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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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kommt, wird er denken, ich bin mit meinen Nerven völlig am Ende. «
    Sara legte ihre Hand aufTessas. » Es freut mich sehr, dass du jemanden gefunden hast. « Sie meinte das aufrichtig. Sie konnte sehen, dass ihre Schwester glücklich war. » Du verdienst es, geliebt zu werden. «
    Tessa lächelte wissend. » Du aber auch. «
    Sara kicherte. » Ich bin da einfach reingestolpert. «
    » Ich gehe jetzt besser ins Bett. « Tessa stand ächzend auf. » Wasch dir die Hände. Du riechst nach Hühnchen und Cool Whip. «
    Sara roch an ihren Händen. Ihre Schwester hatte recht. Noch einmal starrte sie das volle Spülbecken an und dachte, sie sollte besser gleich mit dem Geschirrspülen anfangen, damit sie bald ins Bett gehen konnte. Sie ächzte so laut wie Tessa, als sie vom Tisch aufstand. Ihr schmerzte der Rücken, weil sie den ganzen Tag gebückt dagestanden hatte. Ihre Augen waren müde. Sie suchte unter dem Spülbecken nach dem Spülmittel und hoffte, ihre Mutter hätte keines mehr, damit sie eine berechtigte Ausrede hatte, das Geschirr bis zum nächsten Morgen stehen zu lassen.
    » Scheiße « , murmelte Sara, als sie das Dawn hinter einem Karton mit Spülmaschinenpulver fand, den ihre Mutter nie geöffnet hatte. Im Flur hörte sie Schritte. » Willst du noch mehr Cool Whip? « , fragte sie. Tessa antwortete nicht. » Sag mir jetzt nicht, dass du hier bist, um zu helfen. « Sie trat auf den Flur und sah dort nicht Tessa, sondern Will Trent.
    » Hey. «
    Er stand mitten im Flur, den Aktenkoffer in der Hand. Etwas war anders an ihm, aber Sara konnte nicht sagen, was. Er trug sogar noch dieselbe Kleidung, in der sie ihn die letzten beiden Tage gesehen hatte. Doch ingendetwas stimmte eindeutig nicht. Er hatte eine Traurigkeit an sich, die unübersehbar war.
    Sie winkte ihn in die Küche. » Kommen Sie doch rein. « Sara stellte das Spülmittel auf die Arbeitsfläche. Will stand zögernd an der Küchentür.
    » Tut mir leid « , sagte er. » Ihre Schwester hat mich herein- gelassen. Ich habe durchs Fenster in der Tür geschaut, um zu sehen, ob noch jemand wach ist. Ich weiß, dass es spät ist. « Er hielt inne, sein Kehlkopf hüpfte beim Schlucken. » Es ist wirklich spät. «
    » Ist alles in Ordnung? «
    Er wechselte nervös seinen Aktenkoffer zwischen den Händen hin und her. » Bitte sagen Sie Ihrer Mutter, es tut mir leid, dass ich es zum Abendessen nicht geschafft habe. Wir hatten sehr viel zu tun, und ich… «
    » Ist schon gut. Sie versteht das. «
    » Haben die Autopsien… « Er verstummte und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Seine Haare waren feucht vom Regen. » Bei der Herfahrt kam mir der Gedankte, dass der Mord an Jason vielleicht eine Nachahmungstat war. «
    » Nein « , erwiderte sie, » die Wunden waren identisch. « Sara hielt inne. Offensichtlich war etwas Fürchterliches passiert. » Setzen wir uns doch, okay? «
    » Ist schon gut, ich… «
    Sie setzte sich an den Tisch. » Kommen Sie. Was ist los? «
    Er schaute über die Schulter zur Haustür. Sie spürte, dass er nicht hier sein wollte, aber wegzugehen schien ihm ebenfalls unmöglich zu sein.
    Schließlich nahm Sara seine Hand und zog ihn auf den Stuhl. Er setzte sich, den Aktenkoffer auf den Oberschenkeln. » Das alles tut mir leid. «
    Sie beugte sich vor und musste sich beherrschen, um nicht seine Hand zu halten. » Was tut Ihnen leid? «
    Er schluckte noch einmal. Sie ließ ihm Zeit. Seine Stimme klang in dem großen Raum sehr leise. » Faith hat ihr Baby bekommen. «
    Sara lächelte. » Alles in Ordnung mit ihr? «
    » Ja, es geht ihr gut. Beiden geht es gut. « Er zog sein Handy aus der Tasche und zeigte ihr das Foto eines rotgesichtigen Neugeborenen mit einer rosafarbenen Strickmütze. » Schätze, es ist ein Mädchen. «
    Faith hatte ihm in ihrer Nachricht sowohl das Gewicht als auch den Namen des Babys mitgeteilt. Sara las ihm vor: » Emma Lee. «
    » Drei Komma acht Kilogramm. «
    » Will… «
    » Ich habe das da gefunden. « Er stellte den Aktenkoffer auf den Tisch und öffnete die Schlösser. Sie sah einen Stapel Papiere und eine Beweismitteltüte mit einem roten Siegel. Aus einem der Fächer zog er ein Collegenotizheft mit blauem Plastikeinband heraus. Schwarzes Fingerabdruckpulver sprenkelte den Einband. » Ich habe versucht, es abzuwischen « , sagte er und fuhr sich über den Schmutz vorn auf seinem Pullover. » Es tut mir leid. Es war in Allisons Auto, und ich… « Er blätterte in dem Heft und zeigte ihr die

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