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Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Titel: Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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wollten.
    Innerhalb von zehn Minuten hatten sie den Stand aufgebaut, setzten sich auf die mitgebrachten Klappstühle dahinter und warteten auf Kundschaft.
    Aber niemand kam.
    Sie waren der letzte Stand im Flur. Vor ihnen informierte der Blockflötenchor mit einer Bilderwand über das letzte Schulkonzert. Davor warnte eine Informationstafel des Roten Kreuzes vor den Schäden des Rauchens und davor hatten die Grundschüler eine große Wandzeitung über Hamster und Schildkröten erstellt. Von Stand zu Stand nahm der Zuschauerstrom mehr und mehr ab. Niemand gelangte zu den Monsterkeksen.
    »Von wegen der Knüller des Basars«, meckerte Herr Dickmann. »Ich hab doch gleich gesagt, wir erleben eine dicke Pleite, weil meine Schneckenschwester nicht in Schwung kommt.«
    »Was kann ich denn dafür!«, wehrte sich Minni. »Du hättest ja vorgehen und einen Platz reservieren können. Ist mir sowieso voll peinlich, mit euch kleinen Jungs am Stand zu sitzen. Ich gehe jetzt zu meiner Klasse!«
    Kleine Jungs! Minni war gerade mal eine Klasse über ihnen. Aber nicht einmal Kio konnte den Streit zwischen den beiden Geschwistern schlichten. Minni machte sich beleidigt aus dem Staub. Kio musste auf die Toilette. Und schon saß Herr Dickmann allein am Stand. Mutterseelenallein. Entsetzlich langweilig-vergessen-und-verlassen-mutterseelenallein!
    »Sehe ich gar nicht ein!«, sagte er zu sich selbst und beschloss, einmal kurz bei Thomas' grandiosem Fundsachenstand vorbeizuschauen. Nur ganz kurz, nahm er sich vor. Und ging.

Abgeräumt
    A ls Kio zurückkehrte, war der Stand leer. Minni war nicht da, Herr Dickmann war nicht da und die Kekse waren auch nicht da. Die Dekoration zierte einen leeren Tisch. Nur die Kasse stand noch auf ihrem Platz.
    Kio wunderte sich zwar, wie Herr Dickmann in so kurzer Zeit sämtliche Kekse verkauft hatte, aber Herr Dickmann neigte zu ungewöhnlichen Lösungen. Vielleicht war er beide Körbe komplett an eine Schulklasse losgeworden? Sonderbar war nur, dass Herr Dickmann nirgends zu sehen war.
    Kio schaute in die Kasse. Nichts fehlte. Es war aber auch kein Geld hinzugekommen. Ganz offensichtlich stand Herr Dickmann irgendwo noch mitten in den Verkaufsverhandlungen.

    Kios Vermutung zerplatzte wie eine Seifenblase, als er sich umdrehte.
    Herr Dickmann kam den Flur entlang. Beide Hände voller verschiedener Dinge. Kekse waren nicht dabei, soweit Kio es erkennen konnte.
    Freudestrahlend packte Herr Dickmann die erstandenen Dinge auf den Tisch. Zuerst ein Paar Torwarthandschuhe. Es waren zwei verschiedene Handschuhe, aber das machte Herrn Dickmann nichts aus. Hauptsache, ein linker und ein rechter! Dann noch zwei Computerspiele, drei Comichefte, zwei Bücher und eine alte Universalfernbedienung.
    »Schau mal!«, freute sich Herr Dickmann. »Alles zusammen für nur zwei Euro!«
    Kio war beeindruckt.
    Besonders die Universalfernbedienung hatte es ihm angetan. Genau so eine konnte er sehr gut gebrauchen. Denn Kio war gerade dabei, eine kleine Schwester von Kuzip 12 zu basteln. Von einem weiblichen Roboter hatte Kio noch nie etwas gehört. Das war eine absolute Weltneuheit, fand er. Das gesamte Projekt war allerdingsstreng geheim und steckte noch in den Anfängen. Genauer gesagt: Kio hatte noch nicht einmal begonnen, sondern sammelte erst das Material zusammen. Nicht einmal Herr Dickmann wusste davon. Aber Tatsache war: Die Universalfernbedienung war genau das Teil, das Kio noch gut brauchen konnte.
    »Verkaufst du mir die?«, fragte er.
    Herr Dickmann hatte die Fernbedienung eigentlich nur gekauft, weil sie so günstig war. Er wusste gar nicht so recht, was er damit anfangen sollte. Aber wenn Kio scharf auf sie war, würde sie ihm bestimmt etwas wert sein.
    »Okay«, sagte Herr Dickmann großmütig. »Drei Euro!«
    »Drei Euro?«, rief Kio empört. »Du hast doch selbst gesagt, dass du für alles zusammen nur zwei Euro bezahlt hast!«
    »Ja und?«, gab Herr Dickmann zurück. »Ich bin eben ein Geschäftsmann!«
    »Geschäftsmann?«
    Es war Minni, die diese Frage gestellt hatte. Soeben tauchte sie wieder an dem Stand auf.Mit einem Blick auf den leeren Tisch lächelte sie ihren kleinen Bruder an.
    »Alles schon verkauft?«, fragte sie anerkennend. »Du bist wirklich ein guter Geschäftsmann!«
    »Wieso verkauft?«, wunderte sich Herr Dickmann. Wovon sprach seine Schwester?
    »Na, die Kekse!«, stellte Minni klar. »Was sonst?«
    Herr Dickmann fiel der leere Tisch erst jetzt auf. »Stimmt«, sagte er. »Wo sind die Kekse?

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