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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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Prolog
Herzensangelegenheit!
    Vor dem Mann tat sich unauslotbare Schwärze auf.
    Er zögerte, blickte sich unsicher um. Lange hatte er geforscht und zahlreiche Mühen auf sich genommen, um endlich hierher zu gelangen. Nun aber, so kurz vor dem Ziel, zögerte er.
    Worauf wartete er?
    Auf eine körperlose Stimme, die ihm aus der Tiefe des Kellers entgegen wisperte? Oder auf eine Aufforderung Anatol Anjoshins, der ihm als Geist entgegentrat und ihn mit rotleuchtenden Augen unheilvoll anstarrte?
    Minuten verstrichen, während der Wind zornig heulend um das Hexer-Haus strich. Da war nichts! Keine Worte! Keine Aufforderung!
    Ein Schauder kroch über den Rücken des Einsamen. Der Versuch, die ausgetrockneten Lippen mit der Zungenspitze zu befeuchten, scheiterte.
    Was nun? Sollte er jetzt einfach hier stehen bleiben? Er hob seinen rechten Arm und führte die Wodkaflasche zu seinem Mund. Ein großer Schluck des scharfen Gesöffs – wahrscheinlich in irgendeiner illegalen Brennerei hergestellt – füllte seinen Mund und ließ eine Hitzewallung in ihm aufsteigen. Als er die Flasche absetzte, schnappte er keuchend nach Luft.
    Er schleuderte die Flasche mit einem entschlossenen Ruck beiseite und wagte es, die nächsten Schritte zu machen. Die Taschenlampe in seiner Linken blitzte auf und entließ einen Lichtstrahl in die vor ihm liegende Finsternis. Beinahe gleichzeitig trat er durch den fauligen Holzrahmen, in dem vor Urzeiten einmal eine Tür gehangen haben mochte.
    Undeutlich erkannte er eine hölzerne Treppe – nicht viel mehr als eine Stiege –, die steil und geländerlos in die Tiefe führte. Die Stufen quietschten unter seinen Schuhen, als sie unter seinem Gewicht nachgaben. Die Vorstellung, dass das verrottete Holz einfach so wegbrach und er haltlos hinabstürzte, um sich am Fuße der Treppe sämtliche Knochen zu brechen, erfüllte ihn nicht gerade mit Zuversicht.
    Seine Knie begannen zu zittern, kalter Schweiß rann von seiner Stirn und ein säuerlicher Geschmack erfüllte seinen Mund. Der Strahl der Taschenlampe huschte über von schwarzgrünem Schimmel befallene Steinwände. Sie glänzten feucht und vielfarbig. Für einen Moment wurde der Einsame an verschiedene alte Sagen erinnert und vor seinem geistigen Auge entstanden Bilder von Feen und Elfen, die durch die Luft schwebten und glitzernden Staub verstreuten.
    In der ihn umgebenden Wirklichkeit jedoch war kein Platz für Geschöpfe wie Feen.
    Nein, wahrhaftig nicht.
    Irgendwann verließ er das wackelige Gestell der Kellertreppe und schlich über einen tiefgrauen Steinboden in ein Gewölbe hinein, das ihm wie ein gigantisches Maul vorkam.
    Ein Maul, das mich hoffentlich nicht wieder ausspuckt .
    Neuerlicher Schauder bemächtigte sich seiner.
    Der Mann versuchte sich zu erinnern. Hatte in den Aufzeichnungen über das Anjoshin-Haus irgendwas gestanden, das ihm jetzt helfen konnte, die richtige Richtung einzuschlagen? Lange genug hatte er die alten Unterlagen, Bücher und Berichte studiert. Er hatte sie sich sehr genau eingeprägt. Aufgrund seines außergewöhnlich guten Gedächtnisses war ihm dies nicht schwergefallen.
    Allerdings nutzte ihm das in diesem Augenblick nichts. Nirgends hatten ausführliche Pläne existiert, in denen beschrieben stand, welchen Weg man im Keller des Hexer-Hauses zu wählen hatte. Er wusste nur, dass das Gewölbe unterhalb des Anwesens gigantische Ausmaße besaß.
    Der Einsame schlich weiter voran. Seine Taschenlampe schien nicht wirklich viel zu nutzen. Das entsandte Licht war in dieser Umgebung offenbar von geringer Ausdauer. Es strahlte milchig nur wenige Meter weit und versickerte dann förmlich in der Luft.
    Tatsächlich! Im Wald, auf dem Weg vom Wagen hierher, hatte der Schein mindestens dreimal so weit gereicht. Der Mann ließ sich davon nicht beirren. Er ging weiter, blieb aber rasch wieder stehen. Der Weg vor ihm teilte sich. Ein Gang führte unverändert geradeaus, zwei weitere führten nach links und rechts. Beinahe hätte er bitter aufgelacht. So kurz vor dem Ziel stehend, wusste er nicht mehr weiter. War das nicht ein übler Witz?
    Andererseits, worüber regte er sich auf? Hatte er irgendetwas zu verlieren, wenn er sich hier unten verirrte und nie wieder auftauchte? Nein, eigentlich nicht. Außer vielleicht, dass er sein Ziel nicht erreichte. Aber eine Garantie dafür, dass er finden würde, wonach er suchte, hatte er ohnehin nicht.
    Er beschloss, das Problem ganz direkt anzupacken. So, wie er alle Probleme angegangen war,

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