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Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Titel: Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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entdeckt.
    »Ein Pickelchen!«, schrie sie. »Sieh dir das an!«
    Sie drehte sich zu ihrem Bruder um. Herr Dickmann schaute seiner Schwester ins Gesicht und sah - nichts.
    »Nichts?«, brauste Minni auf. Sie schob ihren Kopf vor, bis ihre Nasenspitze beinahe die ihres Bruders traf, und pochte mit dem Zeigefinger auf ihrer Wange herum.
    »Da!«
    Herr Dickmann erkannte ein Pickelchen, das so groß war wie ein Stecknadelkopf. Er überlegte, ob er vielleicht seine Lupe holen sollte.
    »Soll ich mich etwa so fotografieren lassen?«, jammerte Minni und baute sich wieder vor dem Spiegel auf. »Heute kommt der Schulfotograf!«
    »In Farbe?«, fragte Herr Dickmann.
    Die Antwort war ein zweiter Schrei.
    Mama kam angerannt und kramte eine hautfarbene Abdeckcreme aus dem Badschrank.
    Eine halbe Stunde nach diesem Vorfall stand Herr Dickmann vor dem Haus seines neuen Nachbarn und klingelte. Wenn sie schon in dieselbe Klasse gingen, konnte er mit Kio auch gleich gemeinsam zur Schule gehen, dachte sich Herr Dickmann. Außerdem brannte ihm die Frage auf den Nägeln, warum Kio vergangene Nacht aus dem Fenster geklettert war.
    Die Haustür öffnete sich. Herrn Dickmanns Kinnlade klappte herunter. An der Tür stand nicht Kio oder dessen Mutter, wie er erwartet hatte, sondern ein seltsames Ding. Im ersten Moment hätte Herr Dickmann das Ding für einen Staubsauger gehalten, wenn es nicht zwei schlauchartige Arme und sogar zwei Hände gehabt hätte. Die Hände steckten in Arbeitshandschuhen.Auf dem Staubsaugerkörper waren zwei Kugeln befestigt, die wie Augen aussahen und Herrn Dickmann tatsächlich anblickten. Hinter den »Augen« saßen eine kleine Antenne und eine orangefarbene Lampe, die blinkte. An den Seiten ragten zwei Mikrofone heraus, offenbar die »Ohren« des Geräts.
    Aus einem Lautsprecher unterhalb der »Augen« tönte es: »Hal-lo!« Doch bevor Herr Dickmann etwas erwidern konnte, kam Kio an die Tür.
    »Danke, Kuzip zwölf!«, sagte Kio. Das Ding drehte sich um und rollte fort.
    Herr Dickmann stand noch immer mit offenem Mund da.
    Kio schloss die Tür hinter sich. »Nett, dass du mich abholst.«
    Er gab Herrn Dickmann die Hand und stellte sich vor. »Kio Kayamoto!«
    »Ich weiß«, sagte Herr Dickmann und nannte ebenfalls seinen Namen.
    »Was war das denn für ein Ding?«, fragte er.
    »Das war Kuzip zwölf!«, antwortete Kio und erläuterte, dass das »Ding« eigentlich korrektQZJP 12 hieß, es sprach sich nur: Kuzip zwölf. »Unser Haushaltsroboter!«
    »Wow!«, machte Herr Dickmann. Noch nie hatte er einen Haushaltsroboter gesehen. »Woher habt ihr den? War der teuer?«
    Kio schüttelte den Kopf. »Den hat mein Vater gebaut!«
    »Wow!«, machte Herr Dickmann wieder. »Selbst gebaut?«

    »Genau!«, bestätigte Kio. »Deshalb …« Er stockte, suchte nach den richtigen Worten. »Na ja, er hat ein paar kleine Macken!«
    »Aha!«, machte Herr Dickmann. Er war sprachlos. Beinahe hätte er vor lauter Verblüffung sogar vergessen, was er Kio so dringend fragen wollte.
    »Ich habe dich gestern Abend gesehen«, tastete sich Herr Dickmann vor. Vielleicht war es Kio ja unangenehm, dass er beim Fensterklettern beobachtet worden war.
    Weit gefehlt.
    »Mein Vater und ich haben den Notausstieg getestet«, antwortete Kio ganz selbstverständlich.
    »Den Notausstieg?«
    Kio nickte, als wäre es das Normalste der Welt, dass ein Vater seinen Sohn nachts aus dem Fenster abseilt. Kio erklärte, sein Vater wäre Erfinder. Da käme es manchmal - ganz, ganz selten natürlich, aber vielleicht doch irgendwann einmal - zu einem kleineren Unfall und …
    »Unfall?«, unterbrach Herr Dickmann erschrocken.
    »Na ja«, räumte Kio ein. »Vielleicht gibt es eine Explosion und …«
    »Explosion?« Herr Dickmann raufte sich die wirren Haare. »Aber …«
    »Und dann kann man eben durchs Fenster hinaus«, beendete Kio seine Erklärung.
    Herr Dickmann japste nach Luft. Eine Explosion. Mann! Etwas Aufregenderes konnte er sich gar nicht vorstellen.
    »Ist bisher nur ein Mal vorgekommen!«, erzählte Kio ruhig.
    »Was?«, schrie Herr Dickmann. »Das ist schon vorgekommen?«
    In dem Moment hatten sie ihre Schule erreicht. Damit war das Gespräch beendet.
    Herr Dickmann nahm sich vor, noch am selben Tag seine Eltern zu fragen, ob sie einen Feuerlöscher im Haus hatten.
    »Unsere Klasse ist dort!« Er zeigte zum Klassenraum. »Die 4 a!«
    Kio blieb stehen und zog einen Kompass ausder Hosentasche. »Die Fenster unserer Klasse zeigen gen Osten«, sagte Kio

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