wäsche klebrig. Ich zahlte und bekam auf einen Hunderter nur noch wenig Silbergeld heraus.
    »Wo befindet sich der Dallas Pa …?«, fragte ich den Mann am Tresen.
    »Der Dallas Palace liegt hier nur einige Hundert Meter um die Ecke«, sagte er.
    Das Theater und die Kinos spukten Besuchermassen aus. Taxis starteten und brausten davon.
    Traurig schritt ich zwischen Menschen einher, die nur ein Ziel kannten, nämlich sich zu vergnügen.

Kapitel 2
     
    Im Dallas Palace ging es hoch her. Mit nackten, hüpfenden Busen servierten die Mädchen und nahmen Trinkgelder fürs Anfassen. Stofffetzen bedeckten ihre magischen Dreiecke.
    Ich fand einen Platz an einem kleinen runden Tisch, dem man die Sessel bis auf einen genommen hatte.
    In der Nähe machte ich eine Gruppe aus, die sich hier wie zu Hause fühlte. Einige ihrer Gesichter kamen mir bekannt vor. Entweder gehörten sie zu denen, die mich daheim mit billigem Klamauk für meine Fernsehgebühren zu entschädigen suchten, oder zu denen, die aufopferungsvoll im Bundestag für meine Grundrechte streiten mussten.
    Die Getränkekarte, abgesehen von den Sektmarken, ähnelte Reisekatalogen.
    Zulangen konnte ich! Meine Taschen steckten voller Geld.
    Ein Oben-ohne-Engel erschien. Ihre Augen verrieten mir, dass sie nur deshalb auf der Erde erschienen war, um mich, den Doktor Udendorf aus Norddeich, bedienen zu dürfen.
    Ich betrachtete die wohlgeformten Brüste, die leicht wackelten, als sie den Bleistift zückte, und ließ meine Blicke über ihren Nabel abwärts gleiten bis zum bläulich-silbernen, glitzernden Warndreieck.
    Ihr verständnisvoller, glücklicher Blick zwang meine Konzentration auf die Getränkekarte. Hastig überflog ich die gedruckten Namen der witzig anmutenden Weine.
    Meiner sündigen Stimmung entsprechend entschied ich mich für Pfaffenberger Höllentor und erkannte am Preis, dass ich als Gast Spitze war.
    »Ein Glas?«, fragte der halb nackte Engel und ließ die Brüste hopsen.
    »Warum soll ich aus zwei Gläsern trinken?«, fragte ich und bemühte mich um das Lächeln eines Playboys.
    »Vielleicht finde ich zwischendurch Zeit, mir Ihre Sorgen anzuhören«, sagte sie mit einem sündigen Lächeln, das mir anzeigte, dass ich ihr sympathisch war.
    »Wieso Sorgen?«, fragte ich naiv.
    »Alle Gäste, die diesen Wein bestellen, haben Sorgen«, hauchte sie, drehte sich um, bot mir ihr Hinterteil zur Ansicht und fragte über die nackte Schulter: »Nun mein Herr?«
    »Zwei Gläser«, antwortete ich und sah ihr nach, wie sie ihre gut geformten Beine auf hochhackigen Schuhen bewegte.
    Ich bemühte mich derweil, meine Sorgen zu ordnen und mich einzufinden in das Lokal, das nur flott zahlenden Gästen den Zutritt ermöglichte.
    Auf einem Laufsteg erschien eine Truppe, tanzte nach altem Pariser Vorbild in der Dienstkleidung des Hauses. Die Musik entsprach der geilen Stimmung und dem Milieu.
    Die Mädchen unterschieden sich nur im Körperbau. Große, kräftige Oberweiten vorweg, gestaffelt bis hin zum kindhaften nur Brustvorhof, warfen sie ihre Beine, verrenkten sie ihre Körper.
    Mein Engel erschien, setzte zwei Gläser ab, ließ mich den Wein vorkosten und goss ein.
    »Ein guter Jahrgang«, sagte ich, ohne Kenntnisse von Weinen zu haben.
    »Das trifft auch auf Sie zu«, sagte sie verführerisch, neigte sich leicht vor, wobei ihre Brüste wie Paradiesäpfel vor meinen Blicken baumelten.
    Verdammt, dachte ich, alter Esel, du suchst deine Tochter, hast Angst, sie könne wie dieses Mädchen fremde Männer animieren, während du hier nach Liebe schmachtest.
    Ich blickte ihr in die Augen. »Du könntest mir helfen«, sagte ich. Ich zeigte ihr Ingas Foto. »Hier sind hundert Euro, sie gehören dir. Kennst du die Abgebildete?«
    Sie blickte überrascht auf das Foto meiner Tochter, hob ihren Oberkörper an und wurde sehr ernst.
    »Nie gesehen«, antwortete sie, und ich fühlte, dass sie mich anlog.
    Ich steckte das Geld wieder ein. So konnte es nicht weitergehen. Dieser Oben-ohne-Engel kannte Inga! Da gab es für mich keinen Zweifel!
    Auf eine weitere Flasche Pfaffenberger Höllentor kam es mir nicht an. Sie sollte ihr Trinkgeld haben.
    Ein paar Gäste verließen den Dallas

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